Flower Power: Pflanzensensor für den Grünen Daumen

Flower Power für den Grünen Daumen

Na, gut über die heißen Tage gekommen? Oder sind in diesem Jahr wieder Balkonpflanzen dem Dürretod zum Opfer gefallen? Andererseits ist es mir auch schon gelungen, unsere Rosenstöcke wohlmeinend zu ertränken. Oder so zu überdüngen, dass Mehltau und andere Schädlinge ihnen den Rest gegeben haben. Mit Flower Power soll das nicht mehr passieren, weshalb ich den Pflanzensensor von Parrot in diesem Sommer einmal ausprobiert habe.

Die Doppelspitze des Flower Power kommt neben der Pflanze in die Erde. Bild: digitalzimmer.de
Die Doppelspitze des Flower Power kommt neben der Pflanze in die Erde. Bild: digitalzimmer.de

Im Sortiment des französischen Elektronikanbieters Parrot ist der Flower Power ein Exot. Zwischen Flugdrohnen,  Minirobotern, Kopfhörern und Smartphone-Zubehör wirkt er ziemlich bodenständig – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Design erinnert an eine abgesägte Astgabel und macht sich deshalb gut im Blumentopf oder Gartenbeet. Die dunkelgrüne oder braune Ausführung fallen am Boden kaum auf, wer’s bunter mag, bekommt auch eine himmelblaue Variante. Der Preis ist immer gleich: 40 bis 50 Euro – je nach Einkaufsquelle – kostet der Spaß, eine Pflanze digital überwachen zu lassen.

Pflanzensensor mit Bluetooth-Funk

Anders als die schon länger erhältlichen Sensoren von Koubachi aus der Schweiz verwendet der Flower Power kein WLAN, um sich mit dem Smartphone zu verbinden. Stattdessen kommt das stromsparende Bluetooth Smart – auch BT 4.0 oder Low Energy genannt – zum Einsatz. Eine Micro-Batterie (AAA) soll mindestens ein halbes Jahr lang halten. Bei mir zeigt die App nach etwa einem Monat noch 89 Prozent Ladezustand und sieben Monate Restlaufzeit an. Wie es sich im Winter verhält, wenn Kälte die stromliefernden Elektronen bremst, weiß ich natürlich nicht.

Die AAA-Baterie des Flower Power sitzt im kürzeren der beiden „Äste“. Bild: digitalzimmer.de
Die AAA-Baterie des Flower Power sitzt im kürzeren der beiden „Äste“. Bild: digitalzimmer.de

Die Batterie wird mitgeliefert und gehört in ein wasserdichtes Fach im kürzeren der beiden „Äste“. Zur Bestätigung, dass sie richtig eingelegt ist, blinkt am längeren Arm des Flower Power eine LED. Der Pflanzensensor nimmt nun Funkverbindung zu einem Smartphone in der Nähe auf. Dazu muss die Flower Power-App für Android oder iOS auf dem Gerät installiert sein. Sie führt durch den Installationsprozess – allerdings nicht ohne das mittlerweile übliche Benutzerkonto. Wer den Sensor nutzen will, muss sich kostenlos mit E-Mail-Adresse und Passwort bei Parrot registrieren. Danach lädt die App eventuelle Firmware-Updates und bringt den Sensor auf den neuesten Software-Stand. Anschließend ist er betriebsbereit. In die Erde damit, und die Pflanzenüberwachung kann losgehen.

Die Installation des Flower Power ist in drei Schritten erledigt. Bild: digitalzimmer.de
Die Installation des Flower Power ist in drei Schritten erledigt. Bild: digitalzimmer.de
Vier Sensoren überwachen die Pflanze

Man muss kein Botaniker sein, um die vier Grundbedürfnisse einer Pflanze zu kennen: Helligkeit, Temperatur, Dünger und Feuchtigkeit. Für jedes davon besitzt der Flower Power einen eigenen Sensor. Die lichtempfindliche Fotodiode sitzt oben auf dem längeren Ast und misst die Umgebungshelligkeit bei einer Wellenlänge von 510 Nanometern, was ziemlich genau der Farbe Cyan entspricht. Laut Hersteller ist das der Wellenbereich, in dem die Energieaufnahme einer Pflanze am größten ist. Die Temperatur kontrolliert ein sogenannter Kaltleiter, dessen elektrischer Widerstand mit steigendem Thermometer zunimmt. Und dann gibt es noch Sensoren am Spieß, die anhand der Leitfähigkeit den Wassergehalt und die Düngermenge im Boden ermitteln.