Der BT5000 von Oehlbach verbindet Bluetooth-Lautsprecher mit der Stereoanlage. ©digitalzimmer

Bluetooth-Lautsprecher an der Stereo-Anlage

Es gibt immer wieder Leser dieses Blogs, die möchten Bluetooth-Lautsprecher an ihrer Stereoanlage verwenden. Das sieht man an den Suchbegriffen, die hier eingegeben werden. Meist landen sie dabei auf einer Seite zum Bluetooth-Adapter WTX-500, die nicht wirklich weiter hilft. Denn der Adapter von Advance Acoustic empfängt Musik von einem Bluetooth-Gerät wie dem Smartphone. Er kann sie nicht versenden – was nötig wäre, um handelsübliche Funkboxen damit zu bespielen. Höchste Zeit also, das Thema einmal andersherum anzugehen und einen Beitrag darüber zu schreiben.

Wer Ton von der HiFi-Anlage an Bluetooth-Lautsprecher schicken will, muss die Quelle mit einem Funksender ausstatten. Die Fachbegriff dafür lautet Bluetooth-Transmitter. Auf Amazon und in anderen Online-Shops gibt es so etwas zuhauf. Viele Produkte können sogar beides: senden und empfangen. Das Gros der 2-in-1-Geräte ist allerdings für den mobilen Einsatz gedacht. Es hat einen integrierten Akku, der zu Hause an der Anlage nichts bringt oder womöglich sogar Schaden nimmt, wenn er permanent geladen wird.

Wichtiger als eine Batterie ist im Heimeinsatz der Audio-Codec. Immer mehr Bluetooth-Lautsprecher nutzen apt-x für eine verlustfreie Übertragung.  An Bluetooth-Adaptern ist dieser Codec aber längst nicht selbstverständlich. Viele Hersteller geben als Übertragungsprotokoll einfach das Bluetooth-Profil AD2P an. Das heißt aber nur, dass der Transmitter Stereosignale senden kann – im schlimmsten Fall mit dem klanglich eingeschränkten SBC-Codec.

Der Ohelbach BTT5000 bekommt das Tonsignal über eine Mini-Klinkenbuchse. ©digitalzimmer
Der Oehlbach BTT5000 bekommt das Tonsignal über eine Mini-Klinkenbuchse. ©digitalzimmer

Zu den Ausnahmen gehört der BTT5000 von Oehlbach. Er unterstützt Apt-x, liegt mit 100 Euro aber auch am oberen Ende der Preisskala. Dafür bietet er die Sicherheit einer bekannten Marke mit großem Händlernetz. Außerdem liegen dem Paket alle Kabel und Adapter bei, die man zum Betrieb an der Stereoanlage braucht. Zur Beruhigung audiophiler Gemüter, sind die Stecker obendrein vergoldet. Der Anschluss läuft bei allen Bluetooth-Transmittern ähnlich ab, weshalb der Oehlbach hier gut als Beispiel dienen kann.

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Der BTT5000 bekommt das Tonsignal über eine Mini-Klinkenbuchse (3,5 mm) am schwarzen Kunststoffgehäuse. Das mitgelieferte Kabel (1,8 Meter) verbindet diese Buchse mit einem beliebigen analogen Tonausgang. Handelt es dabei ebenfalls um eine Mini-Klinkenbuchse – zum Beispiel den Kopfhörerausgang am Fernseher – passt das Kabel ohne Zwischenstecker. Für die weit verbreiteten rot-weißen Cinch-Buchsen liefert Oehlbach einen Adapter mit. So lässt sich der Transmitter auch direkt an einen CD-Spieler oder HiFi-Tuner anschließen. Am Verstärker kommen ein Aufnahme-Ausgang (Rec-Out, Tape-Out) oder ein Vorverstärker-Ausgang (Pre-Out) in Frage.

Stromversorgung per USB

Damit der Bluetooth-Sender funktioniert, braucht er aber noch Strom. Die Energie bezieht er über ein USB-Kabel, das am Oehlbach-Adapter fest angebracht ist. Andere Hersteller setzen auf eine Mini-USB-Buchse. Das macht die Installation etwas flexibler, weil sich bei Bedarf auch ein längeres Kabel verwenden lässt. Wer einen AV-Receiver oder anderes Gerät mit USB-Anschluss besitzt, ist fein heraus: Er kann das USB-Kabel vom Bluetooth-Adapter in der Regel direkt an der Anlage anschließen. Die 5 Volt Spannung reichen aus, um den Sender zu versorgen. Ansonsten kommt ein Streckernetzteil zum Einsatz, wie es auch fürs Laden von Smartphones oder Tablets verwendet wird. Dann muss sich in Reichweite der Anlage aber noch eine freie Steckdose finden.

