Funksteckdosen – sogenannte Smart Plugs – gehören zu den wichtigsten Gerätetypen im neuen Matter-Standard – auch weil sie verfügbar sind. Während andere Produkte mit Matter-Unterstützung wie Lampen und Sensoren nur langsam auf den Markt kommen, ist die Auswahl an Zwischensteckern bereits relativ groß.
Der Geräteüberblick auf matter-smarthome.de nennt bei Erscheinen dieses Betrags zehn Modelle. Acht davon gibt es in einer EU-Version mit 230 Volt und Schukosteckdose, weshalb ich sie mir zum Test bestellt habe. Die Preisempfehlungen liegen zwischen 13 und 40 Euro, was die Frage aufwirft: Wo sind die Unterschiede?
Lohnt sich die Investition in ein teureres Modell, wenn der Standard doch vieles regelt? Alle Stecker werden alle auf dieselbe Weise zu einem Matter-System hinzugefügt: per Smartphone-Kamera und QR-Code. Die App des jeweiligen Systems scannt den Code auf dem Produkt und stellt eine verschlüsselte Verbindung her.
Aber ganz so einfach ist die Sache nicht. Von der Anschlussleistung über den Funktionsumfang bis hin zur Matter-Integration verfolgen die Hersteller unterschiedliche Ansätze. Mit dem Ergebnis, dass kaum ein Zwischenstecker dem anderen gleicht. Die folgende Übersicht hilft bei der Auswahl und das richtige Exemplar zu finden.
Inhalt: Zwischenstecker für den Matter-Standard
- Ecoflow Smart Plug
- Eve Energy
- Hama Smart Plug
- Meross Wi-Fi Plug Mini
- Onvis Smart Plug S4
- Sengled Wi-Fi Smart Plug
- TP-Link Tapo P100M
- TP-Link Tapo P110M
- Fazit
Ecoflow Smart Plug (EU)
Ecoflow ist für Solargeneratoren, Balkonkraftwerke und tragbare Akku-Stationen bekannt. Seit Kurzem gehört zum Portfolio der Chinesen auch ein WLAN-Zwischenstecker. Er arbeitet in der Ecoflow-App mit dem Wechselrichter des Unternehmens zusammen, um selbst erzeugte Energie im Haushalt optimal zu verbrauchen.
Obendrein unterstützt der Smart Plug den Matter-Standard und lässt sich damit in Ökosysteme wie Amazon Alexa, Apple Home, Google Home oder SmartThings integrieren. Allerdings steht dort nicht sein ganzer Funktionsumfang zur Verfügung – weil Matter aktuell noch keine Messungen oder die Anzeige des Energieverbrauchs bietet. Das erledigt dann die App von Ecoflow.
Das graphitgrau schimmernde Gehäuse unterscheidet den Smart Plug von anderen Funksteckdosen. Es besteht aus Kunststoff, sieht aber aus wie Metall und wirkt grundsolide. Das vergleichsweise hohe Gewicht von 111 Gramm unterstreicht den massiven Eindruck. Ecoflow gibt die Anschlussleistung mit 10 A / 2500 W an, was etwas widersprüchlich erscheint, da 10 Ampere bei 230 Volt einer Leistung von 2300 Watt entsprechen. Der Hersteller ist in seiner Berechnung offenbar von einer Spannung ausgegangen, die am oberen Rand des Toleranzbereichs liegt (250 V).
Für die Einrichtung gibt es zwei Möglichkeiten: die Ecoflow-App und Matter-Apps wie Apple Home oder Google Home. Im ersten Fall ist eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse nötig. Ecoflow fügt den Zwischenstecker dann zu seiner Cloud hinzu. Umfangreiche Einstellungen erlauben das zeitgesteuerte Ein- und Ausschalten, die Steuerung von unterwegs aus oder die Helligkeit der Status-LED zu regulieren. Sogar an einen einstellbaren Überlastschutz hat der Hersteller gedacht. Dieser schaltet den Plug aus, wenn ein gewünschter Wert um mehr als zehn Sekunden überschritten wird.
