Panasonic Multiroom: Die Mutter aller AllPlay-Systeme im Test

Der Funktion tut die etwas traditionell anmutende Konfiguration allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil: Wer nicht dauernd Lautsprecher trennt und neu verbindet, hat mit der AllPlay-Kombi von Panasonic viel Freude. Die Surround-Anlage reagierte im Test immer zuverlässig und zeigte keine Verbindungsprobleme – was man von drahtlosen Heimkino-Lösungen nicht immer behaupten kann. Einzig die Übertragung von TV-Ton in andere Räume bleibt etwas hinter den Erwartungen zurück. Sie funktioniert zwar, aber nur mit Laufzeitverzögerung, was im Multiroom-Betrieb zu Echos führt. Sonos und LG Music Flow können das nach meiner Erfahrung besser. Bei ihnen bleibt der Ton vom Fernseher oder Blu-ray-Player ebenso synchron wie Streaming-Musik aus dem Netzwerk.

Der Soundbar SC-ALL70T versorgt zwei Funkboxen mit Surround-Signalen. ©digitalzimmer
Der Soundbar SC-ALL70T versorgt zwei Funkboxen mit Surround-Signalen. ©digitalzimmer
Klang: Für jeden Geschmack etwas dabei

Die unterschiedlichen Gerätetypen des ALL Connected Audio-Systems lassen sich schwer über einen Kamm scheren. Jeder Player klingt anders und besitzt bauartbedingte Eigenschaften. So wartet die flache Soundbase SC-ALL30T naturgemäß mit weniger Bässen auf als ihr Soundbar-Kollege SC-ALL70T, dem ein drahtloser Subwoofer zur Seite steht. Mein persönlicher Favorit unter den WLAN-Lautsprechern ist der ALL2. Er klingt auch bei höheren Lautstärken klar und sauber, ohne jedoch die Samtigkeit eines Sonos Play:1 zu erreichen. Weil er im Tieftonbereich recht schnell an seiner Grenzen stößt, eignet er sich eher für kleinere Räume und zum Hören in moderater Lautstärke. ALL3 und ALL3 warten ihrer Größe entsprechend mit mehr Bass und Maximalpegel auf, erreichen aber nicht die Luftigkeit des kleinen ALL2. Außerdem lassen sie sich nicht paarweise als Stereo-Kombination betreibenUpdate vom 14.1.2015: Der Satz wurde gestrichen, weil die Stereokopplung inzwischen mutmaßlich mit allen drei Lautsprechermodellen funktioniert. Mehr dazu in den Kommentaren unten auf dieser Seite.

Der SC-ALL8 (links) und sein kleiner Bruder ALL3 in aufrechter Position. ©digitalzimmer
Der SC-ALL8 (links) und sein kleiner Bruder ALL3 in aufrechter Position. ©digitalzimmer

Als Klangmeister stellte sich im Test die Komplettanlage SC-PMX100B heraus. Ihre beiden Boxen liefern zwar keinen so trockenen und knackigen Bass wie die neuen Play:5 von Sonos oder ein Bluesound Pulse. Dafür gibt es zum Preis eines einzelnen Play:5 gleich zwei Lautsprecher, die ein ausgewogenes, breites Stereoklangbild in den Hörraum zaubern. Ganz zu schweigen von Extras wie CD-Player und DAB-Radio, die man in anderen Systemen meist vergeblich sucht. Unterm Strich empfiehlt sich die Panasonic-Lösung damit für Haushalte, die eine Multiroom-Funktion für möglichst viele verschiedene Tonquellen suchen. Dass es elegantere und einfacher zu bedienende Apps gibt, lässt sich angesichts des großen Funktionsumfangs verschmerzen.

Besonderheiten
  • Herstellerübergreifender AllPlay-Standard
  • Multiroom-Geräte mit CD- und Radio-Wiedergabe
  • Bluetooth-Funktion in vielen Playern
  • High-Resolution-Audiowiedergabe (bis 24 Bit/192 kHz)
  • Surround-Lösung fürs Heimkino

4 Gedanken zu „Panasonic Multiroom: Die Mutter aller AllPlay-Systeme im Test“

  1. Hallo, kann ich mit der Panasonic Streaming App die All play Geräte von verschiedenen Devices aus konfigurieren? Also, ich würde mir die App auf mein Huawei P9 installieren, meine Frau auf ihrem Samsung S5. Würde hier eine gleichzeitige Steuerung im selben Netzwerk funktionieren und wie funktioniert die Synchronisation zwischen den Handys?
    Mir ist noch aufgefallen, dass die Android App ziemlich verissen wird. Läuft die iOS App stabiler?

    Vielen Dank für eine eine Antwort.

    1. Hallo Timo,
      ich glaube, ich verstehe Ihre Frage nicht ganz. Ein grundsätzliches Funktionsprinzip von Multiroom-Systemen ist da, dass mehrere Personen im Haushalt mit ihren Smartphones dieselben Lautsprecher bedienen können. Wenn Sie und Ihre Frau sich im selben Netzwerk befinden und die App installiert haben, sollte es also funktionieren.

      Aber was möchten Sie zwischen den Handys synchronisieren? Die Musik auf den Smartphones? Dass geht nicht. Um von allen Apps auf dasselbe Musikprogramm zugreifen zu können, muss es sich ebenfalls im Netzwerk befinden – entweder es wird dazu aus dem Internet gestreamt wie z.B. bei Spotify – oder es kommt von einer Festplatte (NAS-System) zu Hause.

      Zur Qualität der aktuellen Apps kann ich leider nichts sagen, weil sich kein Panasonic-System mehr bei uns im Testraum befindet. Die jüngsten Kritiken im Google Play Store beziehen sich auf die App-Version vom 2. Juli 2017.

  2. > ALL3 und ALL8 warten ihrer Größe entsprechend mit mehr Bass und Maximalpegel auf, erreichen aber nicht die Luftigkeit des kleinen ALL2. Außerdem lassen sie sich nicht paarweise als Stereo-Kombination betreiben.

    ALL3 und ALL8 lassen sich nicht paarweise als Stereo-Kombination betreiben — ist das definitiv richtig?

    Zumindest bei der ALL3 sagt ein User gegenteiliges:
    http://www.amazon.de/Kann-zwei-Speakern-Stereopaar-schalten/forum/Fx3TOP4FGJ9O6VT/Tx11C8QDI4IBA4I

    1. Zum Testzeitpunkt ging es nicht. Der Test fasst allerdings die Erfahrungen mit mehreren Geräten über viele Monate zusammen und eventuell gab es ein Software-Update, das die Funktion nachgeliefert hat. Im Dezember bei Fertigstellung des Textes hatte ich nur noch ein Exemplar des ALL3 da, konnte es also nicht ausprobieren.

      In der PDF-Bedienungsanleitung des ALL3/ALL8 aus dem Support-Bereich von Panasonic wird die Stereokoppelung nicht erwähnt – allerdings stammt die Ausgabe dort auch vom 20. August 2014. Auf der Webseite, die der Amazon-User zitiert, ist sie beim ALL3 angegeben, beim ALL8 nicht. Laut Historie der App im iOS-AppStore, wurde mit Software-Version 2.0.9 am 22.1.2015 die Unterstützung für rechten und linken Kanal bei All3 und All8 hinzugefügt. Das würde bedeuten, alle Modelle lassen sich mittlerweile als Stereopaar betreiben. Ich habe im Text an entsprechender Stelle eine Erklärung eingefügt.

      Vielen Dank für den Hinweis, David.

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