Screenshot von Sonos Card auf Home Assistant

Home Assistant: die Alternative zur Sonos-App

Die verunglückte Einführung der neuen Sonos-App (v8.0) im Frühjahr 2024 hat bekanntlich für Ärger unter der Kundschaft gesorgt. Seither versucht der Hersteller mit Software-Updates nachzubessern. Doch auch viele Aktualisierungen später, im Dezember 2024, läuft nicht alles rund. Vor allem bei der Wiedergabe lokaler Musik von einem NAS-System hakt es erfahrungsgemäß. Aber auch sonst reagiert die offizielle Sonos-App manchmal träge oder bildet einen Betriebszustand im System nicht korrekt ab.

Darum habe ich mich vor geraumer Zeit nach einer Alternative umgesehen – und sie in Home Assistant gefunden. Die Open-Source-Software, die herstellerübergreifend fast mein ganzes Smarthome organisiert, bietet auch eine komfortable Möglichkeit an, um Sonos-Lautsprecher mit Musik zu bespielen. Und zwar lokal im heimischen Netzwerk, ohne den oft zeitraubenden Weg über die Cloud, den Sonos mit seiner App-Version 8.0 eingeführt hat.

Gestatten: Sonos Card für Home Assistant

Home Assistant erkennt installierte Sonos-Player im Netzwerk von selbst und bietet sie zur Steuerung an. Die Sonos-Integration (Link) ist seit den ersten Tagen fester Teil des Programms. Nur die Handhabung lässt zu Wünschen übrig, weil Home Assistant keine komfortablen Bedienelemente, etwa zum Gruppieren von Playern oder die Auswahl von Favoriten, mitbringt. Die gute Nachricht: Sie lassen sich nachrüsten – mit einer Erweiterung namens Sonos Card.

Die Sonos Card bietet Zugriff auf alle wichtigen Player-Funktionen.

Die Favoriten-Auswahl listet Online-Quellen und lokale Musik auf.

Die Gruppen-Übersicht zeigt, was gerade in welchem Raum läuft.

Gruppieren und Gruppen auflösen mit einem Tipp bzw. Klick.

Die aktive Playlist lässt sich bearbeiten und umgruppieren.

Lautstärkeregler und weitere Einstellungen sind über dieses Menü erreichbar.

Aussehen und andere Details werden in den Einstellungen der Karte konfiguriert.

Sonos Card fügt eine sogenannte Karte für das Dashboard – also die Bedienoberfläche von Home Assistant – hinzu. Darüber lassen sich dann Player auswählen und ihre Wiedergabe steuern. Auch Tools für die Auswahl eines Sonos-Favoriten oder zum Bearbeiten der aktuellen Playliste bringt Sonos Card mit. Es gibt Presets für Lautsprechergruppen, Klangregler und viele andere nützliche Tools.

In der Praxis nutze ich die Sonos-App nur noch selten für bestimmte Aufgaben wie Updates, um Favoriten festzulegen oder den Wecker einzustellen. Der Rest läuft komplett über Home Assistant.

Sonos Card installieren – so geht’s

Voraussetzung ist ein laufender Home Assistant im Heimnetzwerk. Die Basics sind in diesem schon etwas älteren Beitrag erklärt. Prinzipiell hat sich an der Installation nichts geändert. Um Sonos Card ins System zu bekommen, ist zusätzlich der Community-Store HACS nötig (Link), weil es sich bei der Erweiterung um keine Integration der Core-Entwickler handelt. Sie wird von dem freien Programmierer Punxa Phil bereitgestellt und regelmäßig gepflegt (Link).

Wie der Home Assistant Community Store (HACS) installiert wird, ist Schritt für Schritt (in Englisch) auf der Projektseite erklärt (Link). Man benötigt einen kostenlosen Account beim Online-Dienst GutHub dafür (Link), aber auch der ist schnell eingerichtet. Danach sucht man im HACS-Verzeichnis des Home Assistant nach „Sonos Card“ und kann die Erweiterung per Mausklick installieren. Nach einem Neustart des Systems erscheint die Karte neben allen anderen Kacheln für Bedienelemente in der Auswahl des Dachboards.

Wurde HACS noch nicht installiert, bedeutet die Aktion zunächst etwas Aufwand. Doch die halbe Stunde ist gut investierte Zeit und macht sich später mit schneller und reibungsloser Bedienung bezahlt. Prinzipiell gilt – wie immer beim Umgang mit Home Assistant: Vor jeder Änderung am System ein Backup machen. Dann lässt sich bei Problemen der letzte Zustand leicht wieder herstellen.