SoundTouch 10 und andere Bose-Neuheiten im Test. ©digitalzimmer

SoundTouch 10 und andere Multiroom-Neuheiten von Bose

Der externe SoundTouch-Adapter macht die Installation deutlich aufwändiger. Bei Bose-Systemen mit einer zusätzlichen Konsole für den TV-Anschluss sind außerdem mehrere Kabel zu verstecken. Die relativ lange Anschlussstrippe am Wireless-Adapter erlaubt aber eine erhöhte Platzierung auf dem Schrank oder im Regal. Dort fällt die flache Funkbox weniger auf und der WLAN-Empfang ist häufig sogar besser als am Boden.

Der SoundTouch Wireless-Adapter macht Bose-Geräte Multiroom-fähig. ©digitalzimmer
Der SoundTouch Wireless-Adapter macht Bose-Geräte Multiroom-fähig. ©digitalzimmer

Das Re-Streaming von Bluetooth-Signalen klappt mit dem Adapter ebenfalls, sofern das angeschlossene Gerät den Bluetooth-Empfang beherrscht. Auch  die Gruppierung mehrerer Lautsprecher funktioniert mit Musik wie gewohnt. Eine Ausnahme stellt der TV-Ton vom Soundbar oder einem anderen Heimkino-Gerät dar. Er lässt sich nicht in andere Räume schicken, weil SoundTouch nur Musik-Streams überträgt. Wer’s trotzdem versucht, bekommt in der App den schlichten Hinweis: „System spielt eine andere Quelle ab“.

Heimkinogeräte wie der SoundTouch 130 lassen sich nicht gruppieren, wenn sie TV-Ton wiedergeben. ©digitalzimmer
Bose-Soundbars lassen sich nicht gruppieren, wenn sie TV-Ton wiedergeben. ©digitalzimmer
Hörtest: SoundTouch 10 – das kleine Klangwunder

Schon im Test der erstem Generation überzeugten die SoundTouch-Lautsprecher mit gutem Klang. Auch Soundbars wie das SoundTouch130 Home Cinema System, das ich für die Redaktion „video“ testen durfte, fahren regelmäßig Bestnoten ein. Allerdings machte Bose bislang nicht unbedingt durch niedrige Preise auf sich aufmerksam. Das ändert der SoundTouch 10. Mit knapp 200 Euro gehört er zu den preiswertesten Multiroom-Lautsprechern auf dem Markt – und in dieser Preisklasse auch zu den besten.

Eine spezielle Schallführung verstärkt den Bass im SoundTouch 10. Bild: Bose
Eine spezielle Schallführung verstärkt den Bass im SoundTouch 10. Bild: Bose

Kaum zu glauben, was die  Entwicklungsingenieure in Framingam bei Boston aus einem kleinen Breitband-Lautsprecher herausholen. Anstelle separater Hoch- und Mittel-/Tieftöner wie bei Denon, Sonos & Co. arbeitet im SoundTouch 10 nur ein einziges Chassis – unterstützt von der hauseigenen Wave-Guide-Technologie. Über die spezielle Schallführung im Gehäuse entlockt sie kleinen Boxen einen kraftvollen Bass, der die Grenzen der Physik zu sprengen scheint. Songs wie von „Catch & Release“ von Matt Simons (Deepend Remix) grooven aus der Box als wären deutlich mehr und vor allem größere Membranen im Einsatz. Zugegeben: Der Play:1 von Sonos verleiht Stimmen etwas mehr Schmelz und Präsenz. Außerdem hat er den Vorteil, dass er paarweise im Stereobetrieb spielen kann, was die Membranfläche verdoppelt. Allerdings auch den Preis: So eine drahtlose Kombi schlägt mit rund 460 Euro zu Buche.

