Der etwas andere Jahresrückblick: digitalzimmer.de hat angesagte Blogger-Kollegen gefragt, welche Produkte oder Trends sie in den vergangenen zwölf Monaten besonders beeindruckt haben. Hier kommen die Smart-Home-Highlights des Jahres 2018 – ausgewählt von Sara, Chris, Karim, Yannic, Reinhard, Matthias und Nico.
Sara Beckmann zählt zu den wenigen Smart-Home-Bloggerinnen in Deutschland. Seit Februar 2018 schreibt die Elektro-Ingenieurin auf frau-technik.de über smarte Produkte – wenn sie nicht gerade in ihrem Beruf für den TÜV Rheinland unterwegs ist.
Mein Highlight: BrematicPro
Im Jahr 2018 sind viele Smart Home Produkte auf den Markt gekommen. Am meisten überrascht hat mich jedoch Brennenstuhl mit seiner BrematicPro-Serie. Das Unternehmen war mir zuvor nur durch seine Steckdosenleisten bekannt. Die BrematicPro Smart Home Serie besteht aktuell aus einem Gateway und 16 Aktoren- und Sensoren. Diese kommen optisch sehr schick daher.

Das Gateway wird ins WLAN eingebunden. Die Kommunikation der Geräte untereinander erfolgt jedoch über Funk mit 868,3 Mhz. Das hat den Vorteil einer höheren Reichweite gegenüber WLAN. Auch ältere Brennenstuhl-Funksteckdosen lassen sich so per Funk integrieren. Die App ist sehr übersichtlich und extrem einfach zu bedienen. Einziger Nachteil der Serie ist die geringe Kompatibilität mit Produkten anderer Hersteller. Immerhin: Die Sprachsteuerung über Amazon Alexa ist möglich. Außerdem lassen sich einige WiFi-Kameras integrieren. Ich hoffe natürlich, dass Brennenstuhl darauf aufbaut oder sein System erweitert. Ich bin gespannt, wie es mit BrematicPro im nächsten Jahr weitergeht.
Chris Bertko ist Gründer des Smarthome-Blogs siio.de. Vor zehn Jahren hat er begonnen, mit HomeMatic seine Wohnung zu vernetzen. Dann kam der Umstieg auf Z-Wave-Funk und Fibaro. Inzwischen steuert der Smarthome-Experte und Buchautor sein Zuhause vor allem mit homee.
Mein Highlight: Nokia Sleep
Während 2017 ganz klar im Stern der Sprachassistenten stand, gab es für 2018 nicht dieses eine „Big Thing“. Irgendwie hatte keines der smarten Geräte dieses Jahr das Potential, unser Leben gravierend besser zu machen. Was nicht heißen soll, dass es keine coolen Produkte gab. Mir fallen da zum Beispiel das Surround-Licht Hue Entertain oder der Echo Connect für Festnetzanrufe über Alexa ein. Da ich persönlich wenig mit Sport anfangen kann (wenn ich eine Figur aus dem Dschungelbuch wäre, dann am ehesten Balu der Bär) heißt mein Smart Home-Highlight 2018 Nokia Sleep.

Die Matratzenauflage ist mittlerweile unter dem Namen Withings Sleep erhältlich, macht aber immer noch dasselbe. Sie schaltet unsere Wohnung via IFTTT in den Nachtmodus, wenn ich einschlafe. Sie senkt die Temperatur der Heizung und knipst die Lichter im Haus aus. Morgens erkennt sie, wenn ich aufstehe und „weckt“ auch meine Wohnung. Leider kann ich via App auch sehen, wie oft ich geschnarcht habe.
Was mich im Jahr 2018 außerdem wirklich gefreut hat, war ein klarer Trend in Richtung Energiemanagement und eMobilität. Mein Beitrag dazu ist ein Cooper E-Bike von der Technisat Schwesterfirma Technibike, das ich mir neu angeschafft habe. Der Balu hat für 2019 sportliche Vorsätze ;-)
Karim Bourennani gründete 2016 den Blog SmarthomeAssistent.de. Seine Leidenschaft für Smarthome begann kurz zuvor, als er seine erste „Alexa“ aus den USA mitbrachte. Der Flugbegleiter ist viel unterwegs und kann so weltweit die neusten Trends beobachten.
Mein Highlight: Velux Active System
Mein Smarthome-Produkt des Jahres 2018 war das Velux Active System. Es ermöglicht mir voll automatisiert das Raumklima in meinem Schlafzimmer zu steuern. Gemeinsam mit dem solarbetriebenen Nachrüstsatz KSX 100K für Dachfenster, sowie den ebenfalls solarbetriebenen Rollläden, wird nun je nach Luftqualität vollautomatisch gelüftet und/oder die Temperatur reguliert. Das Raumklima Modul wurde übrigens zusammen mit Netatmo entwickelt und wird über eine Bridge in das heimische WLAN eingebunden, sodass es auch von ausserhalb über eine App angesprochen, abgefragt und gesteuert werden kann.

Yannic Fries studiert Wirtschaftsinformatik in Bonn und hatte schon zahlreiche Smart Home Systeme im Einsatz. Am Ende ist er aufgrund der Einfachheit und des großen Potentials bei Apple HomeKit hängen geblieben und rief 2015 den Blog SmartApfel.de ins Leben.
Mein Highlight: Koogeek L3
Als Apple-HomeKit-Enthusiast hat es mir 2018 vor allem ein Gerät angetan: das smarte Vorhängeschloss Koogeek L3 mit Fingerabdrucksensor. Das mein Highlight ausgerechnet ein Vorhängeschloss ist, dürfte den einen oder anderen sicherlich überraschen. Allerdings geht es mir dabei auch nicht um die Funktion als Schloss, sondern vielmehr um den Fingerabdrucksensor.

