Hue Sync verwandelt das Lichtsystem von Philips in ein Stimmungsfeuerwerk am Computer. Das Gratis-Programm synchronisiert Hue-Lampen mit den Bildern und Tönen eines PC oder Mac. So tauchen Videospiel-Explosionen den Raum in helles Licht. Das Blau des Himmels am Bildschirm erstreckt sich bis unter die Zimmerdecke und Farbwechsel pulsieren im Rhythmus der Lieblingsmusik. Noch eindrucksvoller ist der Effekt beim Filmeschauen am TV. Doch wie kommt die Funktion einer Computer-Software auf den Fernseher? Der folgende Praxis-Ratgeber zeigt, wie’s geht.
Alternative: Die „Philips Hue Play HDMI Sync Box“ spart den Computer am Fernseher. Sie nimmt das HDMI-Signal von Zuspiel-Geräten wie Fire TV oder Blu-Ray-Player und steuert damit das Hue-System. Eine ausführliche Beschreibung gibt es hier.
1. Schritt: Hue Entertainment in der App einrichten
Damit die Lichtorgel arbeiten kann, sind ein paar Vorbereitungen nötig. Vor allem muss in der App des Hue-Systems ein Bereich für Hue Entertainment eingerichtet sein. Er legt fest, welche Lampen auf die Steuersignale reagieren. Nicht alle Leuchtmittel sind dafür gleichermaßen gut geeignet. Von den E27-Lampen der ersten und zweiten Generation raten wir ab, weil sie kein klares Blau oder Grün liefern können. Die Lichtfarbe unterscheidet sich dann zu sehr vom Geschehen am Bildschirm. Wie man die Lampengeneration erkennt, steht in diesem Beitrag. Die Einrichtung von Hue Entertainment läuft selbsterklärend ab. Einfach den gleichnamigen Menüpunkt auswählen und dem Assistenten am Bildschirm folgen.
2. Schritt: Hue Sync am Computer installieren
Nun geht es am Windows-PC oder Mac weiter. Hue Sync gibt es als Download im Internet. Die Installation funktioniert wie bei jeder anderen Software auch. Nach dem ersten Start verlangt das Programm eine Verbindung zur Hue-Bridge. Sie wird wie üblich hergestellt: Zur Bridge gehen und die runde Taste auf dem Gehäuse drücken.
Danach erscheint der vorher angelegte Entertainment-Bereich im Fenster des Sync-Programms. Gibt es mehrere davon, tauchen sie in den Einstellungen von Hue Sync zur Auswahl auf. Es kann immer nur eine Lampengruppe mit dem Computer verbunden sein. Im Fenster unter der Gruppe lässt sich außerdem festlegen, ob die Lightshow auf Spiele, Musik oder Videos abgestimmt sein soll. Mehr ist nicht zu tun. Wer auf „Synchronisierung starten“ klickt, kann seine Lampen schon reagieren sehen.
3. Schritt: Computer mit dem Fernseher verbinden
Bislang spielt sich das bunte Treiben aber nur am Computer ab. Um den Fernseher mit einzubeziehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die traditionelle Methode: beide Geräte per HDMI-Kabel verbinden. Am einfachsten geht das mit einem Notebook, das sich unter den Arm klemmen und an den gewünschten Ort tragen lässt. Ein HDMI-Ausgang ist an vielen tragbaren Computern zu finden. Ursprünglich auch an MacBooks, bis Apple die TV-Schnittstelle wegrationalisiert hat. Inzwischen ist dafür ein Adapter nötig, der USB-C auf den HDMI-Anschluss umsetzt.
Einfacher – weil drahtlos – klappt ohnehin die Übertragung per WLAN. Die Standards AirPlay, Chromecast und Miracast kommen dafür in Frage. Alle drei verlangen einen geeigneten Empfänger. Miracast wird von manchen TV-Herstellern direkt unterstützt, dann ist die Technik in den Fernseher eingebaut. Im Falle von AirPlay übernimmt ein Apple-TV die Aufgabe des Receivers. In der Android-Welt erfüllen Chromecast-Player von Google denselben Zweck.
4. Schritt: Die richtige Videoquelle verwenden
Als Stolperstein kann sich der Kopierschutz HDCP erweisen (High-bandwidth Digital Content Protection). Er sorgt dafür, dass Videos nicht vom Bildschirm abgegriffen und vervielfältigt werden können. Praktisch alle kommerziellen Videoanbieter von Amazon über Apple iTunes bis Netflix arbeiten damit. Problem dabei: HDCP verschlüsselt das Signal. Vom Player bis zum Display entsteht eine geschlossene Übertragungskette. Versucht Hue Sync das Signal zu analysieren, um seine Lampen damit steuern, reißt dies quasi eine Lücke in die Kette. Manche Geräte-Kombinationen reagieren empfindlich und stoppen die Übertragung. Andere lassen nur noch SD-Signale passieren und blockieren höhere Auflösungen.
Untrügliches Zeichen dafür ist eine Fehlermeldung im Browser oder ein Pop-Up-Fenster des Abspielprogramms. Nach Erfahrungen im digitalzimmer ist Apple-Software besonders kritisch. iTunes und der Safari-Browser brechen die Wiedergabe HDCP-geschützter Inhalte ab, sobald Hue Sync ins Spiel kommt. Andere Browser reagieren weniger empfindlich. Chrome und Firefox etwa zeigen Streaming-Videos von Amazon und Netflix auch dann an, wenn die Lampen synchronisiert sind. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Computer sein Programm drahlos per AirPlay oder über ein HDMI-Kabel ausgibt. Gleiches gilt für den Videoplayer von Sky Ticket. Es lohnt sich also, etwas zu experimentieren und verschiedene Programme auszuprobieren. Wer Urlaubsvideos oder andere Dateien daheim vom Server abspielt, kennt die Probleme ohnehin nicht. Solche Dateien haben normalerweise keinen Kopierschutz.
Super spannend, welche Funktion in der Hue integriert ist. Schon oft habe ich mir Gedanken gemacht, ob sich eine ähnliche Lösung mit LED-Bändern von Osram an OpenHab finden lässt.
Gerade wenn man einen spannenden Film schaut wünscht man sich die passende Beleuchtung. Schließlich soll es nicht immer komplett dunkel sein.
Auch die Synchronisation mit dem Rechner gefällt mir. Mal sehen, ob dieses Produkt doch noch Einzug bei mir erhält.