Der Speedport Smart von der Telekom eignet sich ab sofort als Smarthome-Zentrale. Bild: Hersteller

Telekom macht Router zur Smart-Home-Zentrale

Ab sofort ist für die Haussteuerung der Deutschen Telekom keine extra Basisstation mehr nötig. Magenta SmartHome lässt sich nun auch mit dem Router nutzen. Bislang war dafür die Qivicon Home Base notwendig (mehr dazu in unserem ausführlichen Systemüberblick). Eine Hardwarevoraussetzung gibt es allerdings weiterhin: Der Kunde muss den Router Speedport Smart verwenden. Nur mit ihm funktioniert die Steuerung. Laut Telekom handelt es sich dabei um das Standardmodell, das allen Festnetzkunden angeboten wird. Und nicht nur das: Per Software-Update sollen etwa 170.000 Haushalte, die heute schon einen Speedport Smart verwenden, in den Genuss der neuen Möglichkeiten kommen.

An der USB-Buchse des Speedport Smart lässt sich ein zusätzlicher Funkstick anschließen. Bild: Telekom
An der USB-Buchse des Speedport Smart lässt sich ein zusätzlicher Funkstick anschließen.

Von Haus aus unterstützt der Speedport Smart die Funkstandards WLAN und DECT ULE. Einen Funkstick für Zigbee legt die Telekom bei. Er wird an die USB-Buchse auf der Rückseite angeschlossen und steuert dann zum Beispiel Miele-Hausgeräte, Produkte von Bitron oder Lightify-Lampen von Osram. Nutzer von Philips Hue brauchen ihn nicht, da Magenta Smarthome über die Hue-Bridge mit den Zigbee-Lampen kommuniziert – und diese hängt ja ohnehin per LAN-Kabel am Router. Ähnliches gilt für Sonos-Systeme, den Amazon Echo oder eine Netatmo-Wetterstation, die gleichfalls über das heimische Netzwerk mit dem Speedport in Verbindung stehen. Eine Integration von Homematic IP soll im Herbst folgen.

Damit erreicht der Speedport Smart dann fast den Funktionsumfang der weiterhin erhältlichen Qivicon Home Base. Nur auf die Unterstützung des klassischen Homematic-Standards mit 868,3 MHz müssen Nutzer wohl verzichten. Außerdem bietet die Qivicon-Basis einen USB-Anschluss mehr, was zumindest theoretisch die Zahl der möglichen Funkstandards erhöht.

Um Einsteigern das Smarthome attraktiv zu machen, startet die Telekom gleichzeitig einen kostenlosen Basisdienst. Er lässt sich im Kundencenter zum Anschluss dazubuchen und hat laut Beschreibung einen „eingeschränkten Funktionsumfang“. Wie eingeschränkt, ist auf der Webseite aktuell nicht zu erfahren. Magenta SmartHome Basic lässt sich aber jederzeit für 4,95 Euro im Monat auf das normale Magenta SmartHome-Angebot upgraden.

digitalzimmer.de meint: Dass die Telekom ihre Router zur Smarthome-Zentrale ausbauen will, war bekannt. AVM geht mit seiner FritzBox schon länger diesen Weg. DECT-Steckdosen und Heizkörperthermostate lassen sich darüber bequem steuern, ohne eine weitere Funkzentrale installieren zu müssen. Es verwundert daher eher, dass der Magenta-Konzern so lange gebraucht hat. Aber jetzt will man durchstarten und rechnet sich große Chancen aus. Nach eigenen Angaben kommen jeden Monat 100.000 Haushalte dazu, die einen Speedport-Router für die Haussteuerung nutzen können. Jetzt muss sich nur noch zeigen, wie viele davon auch bereit sind, für einen kostenpflichtigen Magenta-Smarthome-Dienst zu bezahlen.

Fotos: Telekom Deutschland

2 Gedanken zu „Telekom macht Router zur Smart-Home-Zentrale“

  1. Gibt es schon genauere Informationen, wie eingeschränkt der eingeschränkte Basisdienst ist? Ich würde gerne wissen, ob sich die extra Ausgabe lohnt?

    1. Soweit ich weiß, lässt sich mit dem Basisdienst nur eine Regel oder Szene anlegen. Auch Funktionen wie der Haushüter oder komplexe Heizpläne sollen nur zahlenden Kunden zur Verfügung stehen. Ausprobiert habe ich das aber noch nicht.

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