FritzDect 350 montiert an einer Schiebetür

FritzDect 350: Vielseitiger Tür- und Fensterkontakt von AVM

Man könnte glauben, ein weiterer Öffnungskontakt ist keine News mehr. Tür- und Fenstersensoren gibt es schließlich in reicher Auswahl für nahezu jedes Smarthome-System. Dass AVM zu seiner Fritzbox nun ein eigenes Modell anbietet, ist trotzdem eine Nachricht wert. Denn bislang mussten Sensoren anderer Hersteller ran, wenn es an einer Fritzbox etwas auslösen galt.

Der FritzDect 350 setzt – wie seine Magenta-Kollegen und andere Smarthome-Produkte für die Fritzbox – auf das Funkprotokoll Dect ULE. Das heißt: Er lässt sich ohne weiteres Zubehör an einem Dect-fähigen AVM-Router anmelden. Der Preis von 40 Euro liegt im oberen Mittelfeld. Es gibt Zigbee-Modelle für die Hälfte, etwa von Aqara, aber auch deutlich teurere Öffnungssensoren. So kostet das Exemplar für den verdeckten Einbau im Rahmen bei Home Pilot (früher Rademacher) gut 50 Euro, Das Homematic-IP-Pendant für dasselbe Einsatzgebiet schlägt mit fast 60 Euro zu Buche.

FritzDect 350 mit offenem Batteriefach
Die Energie zum Betrieb liefern zwei handelsübliche AAA-Batterien. ©digitalzimmer
Unsichtbarer Einbau im Fenster- oder Türrahmen

Apropos verdeckter Einbau: Mit einer Höhe von 12 Millimetern (Abmessungen: 91 x 24 x 12mm) soll der FritzDect 350 in den Falz zwischen Fensterflügel und -rahmen passen, sodass er im Alltag nicht zu sehen ist. Laut AVM sind die Maße auf „moderne Eurofalzfenster“ abgestimmt. Allerdings liegt die Falzluft solcher Fenster teilweise bei genau 12 Millimetern. Da kann es im Spalt schon eng werden. An den Holzflügeln im digitalzimmer beträgt der Abstand gar nur einen Zentimeter, weshalb der FritzDect 350 hier ganz klassisch auf den Rahmen geklebt werden müsste.

Der zweiteilige Sensor hat aber noch einen anderen Vorteil: Sein kleiner Magnet kann in allen möglichen Ausrichtungen montiert werden (siehe Bild unten) – auch quer oder hochkant, falls nötig. Die vergleichsweise große Reichweite des Magnetfelds von rund vier Zentimetern überbrückt problemlos Spalte, wie sie bei der Montage „über Eck“ entstehen. So ist es mir erstmals gelungen, unsere Schiebetür am WC, an der bislang kein anderer Sensor funktionierte, mit einem Kontakt zu versehen (großes Bild oben auf dieser Seite). Ergebnis: bei geschlossener Tür leuchtet nun eine Lampe im Flur rot und zeigt an, dass die Toilette besetzt ist.

Magnetplättchen des FritzDect 350 in unterschiedlicher Ausrichtung.
Der Magnetkontakt funktioniert in allen möglichen Positionen. ©digitalzimmer
Programmierung über die Weboberfläche der Fritzbox

Alle Einstellungen des Sensors werden wie gehabt im Browser auf der Weboberfläche des Routers vorgenommen. Wie das geht, zeigt mein Beitrag zur Haussteuerung mit FritzOS 7.50. Die Schaltzeiten sind erfreulich kurz: Zwischen weniger als einer und maxial zwei Sekunden benötigt die App Fritz Smart Home, um Statusänderungen anzuzeigen (Test-Router: Fritzbox 7590). Und genauso schnell reagiert auch eine verbundene Vorlage, die etwa Licht schaltet.

Mit dem FritzDect 350 als Fenster-offen-Erkennung für die Heizung sieht es anders aus. Hier meldet der Sensor zwar prompt seinen Status an die Zentrale. Technisch bedingt kann es aber dauern, bis die Botschaft den Heizkörperregler erreicht. Um Batteriestrom zu sparen, fragen Dect-Thermostate nur von Zeit zu Zeit bei der Fritzbox nach, ob sie ihre Temperatureinstellung ändern sollen.

Mit dem ersten AVM-Regler FritzDect 301 war dieses Intervall recht lang. In digitalzimmer-Tests vergingen bis zu zehn Minuten, ehe etwas passierte. Am FritzDect 302 hat AVM die Reaktionszeit verkürzt – auf maximal vier Minuten. Im Durchschnitt reagiert der Regler also nach zwei Minuten – genug, um Heizkosten zu sparen.

Der Sensor als Auslöser für eine Routine auf der Fritzbox-Bedienoberfläche. ©digitalzimmer

Wer mag, kann das Ganze natürlich auch in einem übergeordneten System wie Home Assistant programmieren, das mehr Funktionen bietet (Link). Ich habe mit Home Assistant etwa mein Hinweislicht auf das besetzte WC realisiert. Weil die Software den Zustand der Lampe speichern kann – ehe sie rot wird – um ihre Einstellungen anschließend wieder herzustellen.

Dabei ist aber zu beachten, dass Home Assistant eine Fritzbox nur alle 30 Sekunden abfragt. Vom Auslösen des Sensors bis zur Reaktion kann daher bis zu eine halbe Minute vergehen. Für zeitkritische Aufgaben wie das Einschalten von Licht beim Betreten eines Raumes ist das zu lange. Solche Aufgaben würde ich direkt per Routine in den Smarthome-Einstellungen der Fritzbox erledigen.

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