Regelmäßigen Lesern dieses Blogs ist Bluesound ein Begriff. Das Multiroom-Audiosystem hat in HiFi-Kreisen einen exzellenten Ruf. Dass der kanadische Elektronikhersteller NAD, der zum selben Unternehmen gehört, die Bluesound-Technik in seine Verstärker einbaut, dürfte ebenfalls bekannt sein. Was die Kanadier nun präsentieren, überrascht allerdings. Der Streaming-Vollverstärker NAD M10 bricht mit HiFi-Traditionen. Es gibt keine fetten Lautstärker-Regler und satt einrastenden Schalter mehr. Statt mechanischer Bedienelemente hat der M10 nur noch einen Touchscreen. Das gläserne 7-Zoll-Display erstreckt sich fast über die komplette Front des 21,5 x 10 x 26 Zentimeter großen Gehäuses.
NAD M10: ein futuristisches Cockpit mit Touchscreen
Der Bildschirm zeigt beim Streamen die Bedienelemente und Plattencover an. Er blendet zum Umschalten die Tonquellen ein und zeigt Regler für Klangeinstellungen. Und wenn gerade nichts anderes zu tun ist, erinnert er mit zuckenden Zeigerinstrumenten an die analogen HiFi-Zeiten, als solche VU-Meter zum guten Ton gehörten. Mit anderen Worten: Der Unterschied ist ungefähr so groß wie beim Umstieg aus einer Oldtimer-Limousine ins Cockpit eines modernen Elektroautos. Unnötig zu erwähnen, dass die Bedienung alternativ auch über die BluOS-App des Bluesound-Systems möglich ist. Ein späteres Software-Update für AirPlay 2 soll weitere Wege eröffnen – bis hin zu Sprachsteuerung mit Apple Siri.
Technisch handelt es sich beim NAD M10 um einen Stereo-Vollverstärker mit zweimal 100 Watt Dauerleistung. Über zwei analoge Toneingänge, einen optischen sowie einen koaxialen Digitaleingang lassen sich externe Geräte anschließen. Bluetooth empfängt er im qualitativ hochwertigen Audio-Code aptX HD. Eine HDMI-Buchse mit Audio-Return-Channel (ARC) nimmt auf Wunsch TV-Ton vom Fernseher entgehen. Sollte die Bass-Power der angeschlossenen Lautsprecher nicht genügen, gibt es zudem Subwoofer-Anschlüsse.
Voll integriert in das Multiroom-Audiosystem von Bluesound
Hinzu kommen laut Hersteller die umfangreichen Funktionen des Blueoound-Systems. So spielt der M10 mit seinem BluOS die Musik von über einem Dutzend Streaming-Anbieter ab – darunter Deezer, Spotify, Napster und Tidal. Weil die Plattform High-Resolution-Audio-Dateien mit bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz unterstützt sind auch Anbieter wie highresaudio.com mit im Boot. Obendrein kann er als Stream-Player im heimischen Netzwerk dienen. Dann gibt der M10 von einem Server wieder und versteht dabei audiophile Tonformate wie MQA (24 Bit / 96 kHz) und DSD.
Ein neues Einmessverfahren namens Dirac Live soll den Klang auf die Akustik des Raumes anpassen und dabei neben dem Frequenzgang auch das Impulsverhalten der Lautsprecher optimieren. Das nötige Messmikrofon gehört zum Lieferumfang. So präsentiert sich der NAD M10 als Multiroom-Verstärker mit High-End-Anspruch – was auch der Preis zeigt: 2999 kostet der Verstärker im autorisierten Fachhandel. Bis die deutsche Internetseite fertig ist, liefert das internationale Webangebot von NAD weitere Informationen.
Aufmacherfoto: NAD
Nein aktuell nicht. Eine Übersicht der unterstützten Dienste gibt es auf der Webseite von BluOS
Kann der NAD M10 auch Apple Music?