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Im Solo-Einsatz übertrumpft der Bass des SoundTouch 10 den Play:1. Wo Sonos mit wachsendem Pegel tiefe Töne zurückfährt, um den Klang nicht zu verzerren, mobilisiert Bose immer noch Reserven und beschallt damit auch Räume von 20 Quadratmetern oder mehr. Für große Wohnzimmer empfiehlt sich trotzdem ein SoundTouch 20, mein Klangfavorit unter den WLAN-Lautsprechern von Bose. Er bringt hohe Lautstärken noch müheloser und selbstverständlicher hervor.  Zusammen mit den anderen SoundTouch-Geräten ist das System damit reif für einen fünften Stern im Testkriterium „Klang“. Für die gelungene Bluetooth-Integration gebe ich im Kriterium „Ausstattung“ ebenfalls einen Punkt zu – und ziehe ihn bei der „Installation“ wieder ab. Der Grund dafür liegt nicht in den Funklautsprechern. Die lassen sich schnell und einfach mit dem WLAN verbinden. Es ist der externe Adapter, mit dem viele SoundTouch-Geräte an das Multiroom-System angeschlossen werden, der die Installation erschwert. Besitzer einer HiFi-Anlage würden sich vielleicht einen Stream-Player wünschen, der vorhandene Geräte mit dem System verbindet. Außerdem bleibt die Auswahl an abspielbaren Audioformaten überschaubar (MP3, WMA, AAC, ALAC) . Das macht SoundTouch nicht zur ersten Wahl für ambitionierte Musiksammler und Freunde hochauflösender Audio-Dateien. Wer ein Multiroom-System sucht, das WLAN-Küchenradio und Heimkino-Anlage zugleich ist, findet in SoundTouch aber die perfekte Kombination. Mitreißenden Klang und einfache Bedienung gibt es gratis obendrauf.

Besonderheiten
  • Stationstasten für beliebte Musik
  • Bluetooth-Wiedergabe
  • App mit integrierter Spotify-Steuerung
  • Breites Sortiment an Multiroom-Geräten
  • teilweise Funkadapter nötig

17 Gedanken zu „SoundTouch 10 und andere Multiroom-Neuheiten von Bose“

  1. Ich habe einen Sound Tech 10 (bin damit sehr zufrieden) möchte damit über Funk oder Bluetooth (kabellos) in meiner Wohnung einen Tonabnehmer für Klarinette von Rumberger K1X? betreiben.

    Ist das möglich?

    1. Hallo Herr Jost,
      solange der SoundTouch 10 nur ein Bluetooth-Signal wiedergeben muss, sollte das kein Problem sein. Allerdings muss dafür die Aufnahme des Mikrofons am Instrument erst einmal auf Bluetooth umgesetzt werden. Benutzen Sie einen Mixer oder Vorverstärker für den Tonabnehmer? Dann könnte man vielleicht einen handelsüblichen Bluetooth-Transmitter an das Mischpult anschließen, so etwas wie diesen von Oehlbach hier. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob das mit den Latenzen hinhaut. Es könnte sein, dass die Musik dabei zu stark verzögert über den Lautsprecher kommt.

        1. Gerne geschehen. Wenn Ihnen die Seite gefällt, empfehlen Sie uns doch weiter – oder liken Digitalzimmer auf Facebook, Twitter & Co.
          Beste Grüße
          Frank-Oliver Grün

  2. Kann ich denn die Soundtouch 10 als Surround-Lsp in Verbindung mit einem Soundtouch 130 verwenden. Habe mir ein 130er und zwei 10er gekauft und vermutlich mit dem Begriff Surround verwirren lassen. Gibt es überhaupt die Möglichkeit ein 5.1 mit der 130er zu realisieren ?

    1. Das wird nicht funktionieren. Die SoundTouch-Lautsprecher von Bose sind nicht zu einem drahtlosen Surround-Set kombinierbar, wie das zum Beispiel bei Sonos der Fall ist. Für drahtlosen Raumklang bietet der Hersteller inzwischen eine spezielle Soundbar an, die sich mit Funklautsprechern für die Rückkanäle erweitern lässt: die SoundTouch 300. Hier unser News-Artikel dazu.

  3. Ich habe eine Frage zur Bluetooth-Funktionalität. Wir haben die kleine Soundlink und mit ihr das Problem, dass – wenn man mit seinem Smartphone per Bluetooth über die Soundlink hören möchte – bei allen anderen Smartphones im Haus Bluetooth deaktivieren muss, damit die Verbindung gelingt. Es wäre nun sehr umständlich, müsste man bei der Verwendung von Soundtouch & Co. etwaige Besucher immer erst bitten, ihre Bluetooth-Funktion am Handy auszuschaltnen, damit beim Dinner die Hintergrundmusik funktioniert.
    Gibt es also hinterlegbare Gerätefavoriten oder ähnliche Priorisierungsmöglichkeiten, um o.g. Problem auszuschalten? Vielen Dank

    1. Es gibt keine Priorisierung innerhalb der Bluetooth-Geräteliste. Der SoundTouch 10 merkt sich bis zu acht Smartphones oder Tablets, mit denen er verbunden war. Dasjenige Gerät, das zuletzt gestreamt hat, erhält die Verbindung. Soll ein anderes Zugriff bekommen, reicht es normalerweise, kurz die Bluetooth-Taste am Lautsprecher zu drücken (LED blinkt blau) und danach den SoundTouch in der Bluetooth-Auswahl am betreffenden Smartphone anzutippen.