Der Oehlbach BTT500 wird über sein USB-Kabel mit Energie versorgt. ©digitalzimmer
Ein USB-Kabel versorgt den Transmitter mit der nötigen Energie. ©digitalzimmer

Sind beide Kabelverbindungen hergestellt, folgt das bekannte Bluetooth-Pairing. Der Transmitter verbindet sich dabei mit dem BT-Lautsprecher. Kopfhörer gehen natürlich auch, für den Sender macht das keinen Unterschied. Anders als ein Smartphone oder Computer hat der BTT5000 kein Display. Deshalb gibt es auch nichts auszuwählen: Nach dem Einstecken geht der Sender automatisch auf die Suche nach einem empfangsbereiten Bluetooth-Gerät. Hat er eines gefunden, verbindet er sich mit ihm. Die blinkende Leuchtdiode am Transmitter wechselt dann auf blaues Dauerlicht.

Verbindung mit mehreren Lautsprechern

Soll ein anderer Lautsprecher oder Kopfhörer das Signal empfangen, wird der Erste ausgeschaltet und mit einem Tastendruck am Adapter die Suche neu gestartet. Bis zu zwei Empfänger kann sich der BTT5000 „merken“. Kommt ein Dritter hinzu, löscht ein langer Druck auf die Koppelungstaste den Gerätespeicher. Dann kann das Spiel von neuem beginnen. Andere Hersteller bieten dieses Dual-Pairing auch. Im Prinzip lassen sich damit sogar zwei Lautsprecher parallel mit Musik versorgen. Allerdings bietet Bluetooth keine Synchronisation zwischen den Empfängern. Die Funkboxen spielen daher mit Zeitversatz und erzeugen unschöne Echos.

Wer mehrere Räume mit Musik versorgen will, ist mit einem Multiroom-Audiosystem besser bedient. Es deckt auch die ganze Wohnung ab. Bei Bluetooth beträgt die Reichweite in geschlossenen Räumen selten mehr als acht bis zehn Meter. Da macht auch der Oehlbach keine Ausnahme. Solche Transmitter sind aber eine praktische Lösung, um die Küche oder das Bad mit Musik von der Anlage zu versorgen. Von der Flexibilität ganz zu schweigen. Viele Bluetooth-Boxen haben schließlich einen Akku und lassen sich bequem in der Wohnung herumtragen.

Der BTT5000 wird komplett mit Kabeln und USB-Netzteil geliefert. ©digitalzimmer
Der BTT5000 wird komplett mit Kabeln und USB-Netzteil geliefert. ©digitalzimmer

3 Gedanken zu „Bluetooth-Lautsprecher an der Stereo-Anlage“

  1. Ich persönlich verstehe den ganzen Hype um Bluetoothlautsprecher bei Hifianlagen nicht. Persönlich ziehe ich immer klassiche Lautsprecher mit Kabel vor. Mir wäre das zu blöd , mitten in meinem Lieblingssong den Akku des Lautsprechers aufzuladen. Anders sieht das natürlich bei Bluetoothlautsprechern für Handys und Co aus, da möchte man natürlich Mobil sein, aber wie oft verändert man den den Standort von Heimlautsprechern?

    Nur meine Meinung

    Gruß Lars

    1. Nunja, vielleicht magst Du beim baden Musik hören, aber nicht teure Heimlautsprecher in das eher feuchte Bad stellen? Es gibt da kleine Bluetoothlautsprecher, die nach IPX-67 zertifiziert sind, denen sollte das nichts ausmachen. Aber dann das Problem, wie kriegt man die Musik dahin?

    2. Wenn man mehrere elektronische Geräte hat, wird das Kabelgewirr am Boden immer grösser und ist hinderlich bei der Bodenreinigung oder sieht einfach hässlich aus. Der Wunsch nach kabellosen Lautsprechern ist hier absolut verständlich.

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