Der Bose Home Speaker 500 im Test. ©digitalzimmer

Der Bose Home Speaker 500 mit Alexa im Test

Der Home Speaker 500 gehört zu einer neuen Lautsprecher-Familie von Bose. Wie die SoundTouch-Modelle des Herstellers spielt er Musik aus dem WLAN ab. Anders als diese benötigt er aber keinen Amazon Echo oder extra Skill für die Sprachsteuerung. Als sogenannter Smart Speaker hat er die Mikrofone für Alexa gleich eingebaut. Das gilt übrigens auch für die beiden anderen Familienmitglieder – die Bose Soundbar 500 und die Soundbar 700.

Das Farbdisplay am Home Speaker 500 zeigt Plattencover und Senderlogos an. ©digitalzimmer
Das Farbdisplay am Home Speaker 500 zeigt Plattencover und Senderlogos an. ©digitalzimmer

Mit einem Listenpreis von 450 Euro ist der Home Speaker 500 am oberen Ende seiner Klasse angesiedelt. Zum Vergleich: Ein HomePod von Apple – oft als als teures Beispiel zitiert – kostet 350 Euro. Der Sonos One schlägt mit 230 Euro zu Buche. Und Amazon selbst verkauft seinen Echo der zweiten Generation bereits für unter 100 Euro. Was also bietet Bose für diesen Aufschlag?

Nur bei Bose: Display und praktische Stationstasten

Zunächst einmal überzeugt die Verarbeitung. Der WLAN-Lautsprecher bringt rund 2,2 Kilogramm auf die Waage und trägt seitlich einen Mantel aus massivem, 2 Millimeter starkem Aluminium, wie man ihn sonst eher von Apple-Produkten kennt. Weitere Besonderheit: Ein Farbdisplay zeigt beim Streaming von Online-Diensten wie Amazon Music oder Spotify den aktuellen Titel und das Plattencover an, bei Webradio das Senderlogo. Im Standby blendet es auf Wunsch die aktuelle Uhrzeit ein. Trotzdem beträgt der Energieverbrauch im Ruhezustand erfreulich niedrige zwei Watt. Zum Vergleich: ein Apple HomePod benötigt 1,6 Watt, ein Sonos One mit aktivierten Mikrofonen etwas mehr als 4 Watt.


Standby-Verbrauch: Mehr als 60 Smarthome-Geräte im Vergleich. ©digitalzimmerStandby-Vergleich: Wie viel Energie benötigen vernetzte Lautsprecher, Lampen und andere Smart-Home-Geräte wenn sie gerade einmal nichts tun? Wir haben nachgemessen. Hier sind die Standby-Verbrauchswerte von mehr als 60 Geräten auf einen Blick.


Das Bedienfeld auf der Oberseite kann seine Herkunft ebenfalls nicht verleugnen: Ähnlich wie auf SoundTouch-Modellen gibt es sechs programmierbare Stationstasten (Presets), die sich mit Radiosendern, Playlisten oder Alben belegen lassen. Ein langer Druck auf die Sensorfläche speichert das laufende Programm ab. Alternativ klappt das auch mit Schaltflächen in der App. Danach startet das Wunschprogramm ganz einfach auf Fingertipp am Gerät, ohne Alexa oder die App noch einmal bemühen zu müssen.

Sechs Sensortasten starten Sender und Playlisten mit einem Fingertipp. digitalzimmer
Sechs Sensortasten starten Sender und Playlisten mit einem Fingertipp. ©digitalzimmer
Neue App für den Bose Home Speaker 500

Apropos App: Das Bedienprogramm für Android und iOS ist ebenfalls neu. Statt die bisherige SoundTouch-App zu verwenden, hat Bose eine eigene Software für seine Smart Speaker entwickelt. Sie heißt Bose Music und verwaltet ausschließlich die neuen Produkte. Was im Umkehrschluss bedeutet: Beide Gerätefamilien sind nicht kompatibel. Wer Multiroom-Gruppen aus mehreren Playern bilden will, kann dies auf Seiten der Smart Speaker tun oder bei den SoundTouch-Modellen. Ein Mix aus beiden ist nicht vorgesehen.

Die Smart-Speaker von Bose haben eine eigene App namens Bose Music bekommen. ©digitalzimmer
Die Smart-Speaker von Bose haben eine eigene App namens Bose Music bekommen.