      Das müsste mit dem Soundlink übrigens genauso funktionieren. Probleme mit Geräten von Besuchern sollte es keine geben, weil diese erst einmal gepaart werden müssten. Der Bose verbindet sich nicht ungefragt mit jedem Gerät in seiner Nähe, das Bluetooth aktiviert hat.

  4. Eventuell waren/sind meine Fragen auch für andere interessant. Daher noch das Resultat:
    Soundtouch 10 gekauft, eingesteckt und ohne Probleme die Musik auf der HD am Router erkannt :-)

    Danke nochmals Frank-Oliver

  5. Hallo

    Aufgrund der meist guten Kritiken bzgl. Sound und der Stationstasten ist die Soundtouch 10 sehr interessant für mich.
    Ich habe meine Musik auf einer HD an einem Netgear R7000 Nighthawk Router (ReadyCloud) angehängt.

    Kann die Soundtouch 10 Musik von diesem Netzwerkspeicher abspielen (dnla, upnp)? Ich habe gelesen, dass die Verbindung zu “ausgewählten” Produkten/NAS funktioniert. Leider habe ich keine Liste der ausgewählten Produkte gefunden.
    Falls ja, kann ich eine Playlist auf eine Stationstaste speichern, so dass ich künftig ohne Smartphone nur mit der Fernbedienung die Playlist abspielen kann?

    Vielen Dank, Gruss
    Lukas

    1. Hallo Lukas,
      ich kann natürlich nicht für alle Netzwerkspeicher sprechen aber NAS-Systeme von QNAP und Thecus haben sich bei uns problemlos einbinden lassen. Entscheidend dürfte auch eher sein, welcher DLNA-Server auf den Geräten läuft. Wir verwenden zum Test vor allem Twonky – aktuell in Version 8.2.

      Wenn der Server Playlisten bereitstellt, erscheinen sie neben Alben, Interpreten und Titel in der Musikauswahl der App. Von hier aus lassen sie sich auf die Presets des SoundTouch-Systems verteilen. Der Lautsprecher spielt dann beim Druck auf eine Zifferntaste die jeweilige Playliste ab. Mit den Titelsprung-Tasten auf der Fernbedienung lässt sich in der Wiedergabeliste auch vor und zurück navigieren.

      Allerdings ist es bei manchen Playlisten schon vorgekommen, dass sie nicht komplett durchlaufen, sondern nach dem ersten Titel stoppen. Mir ist noch nicht gelungen herauszufinden, woran das liegt.

      Grüße aus dem Digitalzimmer
      Frank-Oliver

      1. Hallo Frank-Oliver

        Vielen Dank für die schnelle Antwort.
        Ich weiss, dass mein Router den iTunes Server unterstützt. Weisst Du gerade, ob ein iTunes Server seitens Bose unterstützt wird?
        Da ich in dieser Thematik keine Ahnung habe, werde ich mich mal einlesen, ob Twonky auch funktioniert :-)

        Viele Grüsse
        Lukas

        1. Nein, Bose SoundTouch unterstützt keine iTunes-Server. Die verwenden ein anderes Protokoll. Der Medienserver muss UPnP AV/DLNA unterstützen, also Asset UPnP, Twonky oder etwas ähnliches. Auch der Windows Media Player dürfte als Streaming-Server in Frage kommen.

          1. Nochmals eine Frage:
            Ich habe nun beim Router gesehen, dass ich neben dem iTunes Server auch den Haken bei ‘DNLA-Medienserver aktivieren’ (und TiVo Ünterstützung) setzen kann.
            Reicht dies aus oder ist das nur eine allgemeine Info (DNLA) und zuwenig, dass die Soundtouch definitiv damit was anfangen kann?

            Gruss
            Lukas

            1. DLNA ist der richtige Servertyp. Damit sollte es gehen. Ohne die Geräte-Kombination selbst ausprobiert zu haben, kann ich das aber natürlich nicht versprechen.

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