Die App-Funktionen haben nichts mit Matter zu tun. Sie betreffen nur eigene Produkte des Herstellers. Eine Integration in Matter-Systeme ist wie gewohnt über den QR-Code am Steckergehäuse möglich. Der lange Druck auf die Einschalttaste des Plug versetzt diesen – blau blinkend – in den Pairing-Modus. Praktisch: Beide Setup-Varianten sind unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge möglich. Es ist auch egal, ob sich das Smartphone dabei im 5GHz-Zweig eines Dualband-WLANs mit gleichen Namen befindet. Solange der Smart Plug seine 2,4GHz-Frequenz im selben Netzwerk findet, läuft der Prozess sauber durch. Man kann es sich also sparen, das 5GHz-Band für die Dauer der Einrichtung abzuschalten – wie bei vielen WLAN-Steckern immer noch nötig.
Ecoflow macht mit seiner WLAN-Funksteckdose alles richtig. Der Zwischenstecker ist zwar etwas teurer, kann aber durch seine hohe Hard- und Softwarequalität überzeugen. Die Erfahrung des Herstellers mit Energieprodukten scheint sich auszuzahlen.
Modellnummer | EFWNS11-SDE |
Handelspreis | um 36 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 57 x 57 x 41 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 79 Millimeter |
Gewicht | 111 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 10 Ampere / 2300 Watt |
Energieverbrauchsmessung | ja (in der Hersteller-App) |
Eigenverbrauch an / aus | 1,1 Watt / 0,5 Watt |
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Eve Energy (EU)
Eve Systems zählt zu den Matter-Pionieren der ersten Stunde und hat seinen Zwischenstecker für den Smarthome-Standard bereits im März 2023 auf den Markt gebracht. Ältere Modellgenerationen des Eve Energy – in der EU bis zurück zum Baujahr 2020 – lassen sich mit einem kostenlosen Software-Update nachrüsten.
Der in München beheimatete und zum ABB-Konzern gehörende Anbieter setzt konsequent auf Thread-Funk. Soll heißen: Der Eve Energy und andere Eve-Produkte verbinden sich über einen sogenannten Thread Border Router mit dem Heimnetzwerk (mehr dazu auf matter-smarthome.de). Ein Border Router wie der HomePod mini von Apple, ein Echo der 4. Generation von Amazon oder ein SmartThings-Hub ist Voraussetzung für den Betrieb. Da sich diese Produkte in den Matter-Ökosystemen aber zusehends verbreiten, stehen die Chancen gut, dass man eines Zuhause hat.
Schon vor Matter konzipierte Eve Systems seine Produkte für Apple HomeKit und hat sich den Schutz der Privatsphäre auf seine Fahnen geschrieben. Für den Betrieb des Steckers ist kein Herstellerkonto nötig. Eve betreibt auch keine eigenen Server für den Fernzugriff, sondern überlässt die Kontrolle ganz dem Matter-System.
Trotzdem gibt es eine eigene Smartphone-App – bislang nur für iOS – die erweiterte Funktionen zur Verfügung stellt. Dazu gehören unter anderem Messung und Anzeige des Energieverbrauchs (oben). Diese Verbrauchsdaten lassen sich leider nicht zum automatischen Schalten des Steckers nutzen – anders als in früheren Software-Versionen des Eve Energy für HomeKit. Hier ist Matter einfach noch nicht so weit. Eve Systems arbeitet deshalb auch mit SmartThings zusammen, um eine individuelle Lösung für die Anzeige des Energieverbrauchs in der SmartThings-App zu finden (Link).
Mit knapp 40 Euro liegt die Eve-Steckdose am oberen Ende des Vergleichs. In den Anschaffungskosten sind aber Dinge eingepreist, die ihren eigenen Wert haben: ein aktiver, deutschsprachiger Kundensupport und konsequente Produktpflege etwa. Der Zwischenstecker wird seit 2015 angeboten und selbst vier Jahre alte Exemplare lassen sich noch kostenlos auf Matter updaten (Link). Die Eve-App gehört zu den besten Automatisierungsprogrammen für Apple Home und soll künftig auch in einer Android-Version erscheinen. Wer also auch auf Nachhaltigkeit Wert legt, der ist hier richtig.
