Amazon zündet ein Produktfeuerwerk. Gleich vier neue Geräte mit der Sprachassistentin Alexa sollen die Echo-Familie in Deutschland noch bekannter machen. Darunter zwei neue Lautsprecher und das Bildtelefon Echo Show. Letzteres ist in den USA bereits erhältlich. Es kombiniert die Assistenzfunktionen des Amazon Echo mit einem Display zum Filmeschauen, für Videoclips oder zum Empfang von Textnachrichten. Über die integrierte Freisprechfunktion lassen sich Gespräche mit anderen Nutzern des Echo Show oder eines normalen Echo führen. Wer weder das eine noch das andere zur Verfügung hat, kann die kostenlose Alexa-App auf dem Smartphone als Gegenstelle verwenden. Die Auslieferung des multifunktionalen Terminals beginnt am 16. November 2017. Der Echo Show kann aber schon jetzt für 220 Euro auf der Amazon-Webseite vorbestellt werden.
2018 folgt dann eine unscheinbare Box namens Echo Connect. Sie verwandelt jeden Echo in ein Freisprechtelefon für den Festnetzanschluss. Zwischen Lautsprecher und Telefon- oder DSL-Dose geschaltet, ermöglicht sie Anrufe auf Zuruf. Der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung bekommt die Festnetznummer des Anrufers angezeigt. Laut Hersteller soll Echo Connect sowohl an einer klassischen Telefonleitung als auch mit Voice over IP (VoIP) funktionieren. Einen deutschen Preis hat Amazon noch nicht genannt.
Das gleiche gilt für den Echo Spot, der vorerst nur in den USA auf den Markt kommt. Er entspricht im Funktionsumfang dem großen Echo Show, erinnert mit seiner kugeligen Form aber an einen klassischen Uhrenwechker. Nur dass er an Stelle des Zifferblatts ein Display besitzt. So kann sich der Besitzer schon morgens vor dem Aufstehen die neusten Nachrichten als Videostream anschauen.
Zwei neue Echo-Lautsprecher – mit und ohne Smarthome-Basis
Während es für den Spot noch keinen deutschen Starttermin gibt, startet die Auslieferung der neuen sprachgesteuerten Lautsprecher schon nächsten Monat. Zwei Modelle sind angekündigt. Das eine heißt Echo Plus und ähnelt dem bisherigen Amazon Echo. Mit Silber ist nur eine weitere Farbvariante hinzugekommen. Im Innern unterscheidet er sich dagegen von seinem Vorgänger. So hat Amazon die Schwallwandler überarbeitet, was zusammen mit einer Audiosignalverarbeitung von Dolby für besseren Klang sorgen soll. Auch die Mikrofone bekamen ein Update verpasst und reagieren laut Hersteller nun noch zuverlässiger auf das Aktivierungswort.
Eigentlicher Clou des Echo Plus ist aber sein integrierter Smarthome-Hub. Amazon versteht darunter eine Funkzentrale für Zigbee-Geräte, an der sich drahtlose Produkte wie Hue-Lampen von Philips direkt anmelden lassen. Ein Exemplar der E27-Lampe „Hue White“ legt Amazon auf Wunsch den ersten Lieferungen bei – zum kostenlosen Ausprobieren. Der Sprachbefehl „Alexa, finde meine Geräte“ startet die Suche nach Geräten. Anschließend sollen sie besonders leicht zu steuern sein. Die Smarthome-Gruppen in der Alexa-App werden dazu mit mehr Intelligenz ausgestattet. Künftig reicht es, „Licht an“ zu sagen, statt sich einen genauen Gerätenamen merken zum müssen. Aktuell ist das noch nötig, wie wir in unserem Ratgeber „Alexa-Skills richtig einsetzen“ beschrieben haben.
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Eine weitere Verbesserung stellen die Alexa Routinen dar. Sie lösen mehrere Aktionen auf einmal aus. Ein verschlafenes „Alexa … guten Morgen“ schaltet zum Beispiel das Licht im Schlafzimmer ein, aktiviert die Kaffeemaschine per Funksteckdose und startet die Ansage des Wetterberichts. Mit Zeitschaltung läuft das Ganze auch automatisch ab – unter der Woche zu einer anderen Uhrzeit als am Wochenende. Laut Hersteller funktionieren die neuen Routinen mit Leuchten, Steckern und Schaltern namhafter Hersteller wie Philips, TP-Link und Belkin. Alle Software-Verbesserungen sollen auch den bisherigen Echo-Nutzern zur Verfügung stehen. Sie gehen rechtzeitig zum Verkaufsstart des Echo Plus am 31. Oktober 2017 online. Vorbestellungen für den neuen sprachgesteuerten Lautsprecher nimmt Amazon ab sofort entgegen – zum Preis von 150 Euro.
Derselbe Termin gilt auch für den zweiten Neuzugang, kurz Echo genannt. Er verzichtet auf das Plus im Namen und damit auf die integrierte Smarthome-Basis. Wie der bisherige Echo und der Echo Dot verbindet er sich ausschließlich per Cloud mit anderen Geräten. Die Mikrofon-und Lautsprechertechnik wurde ebenfalls weiterentwickelt. Außerdem haben die Produktdesigner dem Echo der zweiten Generation ein wohnliches Kleid verpasst: Das Gehäuse ist außer in Silber auch in zwei Holztönen (Eiche, Walnuss) oder mit Stoffbespannung in drei Farben (Anthrazit, Sandstein, Grau meliert) zu haben. Der Preis des neuen Echo: rund 100 Euro.
digitalzimmer.de meint: Mehr Funktionen für weniger Geld. Der Amazon Echo Plus ist 30 Euro günstiger als das Ur-Modell bei seiner Markteinführung in Deutschland. Käufer des neuen Echo sparen sogar 80 Euro. Gleichzeitig bekommt Alexa so etwas wie Smarthome-Routine. Mit den neuen Gruppen und Regeln wandelt sie sich langsam von der Sprach- zur Haussteuerung. Und weil ihre Intelligenz in der Cloud sitzt, kann sie weiter dazulernen. Wir sind gespannt, wann Amazons digitale Assistentin ihre ersten Regeln auf Zuruf erstellt. Nach dem Motto: „Alexa … schalte jeden Abend bei Sonnenuntergang das Licht ein und starte meine Lieblingsmusik von Spotify – aber nur, wenn jemand zu Hause ist“.
Wow, schon beeindruckend, wie Amazon gerade seine Sprachassistenten pusht. Aber irgendwie schon verständlich, man wird sich nicht zwei von den smarten Lautsprechern in die Wohnung stellen, da muss man schnell die Geräte auf den Markt werfen, damit sie als erstes gekauft werden.
Ich denke genau das Gegenteil ist der Fall. In einigen Jahren wird jeder Haushalt mehrere solche sprachgesteuerte Geräte haben. Und Amazon wird versuchen, möglichst viele Räume damit auszustatten. Deshalb die unterschiedlichen Modellvarianten für Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer etc.