Inhalt
- Auf ein Wort: Alexa oder Siri?
- Runde Sache: Alles drin, alles dran?
- Gerne groß: Wie gut ist der Klang?
- Gemachtes Nest: das Ökosystem
- Und los: Einrichten um die Wette
- Haussteuerung: automatisch gut?
- Fazit: eine klare Entscheidung
Und los: Einrichten um die Wette
Die Installation der Lautsprecher übernimmt in beiden Fällen eine App des Herstellers. Bei Amazon handelt es sich um die Alexa-App für Android oder iOS. HomePods funktionieren wie gesagt nur mit Apple-Geräten – die zuständige Home-App bringen iPhone und iPad gleich mit. Das war’s aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Im Einrichtungsprozess könnten die Unterschiede kaum größer sein.
Amazon hat das Setup so organisiert, wie man es von WLAN-Produkten kennt: Ein Assistent in der App fügt neue Geräte hinzu. Er wird manuell gestartet, der Echo taucht dann von selbst am Bildschirm auf. Nach Antippen des Geräts geht es weiter mit der Auswahl des Funknetzes. Passwort eingeben und der Lautsprecher stellt seine Verbindung zum Netzwerk her. Das macht unterm Strich ein halbes Dutzend Eingaben und Bestätigungen – soll der Echo-Lautsprecher auf externe Dienste wie Online-Kalender oder Nachrichtenmedien zugreifen auch mehr.
Mit Apple ist man schneller am Ziel. Sobald sich das iPhone oder iPad dem HomePod nähert, poppt ein Fenster am Bildschirm auf. Es bietet die Konfiguration an, in deren Verlauf man so gut wie nichts eingeben muss. Das iOS-Gerät überträgt WLAN-Zugangsdaten und andere Einstellungen automatisch. Danach „weiß“ der HomePod, ob es ein Abo für Apple Music oder iTunes Match gibt und welche Kalender beziehungsweise To-do-Listen verwendet werden. Der Mini hat Zugriff auf das Adressbuch, die Telefonfunktion und Kurznachrichten, sofern sich das iPhone in der Nähe befindet. Über Apples iCloud und die Ortungsfunktion „Wo ist?“ kann er außerdem das iPhone suchen und Signaltöne darauf abspielen – praktisch, wenn man (so wie ich) das Telefon öfter mal in der Wohnung verlegt.
Der Ablauf zwingt einen auch gleich, den HomePod einem Raum zuzuweisen. Räume sind das Ordnungsprinzip von HomeKit, der Haussteuerung von Apple. So weiß Siri von Anfang an, wo sich der Lautsprecher befindet. Alexa muss so etwas erst lernen und mag es nicht, wenn zwei Produkte dieselbe Bezeichnung haben. „Es gibt mehrere Geräte mit diesem Namen, welches meinst Du?”, meckert die Gute dann. HomeKit dagegen ist es schnuppe, wenn alle HomePods im Haus auch so heißen. Oder wenn es in jedem Raum eine sogenannte „Deckenlampe“, „Heizung“ oder „Steckdose“ gibt.
Mangels Raumstruktur läuft die Organisation in der Alexa-App über Gruppen, die man aber extra anlegen und befüllen muss. Eine Gruppe kann Leuchtmittel, Steckdosen, Thermostate oder Lautsprecher enthalten, die gemeinsam reagieren. Ein Sprachbefehl wie „Licht aus“ schaltet dann zum Beispiel nur Lampen, die derselben Gruppe zugewiesen sind wie der Echo. Für Smarthome-Einsteiger ist dieses Prinzip schwerer zu durchblicken. Besonders, wenn noch Geräte anderer Hersteller dazukommen. Der Echo 4 verfügt bekanntlich über eine Zigbee-Funkzentrale, die Lampen, Thermostate und andere Komponenten direkt steuern kann – ohne zusätzliche Bridge, wie Philips Hue oder Ikea Trådfri sie verwenden.
Leider hat Amazon es versäumt, ein Verzeichnis kompatibler Geräte aufzusetzen. Es gibt zwar eine Übersicht von Produkten, die mit dem früheren Echo Plus funktionieren (LINK). Allerdings ist die komplett veraltet. Der einzige mir bekannte Thermostat – Eurotronic Spirt Zigbee – kommt darin gar nicht vor. Und Amazon spendiert ihm in seinem Shop auch nicht das Label „Funktioniert mit Alexa“. Dabei klappt die Installation von Zigbee-Geräten ansonsten problemlos. Der Sprachbefehl „Alexa, finde meine Geräte“ sucht nach möglichen Partnern in der Umgebung.