Modellnummer | 20EBO8301 |
Handelspreis | um 40 Euro |
Verbindungsprotokoll | Thread |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 56 x 56 x 41 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 79 Millimeter |
Gewicht | 96 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 11 Ampere / 2500 Watt |
Energieverbrauchsmessung | ja (in der Hersteller-App) |
Eigenverbrauch an / aus | 0,8 Watt / 0,5 Watt |
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Hama Smart Plug (EU)
Hama verfolgt eine etwas andere Strategie als die übrigen Hersteller, die ihre Funksteckdosen vor allem als Zubehör für Matter-kompatible Systeme verstehen. Der deutsche Anbieter erzeugt mit seiner App ein eigenes Matter-Ökosystem, dem auch Produkte fremder Hersteller beitreten können. Ähnlich wie Amazon, Apple, Google & Co. es tun. Die App verlangt dazu eine Registrierung mit E-Mail-Adresse in der Cloud, um das Smarthome aus der Ferne bedienen zu können. Zu Hause läuft die Steuerung aber lokal im WLAN ab, wie es sich für Matter gehört.
Technisch gesehen erstellt die App ein Matter Fabric (Link), dem sich herstellerübergreifend Produkte anschließen können. Zumindest theoretisch: Der Matter-Plug von Meross wurde im Test sofort erkannt, die Funksteckdose von Sengled auch nach mehreren Versuchen nicht. Verbindungen zu Thread-Steckdosen wie Eve Energy oder Onvis S4 schlugen ebenfalls fehl – wahrscheinlich weil das Hama-Fabric über keinen eigenen Border Router verfügte. Da half auch kein installierter Echo, HomePod oder Nest Hub im Netzwerk. Der Thread-Datenaustausch über Matter-Ökosysteme hinweg funktioniert bislang nur sehr eingeschränkt, wenn überhaupt.
Dass Hama selbst ein Matter-Ökosystem betreibt, wirkt sich auf den Setup-Prozess des Smart Plugs aus. Die QR-Codes von Matter-Produkten sind nämlich prinzipiell nur für die Installation im ersten Fabric gültig. Fügt die Hama-App den Stecker also zur eigenen Plattform hinzu, können andere wie Google Home danach mit dem QR-Code nichts mehr anfangen. Für einen parallelen Betrieb mehrerer Systeme muss pro Fabric ein neuer Code generiert werden. So wollen es die Matter-Richtlinien.
Der neue Code wird über die Funktion „Gerät teilen“ in der Hama-App erzeugt. Sie liegt etwas versteckt in einem Untermenü. Auf dem Beipackzettel mit der Kurzanleitung ist keine Rede davon. Nur ein ausführlicheres PDF-Handbuch im Internet erklärt den Prozess (Link). Das kann nicht nur Einsteiger verwirren. Hinzu kommt, dass manche Menüs in der App sich nicht von selbst erklären. Ob die Installation mit „Gerät hinzufügen“ beginnt oder mit „QR-Code scannen“, muss man durch Ausprobieren selbst herausfinden.
Später im Alltag sind diese anfänglichen Hürden aber schnell vergessen. Was bleibt, ist eine preisgünstige Funksteckdose mit hoher Leistung (3680 W). Besonders hellhörige Nutzer seien jedoch gewarnt: Der Hama hat – zusammen mit dem Sengled – das lauteste Schaltgeräusch im Test.
