Es gibt viele Gründe, die Hardware einer Home-Assistant-Installation auszutauschen. Vielleicht wird der Raspberry Pi, auf dem das Programm bisher lief, den steigenden Anforderungen der Software nicht mehr gerecht. Prozessorleistung oder Speicher lassen sich nicht genügend ausbauen. Oder der Computer hat einen Defekt und muss aus diesem Grund ersetzt werden.
Der Trick: Wiederherstellung aus Backup
Wohl dem, der Sicherungskopien hat. Denn mit einem Backup ist der Umzug schnell erledigt. Über die Bedienoberfläche von Home Assistant lassen sich jederzeit Sicherungen anlegen. Die Funktion befindet sich im Menü Einstellungen unter System/Backups. Ich empfehle, regelmäßig davon Gebrauch zu machen. Auf jeden Fall immer dann, wenn größere Änderungen anstehen. So ist bei einem Problem der fehlerfreie Zustand einfach wieder herstellbar.
Die Backups landen im Speicher der Home-Assistant-Hardware und sollten regelmäßig heruntergeladen werden, um sie auf einem externen Laufwerk zu sichern. Damit im Falle eines Defekts nicht auch die Sicherung futsch ist. Mit kostenlosen Add-ons wie Samba Backup (link) oder Google Drive Backup (link) lässt sich der Prozess automatisieren. Bei nicht allzu vielen Änderungen am System reicht aber auch den händische Klick auf den Backup-Button.
System aktualisieren, neu starten
Vor der Migration auf einen anderen Computer empfiehlt es sich zunächst, alle verfügbaren Updates zu installieren. Der Home Assistant Core – also das Programm an sich – und die installierten Add-ons sollten vor dem Umzug auf dem aktuellen Stand sein. Danach sicherheitshalber das System einmal neu starten, um eventuell im Hintergrund hängende Prozesse sauber abzuschießen.
Ein aktuelles Backup erstellen
Anschließend unter System/Add-ons alle laufenden Erweiterung stoppen. Auch das verhindert später Konflikte mit Programmteilen, die in einem undefinierten Zustand übertragen wurden. Nun ein frisches, vollständiges Backup erstellen. Nach seinem Abschluss die Datei über die Home-Assistant-Oberfläche am PC oder Mac herunterladen und speichern. Das geht über die drei vertikalen Punkte unten rechts in der Detailansicht des Backups.
Damit der Start auf einer neuen Plattform reibungslos verläuft, gilt es noch zwei Dinge festzuhalten – am einfachsten per Screenhot: den Hostnamen der Home-Assistant-Instanz, die übertragen werden soll (im Beispiel unten: „homeassistant“) und deren IPv4-Adresse/Netzwerkmaske (im Beispiel: „192.168.178.116/24“). Beide Informationen sind unter System/Netzwerk zu finden. Und beide sollten später auch am neuen Host so eingetragen sein.
Tipp: Für die IP-Adresse am besten die Einstellung „statisch“ wählen, damit der Home Assistant bei Neustarts nicht immer wieder andere IP-Adressen per DHCP vom Router bekommt. Die feste IP garantiert, dass Geräte oder Systeme im Netzwerk jederzeit wissen, über welche Adresse sie sich mit Home Assistant verbinden können. Das verhindert viele Probleme mit der Erreichbarkeit.
Backup auf Zielsystem einspielen
Nun kann das „alte“ System heruntergefahren werden. Das neue nimmt man wie gewohnt in Betrieb. Ist es noch unbenutzt und leer, gibt es beim ersten Hochfahren im Onboarding-Assistent die Option „aus einem Backup wiederherstellen“. Ansonsten findet sich im selben Menu, das Backups erzeugt, auch eine Möglichkeit zum Wiederherstellen. In beiden Fällen wird die lokal gespeicherte Sicherungskopie nur ausgewählt und der Prozess gestartet.
Nach etwas Wartezeit, die je nach Umfang der Installation zwischen ein paar Minuten und über einer Viertelstunde dauern kann, ist der Anmeldebildschirm da und der neue/alte Homeassistant über die gewohnten Zugangsdaten erreichbar.
Wichtig: Waren am ursprünglichen Home-Assistant USB-Geräte wie ein Funkstick für Zigbee oder Homematic IP installiert, so müssen diese vor dem Einschalten und Hochfahren der neuen Hardware an diese umgesteckt werden. Erkennt das System die Funk-Erweiterungen nicht automatisch, ist wahrscheinlich eine manuelle Zuweisung der USB-Ports in den Einstellungen nötig. Wie das im Detail funktioniert, wissen Betroffene normalerweise selbst, denn sie haben die USB-Geräte ja zu Beginn auch eingerichtet.