Neben der direkten Funkverbindung per Zigbee gibt es allerdings noch andere Smarthome-Geräte, die übers IP-Netzwerk mit dem Echo kommunizieren. Das sind sogar die meisten, denn zu den unbestreitbaren Vorteilen von Alexa gehört ja, dass fast jeder Hersteller, der eine Sprachsteuerung anbietet, auch das System von Amazon unterstützt. Den Kontakt stellt ein sogenannter Alexa-Skill her. Er muss separat aktiviert werden – was mal in der App des Geräteherstellers geschieht, oft aber auch in der Alexa-App.
Verglichen damit ist das Setup in der Home-App von Apple ein Musterbeispiel an Stringenz und Einfachheit. Es läuft immer gleich ab: Das Pluszeichen („+“) oben am Bildschirm antippen und „Gerät hinzufügen“ auswählen. Mit der iPhone- oder iPad-Kamera den aufgedruckten Homekit-Code abknipsen und warten, bis die Verbindung hergestellt ist. Das war’s – ganz gleich, ob das Gerät per Bluetooth funkt, mit WLAN im heimischen Netzwerk unterwegs ist oder bereits das neue Protokoll Thread nutzt.
So einfach wie der HomePod mini sollten alle Smarthome-Produkte einzurichten sein. Diesen Punkt hat Apple mehr als verdient und verkürzt seinen Rückstand damit auf 4:3.
Haussteuerung: automatisch gut?
Als Kommandozentralen fürs Smarthome können der Echo 4 und der HomePod mini auch Schaltvorgänge automatisieren. Bei Amazon heißen sie Routinen und folgen dem Wenn-dann-Prinzip: Sobald etwas passiert, löst Alexa die gewünschte Aktion aus – oder mehrere Ereignisse nacheinander, wenn die Regel das vorsieht. Als Trigger kommen infrage: gesprochene Kommandos, Timer, Wecker, die nicht mehr erhältlichen Echo Buttons und Smarthome-Geräte.
Der Echo 4 verfügt sogar über einen integrierten Temperatursensor, der Routinen starten kann, wenn die gemessene Gradzahl unter einen definierten Wert sinkt oder ihn übersteigt. Meist dürften aber externe Bewegungsmelder zum Einsatz kommen, um das Licht zu schalten. Eine verbundene Hue-Bridge etwa reicht ihre Sensoren an Alexa weiter. Der Motion Sensor von Ledvance könnte ebenfalls funktionieren, allerdings habe ich ihn noch nicht ausprobiert.
Insgesamt ist die Auswahl an Triggern recht eingeschränkt. Auf Seite der Aktoren, die das Ergebnis liefern, sieht es besser aus. Neben Lampen und der Musikwiedergabe stehen hier zum Beispiel Thermostate, Steckdosen und Sprachansagen zur Verfügung. So trägt Alexa auf Wunsch den Wetterbericht vor oder liefert Informationen aus installierten Skills. Der Online-Dienst IFTTT mit seinen Wenn-dann-Verknüpfungen „(If this than that“) bedient Geräte, für die es keinen Alexa-Skill gibt. Ein schönes Extra sind frei formulierbare Texte. Damit haut Alexa einen gewünschten Spruch raus.
So viel sprachliche Individualität bietet Siri nicht. Die Stärken des HomePod mini liegen eher auf der Automatisierung. Mit HomeKit steht ihm ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung, das die Routinen von Alexa ziemlich alt aussehen lässt. Schon die Home-App von Apple erlaubt Regeln mit einer Vielzahl von Auslösern. Die An- und Abwesenheit von Bewohnern berücksichtigt das System dabei genauso wie den Schaltzustand von Geräten, die Tageszeit oder Sonnenauf- und untergang. Wem das nicht genügt, der installiert weitere HomeKit-Apps auf seinem iPhone. Programme wie Eve, Controller, Home+ und HomeDash erweitern die Regeln um komplexe Bedingungen und Funktionen.
So kann ein Echo 4 zwar von Haus aus viel mehr Produkte steuern als der HomePod mini. Meist geschieht das aber auf Kommando – per Sprachbefehl. HomeKit verknüpft seine kompatiblen Geräte dagegen miteinander, wodurch ein höherer Grad an Automatisierung entsteht. Die Home-App schlägt zu einem neu installierten Produkt auch gleich passende Regeln vor. So braucht es nur wenige Handgriffe, um etwa beim Gehen automatisch das Licht zu löschen.