Modellnummer | 00176638 |
Handelspreis | um 15 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 55 x 55 x 40 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 77 Millimeter |
Gewicht | 93 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 16 Ampere / 3680 Watt |
Energieverbrauchsmessung | nein |
Eigenverbrauch an / aus | 0,5 Watt / 0,3 Watt |
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Meross Wi-Fi Plug Mini (EU)
Die Funksteckdose von Meross aus China hat eine bewegte Vergangenheit. Im Januar 2023 gestartet, war die erste EU-Charge schnell ausverkauft und musste im April bereits zurückgerufen werden – wegen Sicherheitsproblemen (Link). Seit Sommer ist das Modell MSS315 in überarbeiteter Form und größeren Stückzahlen erhältlich. Trotz der schlanken Bauform und des geringen Gewichts gibt Meross die Anschlussleistung mit 3680 Watt (16A) an. Mehr geht nicht an einer normalen Haushaltssicherung.
Wer zur Einrichtung des Smart Plugs die Hersteller-App verwendet, wird an den Matter-Systemdialog des Betriebssystems (Android oder iOS) weitergeleitet. Je nach Auswahl dort landet der Stecker im gewünschten Matter-Ökosystem. Danach lässt er sich zusätzlich in die Meross-App importieren. Dieser letzte Schritt funktionierte im Test etwas unzuverlässig. Es verlangte mehrere Anläufe, ein abgeschaltetes 5-GHz-Netz und einen Reset auf die Werkseinstellungen, um die Funksteckdose in ihre eigene App zu hieven.
Der Import ist notwendig, um Firmware-Updates zu bekommen. Zwar können Hersteller ihre Geräte auch via Matter aktualisieren. Nach meinen Erfahrungen macht bislang aber nur Eve Systems von dieser Möglichkeit Gebrauch. Ecoflow, Meross und TP-Link (Tapo) spielten während des Testzeitraums mehrere Updates über ihre eigene App aus.
Ein weiteres Argument für das Meross-Programm ist seine Energiemess-Funktion: Übers Internet meldet der Stecker den Verbrauch an einen Server des Herstellers. Von dort gelangen die Informationen zurück zur App. Keine so datensichere Lösung wie bei Eve Systems, die alles lokal in ihrer App speichern. Dafür synchronisiert der Server die Daten auf mehrere Smartphones, wenn sie mit derselben E-Mail-Adresse angemeldet sind. Und: Die Messung lässt sich vom Verbrauch auf die Erzeugung von Strom umschalten. Dann ermittelt die App etwa den Ertrag einer Solaranlage auf dem Balkon.
Für den Matter-Plug von Meross spricht sein günstiger Preis. Auch wer ein schlankes Exemplar für den Einsatz in engen Steckdosenleisten sucht, wird bei den Chinesen fündig. Die Software reagiert mitunter etwas unberechenbar, erfüllt nach einer erfolgreichen Installation aber ihren Zweck.
Modellnummer | MSS315 |
Handelspreis | um 19 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 50 x 50 x 46 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 83 Millimeter |
Gewicht | 76 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 16 Ampere / 3680 Watt |
Energieverbrauchsmessung | ja (in der Hersteller-App) |
Eigenverbrauch an / aus | 1,2 Watt / 0,7 Watt |
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Onvis Smart Plug S4 (EU)
Onvis gehört neben Eve Systems zu den Anbietern, die auf das Funkprotokoll Thread setzen. Der S4 verbindet sich über dieselben Border Router von Amazon, Apple, Google und SmartThings. Und wie für den Eve Energy gibt es bislang keine Android-App des Herstellers – weil Onvis aus der HomeKit-Ecke stammt.
Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Der Smart Plug S4 ist etwas korpulenter gebaut, was – trotz zweier abgeflachter Seiten – auf engen Steckerleisten zu Gedrängel führen kann. Und er soll höhere Ströme vertragen als der Eve – bis zu 16 Ampere (3680 Watt). Dafür fehlt ihm die Fähigkeit, den Energieverbrauch der angeschlossenen Geräte zu messen.
Seine App beschränkt sich aufs Notwendigste: Ein- und Ausschalten sowie Software-Aktualisierung. Da Onvis seine Updates im Testzeitraum über das iOS-Programm verteilte, nicht über Matter, muss sich zeigen, wie Android-Nutzer in Zukunft an neue Firmware kommen. Unterm Strich ein zweckmäßiges Produkt für Menschen, die nur eine Matter-Steckdose zum Schalten suchen und keine schön gestaltete App oder erweiterte Funktionen benötigen.
