Eine AV-Anlage ganz ohne Lautsprecherkabel – das ist die neue Fayola von Pioneer. Sie steuert ihre Boxen ausschließlich drahtlos an. Egal ob zwei davon als Stereopaar musizieren, ein Subwoofer mitspielt oder Surround-Sound aus fünf Lautsprechern ertönt. Das unterscheidet die Anlage von anderen Heimkino-Lösungen wie dem Heos AVR von Denon, die zumindest einen Teil ihrer Lautsprecher per Kabel anbinden. Für den Betrieb von Fayola sind nur genügend Steckdosen nötig, um alle Funkboxen mit Strom zu versorgen.
Gegenüber Soundbar-Systemen von Bose, Panasonic, Sonos & Co. hat die Anlage den Vorteil, dass sie ein vollwertiges HiFi- und AV-System darstellt. Die 45 Zentimeter breite Steuerzentrale bietet Anschlüsse für 4 HDMI-Geräte und gibt Videosignale bis zur vollen 4K-Auflösung (UHD) an einen Fernseher weiter. Full-HD-Programme (1080p) werden ins UHD-Format hochskaliert. Hinzu kommen Bluetooth, ein analoger und ein digitaler Audioeingang, UKW-Tuner und USB für Speichermedien. Die Elektronik dekodiert Surround-Formate wie Dolby Digital Plus, Dolby True HD und DTS-HD Master Audio. Freunde hochauflösender Musik kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Aus dem heimischen Netzwerk und per USB spielt die Fayola Audiodateien mit bis zu 192 KHz und 24 Bit ab. DSD-Signale in Stereo unterstützt sie mit 2,8 und 5,6 MHz.
Doch damit nicht genug: Als Teil des Multiroom-Systems FireConnect von Onkyo und Pioneer ist die Anlage mit anderen Geräten der beiden Hersteller kombinierbar. So erweitern zum Beispiel die zeitgleich auf den Markt kommenden WLAN-Lautsprecher MRX-3 und MRX-5 die Musikwiedergabe in andere Räume. Mit einem für Juni geplanten Software-Update soll sich der Ton angeschlossener Geräte im Multiroom-System verteilen lassen. Zum Start klappt das nur mit Streaming-Quellen wie Audiodateien von der Festplatte – und natürlich mit Internet-Musikdiensten. Deezer, Spotify, Tidal und TuneIn sind von Haus aus an Bord. Weil die Fayola Google Cast unterstützt, lassen sich aber noch viel mehr Online-Dienste nutzen. Sie werden einfach per Smartphone-App zur Anlage gestreamt.
Zwei Varianten der Fayola bietet Pioneer ab sofort an: Das kleine Modell FS-W40 für 1200 Euro kommt mit zwei Lautsprechern. Die größere Kombination FS-W50 enthält für 1500 Euro zusätzlich den Subwoofer. Er kostet bei einzelner Anschaffung rund 430 Euro. Beide Pakete lassen sich mit den Surround-Satelliten FS-S40 (550 Euro pro Paar) zu einer drahtlosen Heimkino-Anlage erweitern.
digitalzimmer.de meint: Pioneer arbeitet schon einige Zeit an seinem Streaming-Konzept. Die Vorarbeit zahlt sich nun aus. Mit der Fayola und anderen FireConnect-Produkten entsteht auf einen Schlag ein Multiroom-System, das wenig Wünsche offen lässt. Einem klassischen AV-Receiver hat die elegante Anlage ihre drahtlosen Lautsprecher voraus. Gegenüber Sonos punktet sie mit vielen Anschlüssen und der Unterstützung aktueller Technologien wie Bluetooth, Chromecast, HiRes-Audio, HDMI und DTS. Was die Sache für Käufer nicht eben leichter macht. Sie haben nun die Wahl zwischen drei multifunktionalen Streaming-Lösungen: Heos (Denon & Marantz), MusicCast (Yamaha) und FireConnect (Onkyo & Pioneer). Die Entscheidung für ein Gerät kann weitrechende Folgen haben – denn keines der Systeme ist mit den anderen kompatibel.
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