Das richtige Smarthome-System finden - so geht's. ©digitalzimmer

So finden Sie das richtige Smarthome-System

  1. Was möchte ich im Smarthome steuern?
  2. Wie möchte ich die Geräte steuern?
  3. Welche Automatikfunktionen soll es geben?
  4. Wie viel möchte ich selber machen?
  5. Was darf der Spaß kosten?
Frage fünf: Was darf der Spaß kosten?

Eine Gebäudeautomation mit dem genormten Installationsbus KNX gehört zu den teuren Investitionen – weil die Anlaufkosten relativ hoch sind. Der beste Zeitpunkt dafür ist die Renovierung oder wenn ein Neubau ansteht. Dann lassen sich Steuerleitungen (Bus-Leitungen) gleich unter Putz legen. Trotzdem landen Bauherren mit KNX schnell im fünfstelligen Bereich. Bei richtiger Planung macht sich die Investition langfristig bezahlt, weil zusätzliche Geräte später einfach mit dem Nervensystem des intelligenten Gebäudes verbunden werden können. Systeme wie Control 4 oder Crestron gehören übrigens in dieselbe Kategorie.

Das Gros der professionellen Smarthome-Systeme setzt preislich darunter an. Mit Digitalstrom, Loxone und anderen Anbietern werden Einfamilienhäuser auch schon für 5.000 bis 10.000 Euro smart. Die genauen Kosten hängen vom Umfang ab. Je mehr Heizkreisläufe, Schalter und Steckdosen vernetzt sein sollen, desto kostspieliger das Smart Home. Die Preislisten der Plug-and-Play-Anbieter nehmen sich dagegen fast wie Schnäppchführer aus. Startpakete, bestehend aus Funkzentrale, einem Sensor und Steckdose oder Heizkörperthermostat gibt es bereits für unter 300 Euro. Wer Selbstbau mit OpenHAB & Co. betreibt, kommt unter umständen noch günstiger weg, weil der Raspberry Pi und die Steuersoftware wenig bis gar nichts kosten.

Flexibilität und ein günstiger Einstiegspreis sprechen für Plug-and-Play-Systeme. Das freut zum Beispiel Mieter.

Was nicht vergessen werden sollte: Die investierte Arbeitszeit hat auch ihren Preis. In den Stunden, die Selbermacher mit Montieren und Konfigurieren zubringen, können Auftraggeber auf der faulen Haut liegen oder etwas anderes mit ihrer Zeit anfangen. Gibt es im Alltag Probleme mit der Technik, rufen sie den Installateur an. Private Heimvernetzer finden sich dagegen selbst in der Telefon-Warteschleife oder im Support-Forum ihres Anbieters wieder.

Wer Preise vergleicht, sollte außerdem den geplanten Endausbau berücksichtigen. Was nützt ein billiges Startpaket, wenn am Ende jedes zusätzliche Gerät mit 60 bis 80 Euro zu Buche schlägt? Im Einfamilienhaus kommen so auch einige Tausend Euro an Hardware-Kosten zusammen. Teilweise können laufende Kosten entstehen, wenn der Anbieter für die Nutzung der App oder von Cloud-Diensten eine monatliche Gebühr verlangt. Der prizipielle Vorteil drahtloser Nachrüstsysteme soll hier aber nicht wegdiskutiert werden: Sie sind mobil. Bei einem Wohnungswechsel lassen sie sich leicht abmontieren und mitnehmen. So kommen auch Mieter in den Genuss einer komfortablen Haussteuerung.


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4 Gedanken zu „So finden Sie das richtige Smarthome-System“

  1. Hallo Frank-Oliver,

    einen sehr gelungenen Artikel hast Du hier verfasst. Beim Wunsch nach mehr Details kann ich beide Seiten verstehen, aber als Autor ist es einfach nicht machbar. Hast Du ja auch bereits angemerkt. Es gibt jedoch viele gute Seiten und Blogs auf denen man sich inspriren lassen kann.

    Beste Grüße
    Bastian

  2. So richtig viel über die Systeme hab ich leider nicht erfahren. Viel allgemeine Infos und grundlegende Überlegungen. Ich hab bei dieser Headline konkrete Unterscheidungen und detaillierte Infos gewünscht.

    1. Wie soll das gehen bei so vielen Systemen und Preisklassen? Das wäre ja wie eine Autoberatung die vom Elektro-Smart bis zum Lamborghini alles vergleicht und am Ende sagt: Kauf einen Golf GTD mit Zweiliter-Motor und Lederausstattung. Ich finde als Orientierungshilfe ist der Artikel gar nicht schlecht.

      1. @Kobi: Diesen Wunsch kann ich verstehen. Allerdings ist das Angebot an Smarthome-Systemen so groß und der Funktionsumfang oft so umfangreich, dass eine Gegenüberstellung der Ausstattung kaum möglich ist. Für Magazine wie eHOME habe ich solche Marktübersichten schon gemacht. Daher weiß ich, wovon ich rede.

        Man müsste alle Produkte dahaben und an einem Stichtag miteinander vergleichen. Das Ergebis wäre trotzdem nur eine Momentaufnahme und schnell veraltet. Denn mit jedem Software-Update kann sich der Funktionsumfang ändern. Die Zahl der unterstützten Geräte nimmt zu, es gibt vielleicht Sprachsteuerung oder der Hersteller ergänzt Regelfunktionen, die vorher nicht da waren. Kommen mehrere Funkstandards, Cloud-Dienste oder Brückentechnologien zum Einsatz, wird die Sache noch komplizierter – weil Produkte unterschiedlicher Hersteller zusammentreffen. Was genau funktioniert, lässt sich dann nur durch Ausprobieren herausfinden. Auf Herstellerangaben möchte ich mich nicht verlassen, weil sie teilweise unvollständig sind. Deshalb teste ich fortlaufend Systeme, habe aber nie alle gleichzeitig im Einsatz. Der Aufwand wäre für ein Blog wie digitalzimmer.de viel zu groß.

        So entstand die Idee zu dem Ratgeber oben. Er soll Lesern Informationen an die Hand geben, mit denen sie das Angebot besser überblicken. Die Überschrift „So finden Sie … “ zielt auf die Suche ab. Wie man das richtige System findet und welche Fragen man sich dabei stellen sollte. Sie verspricht nicht, dass der Artikel große Tabellen mit Ausstattungsdetails und Unterscheidungsmerkmalen enthält ;-) Die kann ich aus den genannten Gründen leider nicht liefern.

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