Modellnummer | 20EBO8301 |
Handelspreis | um 22 Euro |
Verbindungsprotokoll | Thread |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 60 x 60 x 46 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 82 Millimeter |
Gewicht | 104 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 16 Ampere / 3680 Watt |
Energieverbrauchsmessung | nein |
Standby-Verbrauch an / aus | 0,7 Watt / 0,4 Watt |
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Sengled Wi-Fi Smart Plug (EU)
Matter und sonst nichts: Der Stecker von Sengled aus China kommt ohne App oder Anleitung nach Hause. Er misst keinen Energieverbrauch und hat weder viel Anschlussleistung noch ein außergewöhnliches Design. Er wurde als Schaltsteckdose für Systeme von Amazon, Google und Co. entwickelt. Eventuelle Updates müssen folglich auf diesem Weg zum Gerät kommen. Ob das klappt, wird sich zeigen. Während des Testzeitraums waren keine zu sehen.
Die Einrichtung läuft komplett über die App des genutzten Matter-Systems ab. Sie funktioniert reibungslos. Der Funktionsumfang, welche Automatisierungen möglich sind, hängt vom jeweiligen Ökosystem ab. So werden etwa Zeitschaltungen und Regeln auf den Plattformen unterschiedlich programmiert. Der Sengled ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Matter-Standard zwar die technische Basis kontrolliert, nicht aber die Handhabung im Alltag.
Die satten Schaltgeräusche des WLAN-Plugs muss man mögen, insbesondere beim Abschalten klackt es vernehmlich. Alles in allem ein preiswerter Funkstecker ohne Extras – für Anwenderinnen und Anwender, die wissen, was sie tun.
Modellnummer | W20-UBEA |
Handelspreis | um 15 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 55 x 55 x 44 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 81 Millimeter |
Gewicht | 84 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 10 Ampere / 2300 Watt |
Energieverbrauchsmessung | nein |
Eigenverbrauch an / aus | 0,8 Watt / 0,4 Watt |
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Tapo P100M (EU)
Wie der Tapo P110M vom Netzwerk-Spezialisten TP-Link sahen früher viele Funksteckdosen aus: Das Hochkantformat schränkt die Platzierung mitunter etwas ein – eventuell muss der WLAN-Plug „kopfüber“ installiert werden, um einen darüberliegenden großflächigen Wandtaster nicht zu behindern. Trotzdem zählt der Smart Plug zu den Bestsellern bei Amazon und anderen Online-Shops, nicht zuletzt wegen seines konkurrenzlos günstigen Preises.
In rauen Mengen sollte man ihn freilich nicht installieren, weil gängige WLAN-Router im Haushalt nicht beliebig viele Produkte in ihrem Netzwerk vertragen. Für umfangreiche Smarthome-Installationen ist ein Funkprotokoll wie Thread die bessere Wahl.
Auch TP-Link fährt beim Setup zweigleisig: Der Zwischenstecker kann – ohne jede Matter-Verbindung – mit der Tapo-App des Herstellers in Betrieb genommen werden. Oder er landet via QR-Code direkt in einem Matter-System. Am besten beides, denn die Hersteller-App hat im Test mehrfach neue Firmware mit Sicherheitsupdates und Bug-fixes installiert, die ansonsten unbemerkt geblieben wären. Zwar wirkten sich die Updates im Betrieb nicht merkbar aus, aber man kann ja nie wissen.
Die Tapo-App mit Registrierung per E-Mail-Adresse ist gut gestaltet und führt Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Es gibt weder Übersetzungsfehler im Text noch kryptische Menüeinträge. Davon könnten sich die anderen Testteilnehmer etwas abschauen – Ecoflow und Eve mal ausgenommen. Auf eine Messung des Energieverbrauchs müssen Käufer des P100M verzichten, die gibt’s nur im „großen Bruder“ P110M. Aber was will man von einer Funksteckdose für 15 Euro eigentlich erwarten?