Eingebunden in Automationen kann dieser Sensor beispielsweise zur Entschärfung der Alarmanlage oder auch zum Öffnen der Wohnungstür genutzt werden. Es ist ein Gerät, das man sehr gut zweckentfremden kann und bei dem man kreativ werden darf. Ähnlich wie bei einem Tür- und Fenstersensor, der neben der eigentlichen Funktion auch zur Briefkastenüberwachung oder an einer Katzenklappe genutzt werden kann, bin ich wirklich gespannt, in welchen Szenarien das Koogeek-Schloss noch Anwendung finden wird.
Reinhard Otter schreibt als Technik-Journalist seit mehr 20 Jahren über elektronische Gerätschaften – unter anderem im Magazin das-intelligente-haus.de. Dort berät er Bauherren und Renovierer, wie sie am besten zu einem professionell installierten Smart Home kommen.
Mein Highlight: Schlaue Türen
Bis vor kurzem endeten meine Vernetzungs-Ambitionen an der Wohnungstür. Den Zutritt zum Allerheiligsten wollte ich nicht per Smarthome-Technik steuern. Ein Test smarter Türschlösser im Frühjahr 2018 hat mich umgestimmt. Dabei konnte ich feststellen, dass die Schlösser wie Nuki Smartlock, Danalock & Co. sicher und überwiegend zuverlässig arbeiten. Zeitbegrenzte Nutzerberechtigungen vergeben, den Nachwuchs aus der Ferne rein lassen, wenn Schlüssel oder Smartphone vergessen wurden – lauter praktische Anwendungen. Was die Sicherheit angeht, hat mich neben Tests unabhängiger Prüfinstitute eine Risikoabschätzung überzeugt: Dass jemand mein Smartlock hackt, um bei mir einzubrechen, ist ähnlich unwahrscheinlich wie die Chance, dass ich den Schlüssel vor meiner Türe verliere und ein böser Bube das sieht.

Wirklich intelligente Türen durfte ich dann bei der Firma KIWI in Berlin kennenlernen. Die hat ein System entwickelt, um Eingangs- und Wohnungstüren ganzer Wohnblocks zu vernetzen. Die Hausverwaltung verwaltet dann statt Schlüsseln RFID-Chips und App-Zugänge. Verlorene Universalschlüssel kosten keine neuen Schließzylinder. Sie werden ausgebucht und ersetzt. Damit hat das Startup einige große Immobilienunternehmen überzeugt, die so komfortablere Wohnungen vermieten und viel Geld sparen.
Matthias Petrat kennt sich mit Apple-Produkten aus. Er hat früher für apfelpage.de geschrieben. Heute versorgt er seine Leser auf matthias-petrat.com mit Informationen aus der Technikwelt – und gibt seinen eigenen HomeKit-Ratgeber als eBook heraus.
Mein Highlight: Apple HomePod
Wer mich kennt, weiß, dass ich voll auf HomeKit setze. Schon seit 2016 lebe ich in einem reinen HomeKit-Haus. Alles was sinnvoll und machbar ist, wird bei mir über Apples Heimautomatisierungsschnittstelle bedient, gesteuert und geregelt. Nun, viele Dinge sind offizielles HomeKit-Zubehör, andere mit Software und etwas Lötarbeiten in HomeKit eingebunden – eher was für die nerdigen Nutzer. Man bleibt am Ende aber immer an der Bedienung hängen und hier hat der HomePod dieses Jahr mein Herz erobert.

Apples HomePod ist daher auch mein Smart-Home-Highlight 2018. Selten greife ich noch zu Hause zum iPhone und/oder iPad, um Lichter, Heizkörper, Rollläden, Jalousien, schaltbare Steckdosen und Co. zu bedienen. Alles geht bei mir über das Zurufen zum HomePod. „Hey Siri, aktiviere Schreibarbeit.“ Wodurch alle Lichtquellen am Schreibtisch nach einer gewissen Lichteinstellung geschaltet werden. Der HomePod hat mir die HomeKit-Bedienung vereinfacht und auf ein ganz neues Level angehoben – gerade, weil auch andere Mitbewohner mal schnell und einfach per Sprache etwas ein- oder ausschalten können. Der HomePod – mein absolutes Jahreshighlight.
Nico Zorn veröffentlicht seit 2013 das Smart-Home-Magazin Housecontrollers.de sowie das Smarthomeforum.de als Nebenprojekte. Hauptberuflich berät er seit über zehn Jahren Unternehmen in den Bereichen Kundenbeziehung (CRM) und Kundenbindung.
Mein Highlight: Sonos Beam
Mein Highlight 2018 ist die Sonos Beam. Mit der „smarten“ Soundbar lässt sich schnell und unkompliziert der TV-Sound verbessern. Wir nutzen die Soundbar aber nicht nur für den Filmabend, sondern – in Kombination mit weiteren Sonos-Lautsprechern – auch für die Musikwiedergabe im Wohnzimmer. Das i-Tüpfelchen ist die Alexa-Unterstützung, auch wenn die Funktionen im Vergleich zu Amazons Echo Lautsprechern noch etwas eingeschränkt sind. In Kombination mit einer Logitech Harmony Fernbedienung lassen sich Heimkino und das Smart Home bequem mit Sprachbefehlen steuern.
