Busch-Jaeger: Der Friends-of-Hue-Schalter im Test. ©digitalzimmer

Busch-Jaeger: Der Friends-of-Hue-Schalter im Test

Das Thema Wandschalter für Philips Hue nimmt Fahrt auf. Nach hierzulande eher unbekannten Anbietern aus dem Ausland hat nun auch Busch-Jaeger ein Friends-of-Hue-Produkt im Programm. Wer Lichtschalter und Steckdosen des namhaften Herstellers besitzt, dürfte schon sehnsüchtig darauf warten. Der Neuzugang passt mit entsprechenden Blenden in die Schalterprogramme Carat, Busch-Axcent, Busch-Dynasty, Future Linear, Pur Edelstahl und Solo.

Die Kunststoff-Komponenten werden einfach zusammengesteckt. ©digitalzimmer
Die Kunststoff-Komponenten werden einfach zusammengesteckt. ©digitalzimmer

Auch wenn wir im Digitalzimmer das Schalterprogramm eines anderen Anbieters verwenden, wollte ich das gute Stück natürlich trotzdem ausprobieren. Gut heißt bekanntlich nicht immer günstig und so hat auch das Friends of Hue smart switch Komplettset seinen Preis: 83,30 Euro plus Mehrwertsteuer stehen im offiziellen Datenblatt auf der Herstellerseite. Wer das Set im Elektro-Fachhandel bestellt, dürfte also bei rund 100 Euro landen. Was nicht heißt, dass es keine Online-Shops geben wird, die es günstiger anbieten.

Wie letztes Jahr auf der IFA angekündigt soll der FoH-Switch im ersten Quartal 2019 auf den Markt kommen, also noch diesen Monat. Busch-Jaeger hat mir freundlicherweise vorab ein Exemplar geliehen, sodass ich den Schalter zum Start bereits ausprobieten konnte. Da es sich bei Friends of Hue um eine offizielle Zertifizierung handelt, dürfte der Funktionsumfang auf andere Modelle übertragbar sein – also etwa den Taster von Vimar oder die Versteckdose.

Der Hue-Schalter hat eine Kantenlänge von 80 mm, der Wippenblock miss 63 x 63 mm. ©digitalzimmer
Der Hue-Schalter hat eine Kantenlänge von 80 mm, der Wippenblock misst 63 x 63 mm.
Funktaster für die Wand – ohne jeden Stromanschluss

Weil häufig Unsicherheit darüber besteht, was so ein Friends-of-Hue-Schalter eigentlich ist: Er funktioniert wie eine Fernbedienung. Seine Tasten steuern Lampen und Leuchtmittel, die an der Hue-Bridge angemeldet sind – ähnlich wie ein Hue Dimmer Switch oder der Hue Tap. Das heißt: Die Konstruktion ersetzt keinen traditionellen Lichtschalter an der Wand. Sie unterbricht nicht die Stromzufuhr an der Fassung, sondern sendet ein Zigbee-Funksignal an die Bridge.

Der FoH-Switch lässt sich mit der beiliegenden Installationsplatte allerdings über der Unterputz-Dose eines vorhandenen Schalters montieren. Die Leitung kann in so einem Fall überbrückt werden, damit das verbundene Hue-Leuchtmittel immer unter Strom steht. Wer mag, klebt den Funkschalter aber auch einfach irgendwo an die Wand. Dann ist für die Installation keinerlei Fachwissen nötig.

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Hue-Switch von Busch-Jaeger: Das gehört zum Lieferumfang

Der Schalter besteht aus sechs Einzelteilen: der bereits erwähnten Installationsplatte, dem Funkmodul mit vier Druckpunkten, einem schwarzen Rahmen, der das Modul auf der Montageplatte fixiert und den Blenden. Die sichtbaren Teile – also Rahmen und Doppelwippe – sind aus weißem, glänzendem Kunststoff gefertigt und entsprechen dem Schalterprogramm Future Linear von Busch-Jaeger. Mit 63 Millimetern ist der Wippenblock etwas breiter als etwa bei Jung oder Gira, die 55 Millimeter verwenden. Das gilt es zu berücksichtigen, wenn man kein Busch-Jaeger zu Hause hat.

Wer Abdeckungen für andere Design-Linien des Herstellers benötigt, muss diese extra kaufen, was je nach Optik weitere 20 bis 40 Euro kostet. Mein Tipp: In so einem Fall bis April warten. Dann soll der Funkeinsatz mit auch einzeln ohne Blenden erhältlich sein – zum Preis von 72 Euro plus Mehrwertsteuer.

Das Zigbee-Funkmodul im Schalter arbeitet ohne Batterien. ©digitalzimmer
Das Zigbee-Funkmodul im Schalter arbeitet ohne Batterien. ©digitalzimmer

Der Steckbaukasten des Schalters ist in wenigen Sekunden zusammengesetzt. Eine bebilderte Anleitung liegt bei. Das Klebepad zum Befestigen an der Wand oder einer anderen glatten Fläche ebenfalls. Danach muss der Schalter nicht wieder abgenommen werden, weil er ohne Batterien arbeitet. Sein Funkmodul erzeugt die zum Betrieb nötige Energie während eines Tastendrucks selbst.