Käufer haben also die Wahl. Entweder sie entscheiden sich für SoundTouch. Dann ist Sprachsteuerung nur mit externer Hilfe und Alexa-Skill möglich. Oder sie setzen auf den neuen Home Speaker 500 und seine Kollegen. Dann entfällt jedoch die Möglichkeit, übers heimische Netzwerk auf Dateien am PC oder NAS-Laufwerk zuzugreifen. Lokales Streaming bietet die Bose Music-App nicht. Sie bezieht ihre Musik ausschließlich von Streaming-Diensten aus dem Internet: Amazon, Deezer, SiriusXM, Spotify und TuneIn.

Preset-Tasten gab es auch schon am SoundTouch 10 von Bose (vorn). ©digitalzimmer
Preset-Tasten gab es auch schon am SoundTouch 10 von Bose (vorn). ©digitalzimmer

Ein Trick bringt andere Quellen trotzdem auf den Smart Speaker: Wie fast alle Bose-Geräte beherrscht auch der neue Lautsprecher Bluetooth. Wer eine DLNA-App auf dem Telefon oder Tablet nutzt, kann seine Musik also übers WLAN empfangen und per Bluetooth weiterschicken. Ein kostenloses Software-Update soll außerdem AirPlay 2 nachrüsten. Es ist für Anfang 2019 geplant. Die Wiedergabe mit Alexa Cast beherrscht der Bose schon heute. Obendrein verfügt er über einen Miniklinken-Eingang (Aux) auf der Gehäuserückseite. Damit kommt jedes Audiogerät als Zuspieler in Frage, das einen analogen Tonausgang besitzt.

Am Aux-Eingang lassen sich Audiogeräte per Klinkenkabel anschließen. ©digitalzimmer
Am Aux-Eingang lassen sich Audiogeräte per Klinkenkabel anschließen. ©digitalzimmer
So läuft die Einrichtung des Smart Speakers ab

Die Installation des Home Speaker 500 ist schnell erledigt – wenn alles glatt läuft. Im Test hatte die Bose-App zunächst Probleme, den Lautsprecher zu erreichen. Beim Verbindungsversuch erschien regelmäßig eine Fehlermeldung, die leider wenig Hilfestellung bot. Außer der Option „Erneut versuchen“ blieb nur die Möglichkeit, das Setup zu beenden. Erst nach einem Neustart des iPhones konnte der Assistent die Konfiguration abschließen. Zur Ehrenrettung muss gesagt werden, dass die Einrichtung auf einem Android-Smartphone problemlos durchlief. Etwas mehr Hilfe von der App würde ich in solchen Fällen aber schon erwarten.

Das gleiche gilt für Aktualisierungen der Firmware. Schon während der Installation bekam der Lautsprecher ein Firmware-Update verpasst, das weitgehend unbegleitet über die Bühne ging. Wo andere Hersteller über den Fortschritt des Vorgangs informieren, meint die Bose-App nur, das Gerät sei „nicht verfügbar“. Nach etwa zehn Minuten – als erste Verunsicherung aufkeimte – meldete sich das Display am Home Speaker plötzlich zurück und bat darum, das Setup in der App abzuschließen. Hier könnte sich Bose von seinen Multiroom-Lautsprechern etwas abschauen: Im Display des SoundTouch 20 und SoundTouch 30 erscheint während des Updates ein Ladebalken mit Prozentanzeige.

Im Test gab es beim Setup mit dem iPhone kleinere Probleme. ©digitalzimmer
Im Test gab es beim Setup mit dem iPhone kleinere Probleme. ©digitalzimmer

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3 Gedanken zu „Der Bose Home Speaker 500 mit Alexa im Test“

  1. Ich bin durch Zufall hier gelandet und muss sagen die Seite lohnt sich. Nirgens habe ich so viele Infos über den Lautsprecher gefunden wie hier . Danke und weiter so. Clara

    1. stimmt, massig gute infos. sehr wichtige, denn ich werde das gerät nun nicht kaufen… nicht kompatibel mit den eigen geräten, kein lokales streaming…..
      ohne mich

  2. Ich liebäugele auch mit diesem Speaker, das lokale Streamen im WLAN ist jedoch ein muss. Laut Support werden NAS Systeme aktuell von WD und Synology unterstützt. Ich denke hier müssen jedoch die entsprechenden Mediendienste installiert werden. Ein Netzwerkshare wird aktuell wohl nicht unterstützt. Schade, dass ein Produkt in solch einem Preissegment diese Funktion nicht bietet. Lizenzkosten können bei einem Netzwerkshare ja nicht das Probleme sein.

    Ich denke BOSE verschläft mal wieder den Zahn der Zeit – und das als global Player mit hervorragenden Lautsprechern. Ich hoffe das Versprechen von AirPlay 2 wird wenigstens umgesetzt ;-)))

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