Zugegeben, für diesen Beitrag habe ich nicht alle Raumfeld-Produkte im direkten Vergleich gehört. Einige Lautsprecher sind mir noch aus früheren Tests bekannt, die ich im Auftrage diverser Magazine schreiben durfte. Und dass der Klang des Standlautsprechers selbst eingefleischte HiFi-Fans zu überzeugen vermag, ist andernorts schon öfter berichtet worden. Zum Beispiel hier, hier oder hier. Im digitalzimmer spielen aktuell ein Paar Stereo M, die Stereo Cubes und der One S. Zum One S gibt es einen eigenen Test, weshalb ich mich hier auf die größeren Modelle beschränken möchte.
Beide geben in Spielpausen ein etwas stärkeres Rauschen von sich als der in dieser Hinsicht leise One S. Aus normalem Hörabstand ist es praktisch unhörbar. Wer die Lautsprecher im ruhigen Schlafzimmer aufstellen möchte, hält aber besser Abstand vom Kopfende – zumal es keinen automatischen Standby gibt. Laut Bedienungsanleitung soll der Stereo M nach längerem Nichtgebrauch seinen Verstärker abschalten, um Energie zu sparen. Das leise Rauschen blieb bei mir aber auch nach Stunden. Sobald Musik spielt, ist es ohnehin vergessen. Die Regalboxen belegen einmal mehr, dass im Lautsprecher- und Motorenbau ähnliche Gesetze gelten: Hubraum – sprich in diesem Fall Volumen – ist durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Volumen.
Was die Stereo M aus ihren 15-Liter-Gehäusen herausholen, lässt die Garde üblicher Multiroom-Lautsprecher blass werden. Bässe in „The Politics of Dancing 3“ (Paul van Dyk, gestreamt über Tidal) klingen trocken und druckvoll wie über eine HiFi-Anlage. Nur dass die in vergleichbarer Qualität für 900 Euro gar nicht so leicht zu finden ist. Das Klangpanorama profitiert vom Zwei-Box-Prinzip: Instrumente sind schön in die Breite gestaffelt, Stimmen kommen klar und präsent aus der Mitte. Verglichen mit einem Paar Play:5 von Sonos (800 Euro) fehlt etwas Wärme und Seidigkeit, dafür stößt das Raumfeld-Duo in Klangdimensionen vor, für die Sonos schon den hauseigenen Subwoofer bemühen muss. Mit Abstrichen gilt das auch für die Cubes. Sie liefern prinzipbedingt keinen so mächtigen Bass und sind nicht so partytauglich. Bei mittleren Lautstärken tönen sie am natürlichsten. Gemessen am Preis bieten die Stereo-Würfel aber ebenso viel Klang fürs Geld wie ihre großen Brüder. Die Stereo L sind als Multiroom-Standbox sowieso ohne Konkurrenz. Wer nicht gerade Mac-Nutzer ist und auf AirPlay oder Bluetooth verzichten kann, der sollte Raumfeld also ruhig genauer ansehen. Oder besser gesagt: anhören.
Besonderheiten:
- Stationstasten für beliebte Musik
- Gemischte Playlisten aus verschiedenen Quellen
- High-Resolution-Audiowiedergabe (bis 24 Bit/192 kHz)
- akzeptiert Musikserver und Netzwerkfreigaben
- Online-Streaming in CD-Qualität von Tidal
Vielen Dank für das postive Feedback. Vereinzelte Aussetzer hatte ich wie gesagt auch schon, dass ein Song plötzlich abbricht und noch einmal von vorn beginnt. Aber das kam eigentlich nur am Anfang vor – solange der Host damit beschäftigt war, die Musiksammlung zu indizieren oder wenn die Konfiguration verändert wurde. Normalerweise läuft das System in unserem Test-WLAN (802.11g, 2,4 GHz) stabil. Schon mal probiert, den Host zu wechseln? Also den One S an Stelle des Connector zum Steuergerät zu machen?
Danke für den sehr gründlichen und informativen Artikel! Ich nutze den Communicator 2 seit etwa 1 Jahr und den One S seit seinem Erscheinen vor einigen Monaten. Alles gut durchdacht, gut ausgestattet, guter Klang, und das zu einem – verglichen mit der Konkurrenz – günstigen Preis. ABER: Das ganze System läuft nicht so stabil wie ich mir das wünsche. Die Wiedergabe von Playlisten mit Titeln von WiMP, aber auch von der Netzwerk-Festplatte stoppt immer wieder oder springt von allein zu anderen Titeln. Auch das Kontaktieren des Supports, die regelmäßigen Updates und das Wiederherstellen der Firmware haben da bisher nicht geholfen. Das vermiest einem den Hörgenuss doch ganz erheblich. Könnte ich sicher sein, dass sich andere Systeme gutmütiger verhalten, wäre ich längst gewechselt.