Diese EnOcean-Technik kommt auch im Hue Tap zum Einsatz. Hakelige Mechanik, wie am Tap gelegentlich kritisiert, konnte ich im Test allerdings nicht feststellen. Der Schalter von Busch-Jaeger reagiert prompt und zuverlässig auf jeden Tastendruck. Dabei ist prinzipbedingt ein leichter Widerstand zu überwinden und es ertönt ein „Klack“.  Mich stört das nicht, obwohl ich ansonsten – etwa bei surrenden Netzteilen – sehr geräuschempfindlich bin.

Ein Assistent richten den Friends-of-Hue-Schalter in der Hue-App ein. ©digitalzimmer
Ein Assistent richten den Friends-of-Hue-Schalter in der Hue-App ein. ©digitalzimmer

Nach der Montage geht es in der Hue-App weiter. Dort lässt sich der Schalter unter der Rubrik Zubehör hinzufügen. Der Einrichtungsassistent bietet an, den beiden Wippen jeweils einen Raum zuzuweisen. Die Tasten werden dabei so konfiguriert, dass ihre obere Hälfte das Licht einschaltet, die untere knipst es aus. Ein längerer Tastendruck dimmt das Licht entsprechend hoch oder runter.

Die Einstellungen in der App bieten danach aber noch mehr Möglichkeiten. So können jedem Quadranten des Tasters bis zu drei Räume zugewiesen werden, die er dann gemeinsam schaltet. Alternativ geht wie üblich auch das komplette Zuhause. An möglichen Aktionen stehen neben dem letzten „Ein“-Zustand der Lampe und „Aus“ die Lichtszenen der Hue-Bridge zur Wahl. Dasselbe noch einmal, wenn die Wippe beim Druck längere Zeit gehalten wird.

Die Einstellungen sind für jeden der vier Druckpunkte individuell anpassbar. ©digitalzimmer
Die Einstellungen sind für jeden der vier Druckpunkte individuell anpassbar. ©digitalzimmer

Einen doppelten oder dreifachen Tastendruck unterstützt die Hue-App erwartungsgemäß nicht. Dafür ist ja schon beim Tap oder Dimmer Switch ein anderes Programm wie iConnectHue nötig. Aktuell erscheinen Friends-of-Hue-Schalter dort allerdings noch nicht. Sie halten zusammen mit einem Update von iConnectHue Einzug, das ebenfalls in diesem Quartal erscheinen soll. Der Entwickler hat mir verraten, dass er noch mehr vorhat. Neben den bekannten Doppel- und Dreifach-Klicks soll es dort noch eine Überraschung geben, die weitere Funktionen hinzufügt.

Nahtlose Integration in Apple HomeKit

Ein absolut kaufentscheidendes Argument ist für mich die Integration in HomeKit. Als zertifiziertes Hue-Produkt steht der Schalter ohne weitere Installation in der Apple-Haussteuerung zur Verfügung. Die Bridge reicht ihn quasi an die Home-App am iPhone oder iPad weiter. Dort lassen sich seine Wippen mit vier Szenen belegen, die mehr als nur das Licht steuern. So gibt es endlich einen Wandschalter für HomeKit, der nicht nur gut aussieht, sondern auch zuverlässig funktioniert. Wenn es sein muss, reicht die Mesh-Technik von Hue den Funkbefehl quer durchs Haus an die Bridge weiter. Im digitalzimmer-Test hat das problemlos auf der gesamten Wohnetage funktioniert.

Alternativ lässt sich der Switch in Apples Home-App auch für HomeKit konfigurieren. ©digitalzimmer
Alternativ lässt sich der Switch in Apples Home-App auch für HomeKit konfigurieren.

Unterm Strich würde ich mir den Taster wohl anschaffen, wenn er optisch besser zu unserem Schalterprogramm passen würde. Funktion, Bedienung und Verarbeitungsqualität lassen keine Wünsche offen. Allerdings spart der Verzicht auch Geld, wenn man den Listenpreis ansetzt. 100 Euro sind eine Ansage. Zumal es mit einem Exemplar alleine nicht getan wäre. Ich wüsste mindestens vier Positionen im Haus, an denen so ein Taster hängen sollte. Aber sind wir mal ehrlich: Ein Hue-System mit Original-Produkten zu betreiben, war schon immer etwas teurer.

2 Gedanken zu „Busch-Jaeger: Der Friends-of-Hue-Schalter im Test“

  1. Hallo, kann man den Friends-of-Hue-Schalter mit einem Hue Wireless Dimmer verwenden? In anderen Worten: ich möchte den Schalter im Obergeschoss haben und den Wireless Dimmer im Erdgeschoss, damit ich von beiden Stockwerken aus die Lampen kontrollieren kann?
    Danke, Alex

    1. Hallo Alex,
      den FoH-Schaltern lassen sich dieselben Zimmer oder Lampen zuweisen wie einem Dimmer Switch. Es sind ja beide drahtlose Fernbedienungen, die an der Bridge angemeldet werden. Der gemeinsamen Nutzung steht also nichts entgegen.
      Grüße aus dem Digitalzimmer

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