Die Produktauswahl ist bei HomeKit viel kleiner. Allerdings automatisiert Apple damit wirklich das Haus, der Echo dient eher als Sprachfernbedienung. Punkt für den HomePod – 4:4
Fazit: eine klare Entscheidung
Schaut man allein auf die Rundergebnisse, gibt es in diesem Test keinen Sieger. Nach dem Auszählen der Punkte herrscht Gleichstand. Je nach persönlicher Präferenz rollt mal die eine oder andere Kugel nach vorne. Beispiel: Wer sprachgesteuerte Musik nur über Spotify hört, wird sich vermutlich nicht für den HomePod mini entscheiden. Stehen dagegen schon andere AirPlay-Lautsprecher zu Hause rum, kann der Mini von Apple die optimale Wahl sein.
Nun ist digitalzimmer.de ein Smarthome-Blog, weshalb ich den Schwerpunkt auf dieses Thema lege. Amazon punktet dabei mit einer riesigen Auswahl an unterstützten Geräten. Wenn es darum geht, möglichst viele Produkte per Sprachbefehl zu steuern, führt am Echo kein Weg vorbei. Eine ähnliche Auswahl lässt sich in HomeKit nur mit viel Mühe und zusätzlicher Hardware erreichen. Stichwort: Homebridge. Als Smarthome-Hub und Automatisierungszentrale hat der Echo 4 gegen den HomePod mini jedoch keine Chance. Apple ist hier wirklich eine runde Sache gelungen. Mein Testsieger in diesem Vergleich heißt deshalb HomePod mini.
Amazon Echo 4. Gen.
Fazit
Flexibel in der Anwendung und vergleichsweise kraftvoll im Klang: Der Echo 4 von Amazon ist ein Smart Speaker für alle Fälle. Automatisierung im Smarthome zählt allerdings nicht zu seinen Stärken.
Apple HomePod mini
Fazit
Die nahtlose Integration in Apple HomeKit, der Klang und der Datenschutz machen den HomePod mini zu einer runden Sache. Und ganz nebenbei ist er auch noch spielend leicht zu installieren.
Ich schicke den HomePod Mini heute zurück.
Siri versteht mich einfach nicht. Englischsprache Musiktitel werden im Gegensatz zu Alexa nicht verstanden. Daher geht es zurück. Zudem gab es öfters Verbindungsprobleme. Zusätzlich fehlt Spotify connect.
Apple hat noch viel Arbeit vor sich. Schade. Ich hätte es gerne benutzt.
Der homepod mini ist besser durch seine präziseren Mikrofone sowie das er als Home bridge direkt fungiert. Zudem ist der homepod smarter durch in die nähe halten eines iPhones automatisch Sound hin und her geben sowie Thread unterstützung. Zudem klingt der Homepod DEUTLICH besser.
Auch ist nur ein passivtreiber und trotzdem klingt er besser. Auch besitzt nur er Funktionen wie Airplay 1 & 2 !
da muss ich meinem Vorredner dem Apple Nerd leider widersprechen.. wie auch viele Testergebnisse belegen, liefert der Echo 4 einen deutlich besseren Klang. Mit der Bassstärke des Echo 4 kann der Homepod Mini es aber in keinem Fall aufnehmen. Gemessen am Preis ist der Homepod Mini klanglich eine Enttäuschung, weil er dafür zu wenig bietet.
Darüber hinaus lässt sich der Echo auch direkt über Bluetooth verbinden, was den Manko des Airplays weg nimmt. Für Leute die nur Apple im Haus haben, sollten vlt zu Apple greifen. Achse.. auch der Sprachassistent ist bei Amazon deutlich präziser und kennt mehr als Siri.
Ich habe die Echo Dot 4 als Stereopaar! Es ist ein dumpfer Klang in dem die Höhen, z. B. Sprache, regelrecht untergehen. Jetzt habe mir die aktuellen Apple HomePod mini gekauft und auch stereoverpaart. Die Klang ist wesentlich klarer und die Bässe sind für die Größe der Kugeln hervorragend. Vor allem – es werden alle Frequenzbereiche klar und deutlich wiedergegeben. Gut – wer nur auf das “wum wum wum” wert legt, ist mit dem Echo besser bedient. Wer aber auch Höhen und Mitten gleichberechtigt wahrnehmen möchte, sollte eindeutig zum HomePod greifen.
Vielleicht verbessert sich die klangliche Qualtität bei der neuen 5. Generation von Echo Dot?
Hier geht es um den Echo 4, nicht um den Echo 4 dot. Das ist ein gewaltiger Unterschied!