Kasa: WLAN-Lampen von TP-Link im Test. ©digitalzimmer

TP-Link Kasa: WLAN-Lampen vom Router-Spezialisten im Test

Das chinesische Unternehmen TP-Link ist hierzulande vor allem für Router und Netzwerk-Produkte bekannt. Es bietet unter dem Familiennamen Kasa aber auch Smarthome-Produkte an. Neben Funksteckdosen gehören dazu auch vier LED-Lampen. Sie verbinden sich mit dem WLAN des Routers und benötigen keine zusätzliche Basisstation wie Philips Hue, Osram Lightify oder andere Lichtsysteme, die Zigbee als Funkstandard verwenden. Vom Prinzip her sind sie mit den Modellen von Lifx vergleichbar.

Zum Kasa-Sortiment von TP-Link gehören neben Funksteckdosen auch LED-Lampen. ©digitalzimmer
Zum Kasa-Sortiment von TP-Link gehören neben Funksteckdosen auch LED-Lampen.

Vier Modelle mit E27-Gewinde stehen zur Wahl. Zwei davon spenden ein warmweißes Licht mit fester Farbtemperatur (2700 K). Die dritte kann ihren Weißton ändern und das teuerste Modell beherrscht alle RGB-Farben. Zum Test habe ich mir die beiden Letztgenannten besorgt, weil sie den größten Funktionsumfang bieten. Das Modell mit veränderbarem Weißton („Tunable White“) heißt LB 120 und kostet im Handel etwa 40 Euro. Für die voll farbfägige Variante LB 130 sind ungefähr 50 Euro fällig.

Schon beim Auspacken fällt auf: Die TP-Link-Lampen haben ein ganz schönes Kaliber. Ihr Korpus ist 14 Zentimeter lang und misst im Querschnitt rund 7 Zentimeter. Damit eignet er sich nur für größere Leuchten. Aus kleinen Lampenschirmen oder Strahlern ragt der opalweiße Kugelkopf recht vorwitzig hervor. Eher bescheiden gibt sich der Kolben im Energieverbrauch. Eine Standby-Aufnahme von 0,5 Watt liegt am unteren Ende dessen, was mit WLAN-Technik aktuell möglich ist. Zum Vergleich: Zigbee-Lampen von Philips, Innr oder anderen Herstellern ziehen in ausgeschaltetem Zustand etwa 0,3 Watt aus dem Netz.

Die Kasa-Lampen (Bildmitte) haben ein ganz schönes Kaliber. ©digitalzimmer
Die Kasa-Lampen (Bildmitte) haben ein ganz schönes Kaliber. ©digitalzimmer

Als Fernbedienung dient die App Kasa von TP-Link, die auch WLAN-Steckdosen des Herstellers steuert. Sie bietet umfangreiche Zeitschaltfunktionen und zeigt den Energieverbrauch der Lampen an. Praktisch: Einschalthelligkeit und -farbe sind programmierbar. So leuchten die Lampen auch dann im gewünschten Ton, wenn sie über den normalen Lichtschalter vom Netz getrennt wurden. Zur Sprachsteuerung stehen Amazon Alexa und der Google Assistant zur Verfügung. Eine Integration in HomeKit und damit Verbindung zu Siri von Apple gibt es nicht. Dafür lassen sich die Kasa-Lampen über den Online-Dienst IFTTT mit anderen Smarthome-Produkten verbinden. Dann geht zum Beispiel das Licht an, wenn die Alarmanlage anschlägt oder der Bewohner nach Hause kommt.

Die Kasa-App führt gut durch den Installationsprozess

Zum Steuern der Lampen von unterwegs aus ist ein Kasa-Account nötig. Wer keinen hat, legt ihn beim ersten Start der App mit seiner E-Mail-Adresse an. Der Server von TP-Link schickt eine Mail mit Bestätigungslink an die eingegebene Adresse. Dann kann es losgehen. Die Installation in der App geht schnell und reibungslos über die Bühne. Wie üblich unterstützen die WLAN-Lampen nur Funknetze im 2,4-GHz-Band. Das heißt für Besitzer eines Dualband-Routers: Das untere Frequenzband muss eindeutig erkennbar sein. Installationsprobleme lassen sich genauso lösen wie bei WLAN-Steckdosen (mehr dazu hier).

In der Kasa-App lässt sich für jede Lampe ein Einschaltzustand festlegen. ©digitalzimmer
In der Kasa-App lässt sich für jede Lampe ein Einschaltzustand festlegen. ©digitalzimmer

Die App führt Schritt für Schritt durch die Installation, hilft beim Vergeben von Namen und Zuweisen von Szenen. Neben Timern zum zeitabhängigen Schalten gibt es auch einen „Tagesrhythmischen Modus“. Ist er aktiviert, ändert die Lampe stufenlos und abhängig von der Tageszeit ihre Farbtemperatur – tagsüber kälter, am Abend und in der Nacht wärmer. Voraussetzung: Das Leuchtmittel unterstützt die Farbänderung. Mit den monochromen Lampenmodellen LB 100 und LB 110 funktioniert diese Automatik natürlich nicht.

Gute Lichtqualität mit einem kleinen Ausrutscher

Mich überzeugt dieser Tagesrhythmische Modus ohnehin nicht besonders. Vor allem die RGB-Lampe LB130 liefert damit tagsüber kein natürliches Licht. Ihr Spektrum tendiert in kaltweißer Einstellung (9000 Kelvin) zu stark ins Violett. Mit echtem Tageslicht als Referenz nimmt man das als Farbstich wahr. Wer Kaltweiß benötigt, greift besser zur LB120 ohne RGB-Funktion. Ihr Spektrum ist am kalten Ende zwar auf 6500 Kelvin begrenzt, sieht aber natürlicher aus. Insgesamt ist die Lichtqualität bei beiden gut und auch die Helligkeit von 800 Lumen geht ihn Ordnung. Das Licht von Lifx gefällt mir unterm Strich etwas besser, es wirkt halogenähnlicher. Außerdem sind die WLAN-Lampen aus den USA heller (1000 Lumen). Allerdings kosten sie auch mehr als die die Produkte von TP-Link.

TP-Link LB120 + LB 130
  • Installation
  • Funktion
  • Bedienung
  • Lichtqualität
  • Standby-Verbrauch
4

Fazit

Universelle WLAN-Lampe mit großem Funktionsumfang und vergleichweise niedrigem Standby-Verbrauch. Die Lichtqualität ist ingesamt gut, beim RGB-Modell tendiert kaltweißes Licht zu stark ins Violett.