Modellnummer | P100M |
Handelspreis | um 13 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 51 x 72 x 40 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 77 Millimeter |
Gewicht | 96 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 10 Ampere / 2300 Watt |
Energieverbrauchsmessung | nein |
Eigenverbrauch an / aus | 1,1 Watt / 0,5 Watt |
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Tapo P110M (EU)
Von den Abmessungen her identisch zum P100M, ist der Tapo P110M nicht nur teurer, sondern auch potenter. Mit den rund sieben Euro Aufpreis steigt die lieferbare Leistung von 2300 auf 3860 Watt – genug, um auch Heizlüfter oder andere energiehungrige Verbraucher zu versorgen. Hinzu kommt eine Energiemessfunktion, die ihre Daten in der Tapo-App zur Verfügung stellt. Dort sind nicht nur jederzeit aktuelle und historische Verbrauchswerte abzulesen, sondern auch – nach Eingabe des Kilowatt-Preises – wie viel Euro dadurch jeden Monat auf der Stromrechnung landen.
Interessant: Trotz höherer Leistung schaltet der „große Bruder“ leiser als der P100M. Das dürfte am höheren Gewicht und an der zusätzlichen Elektronik liegen, die im Gehäuse verbaut ist. Während der einfache Tapo ein hohles „Klack“ von sich gibt, sind es beim P110M eher gedämpfte „Klick“.-Geräusche. Die übrigen Eigenschaften, inklusive Installation und Matter-Funktion, unterscheiden sich nicht voneinander. Das macht den Tapo P110M ganz klar zu einem Kauftipp unter den WLAN-Steckdosen mit Matter.
Modellnummer | P110M |
Handelspreis | um 20 Euro |
Verbindungsprotokoll | WLAN |
Abmessungen Gehäuseaufbau | 51 x 72 x 40 Millimeter |
Steckerlänge gesamt | 77 Millimeter |
Gewicht | 106 Gramm |
Stromstärke / Leistung | 16 Ampere / 3860 Watt |
Energieverbrauchsmessung | ja (in der Hersteller-App) |
Eigenverbrauch an / aus | 1 Watt / 0,6 Watt |
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Fazit
Mission erfüllt: Alle acht Smart Plugs sind voll taugliche Matter-Steckdosen. Wenn es nur darum geht, den Strom ferngesteuert an- und abzuschalten, mag dies genügen. Obwohl ein Produkt wie der Sengled-Plug schon viel Fachwissen voraussetzt: Was ist Matter? Wie nehme ich die Funksteckdose in Betrieb? Wie automatisiere ich ihre Schaltvorgänge? Eine gut gemachte App des Anbieters kann hier Hilfestellung bieten und das Setup erleichtern.
Allerdings hat sich noch kein einheitlicher Ablauf etabliert. Anbieter wie Eve Systems, Hama und Meross integrieren den Smarthome-Standard eher unauffällig in ihren Einrichtungsprozess. Bei Ecoflow und Tapo handelt es sich um eine separate Installation, die außerhalb der Hersteller-App stattfindet. Gibt es zwei Möglichkeiten – eine Smarthome-Welt des Herstellers und Matter – ist oft nicht klar, in welcher Reihenfolge die Einrichtung erfolgen soll.
Auf das Programm des Anbieters zu verzichten, ist häufig auch keine Lösung – wegen zusätzlicher Funktionen wie der Energiemessung und weil die Hersteller ihre Produkte darüber updaten, statt den Weg einer Firmware-Aktualisierung via Matter zu wählen. In all den Monaten seit dem Start des Standards habe ich diese Art des Updates erst einmal erlebt: mit dem Eve Energy in Apple Home (Link).
Aktuell trägt der neue Standard also eher zur Verwirrung bei, als die Inbetriebnahme zu vereinfachen. Aber glücklicherweise ist das Setup ja nur einmal nötig, zu Beginn. Danach macht die Steckdose was sie soll: schalten und walten, wie das persönliche Matter-Ökosystem der Wahl es ihr befiehlt.