Die vierte Generation des Nuki-Smartlocks unterstützt bekanntlich das Funkprotokoll Thread und den Matter-Standard. Sie lässt sich damit in Smarthome-Systeme wie Apple Home oder SmartThings integrieren und über die jeweiligen Apps steuern. Basis-Funktionen wie das Auf- und Zusperren stehen so auch unterwegs zur Verfügung – weil die nötigen Border-Router des Matter-Systems, etwa ein HomePod mini, den Fernzugriff ermöglichen.
Um sämtliche Einstellungen der Nuki-App aus der Ferne zu nutzen, war bislang aber eine WLAN-Verbindung zum Smartlock nötig – entweder per Nuki-Bridge (Link) oder im Falle des Pro-Modells (Link) über das serienmäßige Wi-Fi-Modul im Gerät. Denn nur über die herstellereigene App lassen sich Zutrittsrechte ändern, die Öffnungsprotokolle einsehen oder der Batteriestatus überprüfen. Solche Dinge stehen in Matter-Systemen nicht zur Verfügung.
Nuki aktiviert den Fernzugriff über Thread
Eine Lösung hatte Nuki bereits beim Start des Smart Lock 4.0 im November 2023 in Aussicht gestellt. Sie ist jetzt über die jüngste Version der Nuki-App verfügbar. Der Hersteller nutzt dafür die Vorteile des IP-basierten Thread-Protokolls: Es bietet Herstellern die Möglichkeit, Datenpakete über einen Border Router ins Internet zu übertragen und umgekehrt auch von dort zu empfangen.
So ist die Kommunikation mit dem Smartlock auch von außerhalb des heimischen Netzwerks möglich. Im Pro-Modell wird das WLAN abgeschaltet, was dank der energiesparenden Thread-Verbindung die Batterielaufzeit verlängern soll. Nutzer der preiswerteren Basisausführung können auf die Anschaffung einer Bridge verzichten. Sie müssen den Fernzugriff nur einmal gegen eine Zahlung von 49 Euro freischalten. Bestehende Kundinnen und Kunden, die bis zum 20. Februar 2023 ein Smart Lock der vierten Generation für 169 Euro kaufen, erhalten das Fernzugriff-Feature kostenlos dazu.
Start mit Apple Home und Home Assistant
Lediglich der Betrieb eines Nuki Openers an der Türsprechstelle setzt weiterhin die Nuki-Bridge voraus, weil der Opener ausschließlich mit Bluetooth funkt und es keine Thread-Version des Produktes gibt. Und noch eine Einschränkung gibt es zum Start der neuen Funktion: Der Fernzugriff setzt einen Smarthome-Hub oder Matter-Controller voraus, der Matter over Thread unterstützt und NAT64 aktiviert hat, um das IPv4-Protokoll ins Format IPv6 zu übersetzen. Laut Nuki beherrschen Apple und Home Assistant diese Funktion, andere Hersteller würden noch daran arbeiten.
Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Matter-Ökosysteme ihre Umsetzung des Standards individuell vorantreiben und es Unterschiede im Funktionsumfang zwischen Amazon, Apple, Google & Co. gibt. Mehr dazu in meinem ausführlichen Beitrag über die Baustellen im Matter-Standard auf matter-smarthome.de.
Aufmacherbild: Nuki