Signify nimmt dieses Jahr zwar nicht an der IFA teil. Der LED-Spezialist hat den Messetermin in Berlin aber genutzt, um Neuheiten rund um sein Lichtsystem Philips Hue vorzustellen. Eine wichtige Eigenschaft der Produkte ist dabei nur an der Verpackung zu erkennen: Viele Kartons tragen zusätzlich ein Bluetooth-Logo.
Nach dem neuen GU10-Spot (hier unser Test) und E27-Modellen für buntes Licht und abstimmbares Weiß gibt es künftig auch eine reinweiße Lampe mit Bluetooth-Funk. Diese Hue White kommt erstmals im charaktersitischen Glocken-Design daher, das Signify „Sultan Shape“ nennt. Außerdem angekündigt: eine weiße Kerzenlampe (E14) mit Bluetooth. Alle haben den Vorteil, dass sie direkt mit dem Smartphone steuerbar sind. Trotzdem bleibt die gewohnte Kontrolle über Zigbee-Funk erhalten. Wer mag, die Lampen also wie bisher an einer Hue-Bridge anmelden und im System verwenden.
Filament-Lampen: Philips Hue nimmt den Faden auf
Wirklich aufsehenerregend sind die neuen Hue-Lampen mit Leuchtfäden – im Fachjargon LED-Filamente genannt. Offenbar wollte Signify den Kollegen von Innr diesen Markt nicht ganz alleine überlassen. Deshalb gibt es ab heute drei eigene Modelle: eine E27-Lampe in Glühlampenform (20 Euro), einen länglichen Edison-Kolben (25 Euro) und eine kugelförmiger Globe-Lampe (30 Euro). Alle drei natürlich dimmbar und mit Bluetooth- sowie Zigbee-Funk.
Im Vergleich mit Innr (siehe Test) fällt die schön geschwungene LED-Wendel auf. Sie lässt Erinnerungen an traditionelle Kohlefaden-Lampen wach werden. Laut Maketing-Manager Niek Janssen kommt der Effekt daher, dass zwei LED-Fäden ineinander verschlungen sind. Auf jeden Fall macht die Optik viel her. Das dimmbare Licht mit 2100 Kelvin und einer maximalen Helligkeit von 550 Lumen wirkt außerdem warm und heimelig – auch ohne übertrieben starke Tönung des Glaskolbens.
Plug and Play: Steckdose und neuer Funktaster
Mit dem Philips Hue Smart Plug bringt Signify erstmals auch eine Funksteckdose auf den Markt. Der Zwischenstecker für 30 Euro schaltet Leuchten und Elektrogeräte bis zu einer Leistung von 2300 Watt. Eine LED im Gehäuse zeigt an, ob sich der Plug gerade im Ein- oder Aus-Zustand befindet. Viele Hue-Nutzer warten auf so ein Produkt schon lange – und haben sich vielleicht inzwischen mit dem Osram Smart+ Plug beholfen. Der funktioniert auch an der Hue-Bridge und ist meist ziemlich günstig im Sondergangebot zu haben.
Für das Hue-Modell spricht allerdings, dass es wieder beide Funkstandards beherrscht. Außerdem unterstützt die Bridge den Zwischenstecker zu 100 Prozent. Damit dürfte der Plug auch in Systemen wie Bosch Smart Home oder Apple HomeKit ohne Einschränkung funktionieren. Mit Fremdprodukten ist das nicht gesagt. Sie werden dort häufig als „nicht erreichbar“ angezeigt oder erscheinen erst gar nicht in der Geräteübersicht.
Als weiteren Neuzugang kündigt Signify den Philips Hue Smart Button für 20 Euro an. Der kleine Funktaster haftet magnetisch an Metalloberflächen oder an einem mitgelieferten Klebe-Pad. Zum Set soll außerdem eine Platte im klassischen Lichtschalter-Format gehören. Damit passt der Knopf dann über die Unterputzdose eines früheren Wandschalters. Was beim Tastendruck passiert, ist wie üblich in der Hue-App programmierbar. Kurzes Antippen schaltet das Licht, ein langer Fingerdruck soll Lampen auch dimmen können.
Noch mehr Leuchten und eine neue Hue Go
Wer komplette Leuchten mit Hue-Vernetzung sucht, wird im Herbstkatalog ebenfalls fündig. Mit den Serien Argenta und Fugato bietet Signify neue Aufbau-Spots an, die jeweils ein- bis vierflammig zu haben sind (ab 90 Euro). Centura heißt eine neue Linie Einbau-Leuchten mit schwenkbarem Lichtkegel (ab 65 Euro). Hinzu kommt die Neuauflage des Klassikers Hue Go. Laut Hersteller ist es den Entwicklern gelungen, die tragbare Lichtschale in fast allen Bereichen zu verbessern. Die Hue Go V2 soll zum gleichen Preis (80 Euro) eine längere Akkulaufzeit und mehr Helligkeit bieten. Außerdem wurde der Netzanschluss von der Mitte zur Seite hin verlegt. Nutzer der bisherigen Version hatten moniert, dass der mittige Netzanschluss im Netzbetrieb die Standfestigkeit verringert.
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