Es hätte ein ganz normaler App-Test werden können. Stattdessen zeigt das Banking-Programm „OutBank 2”, wie schnell ein misslungenes Update den Ruf einer guten Software ruinieren kann, wie rasant sich die Kritik der Nutzer in App-Store-Bewertungen verbreitet – und wie schwer es ist, einmal begangene Fehler zu korrigieren, wenn neue Programmversionen über mehrere App-Stores zeitgleich zum Kunden gebracht werden müssen. Das Unternehmen Stoeger IT, Erfinder der erfolgreichen und preisgekrönten App „iOutBank” für iPhone und iPad, hätte wohl nie gedacht, wie viel Ärger es sich mit dem Nachfolger einhandelt.
Probleme von Anfang an
Das Unheil nahm seinen Anfang im November 2012. Damals verkündete Stoeger IT in einem launigen Internet-Video die Neuauflage seiner Banking-Software für mobile Apple-Geräte und den Mac. Outbank 2 sollte die bis dahin getrennten Produkte iOutBank für iOS und OutBank für OS X zusammenführen und eine Synchronisation aller Daten über Apples iCloud ermöglichen. Damit würden Nutzer ihre Konten bei verschiedenen Banken auf allen ihren Apple-Geräten verwalten können, ohne sie überall von Hand aktualisieren zu müssen. Die Kontostände und Überweisungen wären automatisch auf dem neuesten Stand – so zumindest das Versprechen von Stoeger IT. Der Start der ambitionieren Software-Lösung wurde Monate im Voraus auf den 13. Januar 2013 festgelegt.