Outbank 2: Online-Banking mit Hindernissen

Vielleicht war diese Terminankündigung dann doch zu ambitioniert, denn der von vielen Nutzern sehnsüchtig erwartete Starttermin platzte und Firmenchef Tobias Stöger entschuldigte sich im Firmenblog öffentlich bei seinen Kunden. Ob es an der Freigabe durch Apple lag oder an einer verspäteten Einreichung im App-Store – am 17.1.2013 war OutBank 2 schließlich verfügbar.

Damit fingen die Probleme allerdings erst an: Der innovative iCloud-Sync funktionierte schlecht bis gar nicht. Das zeigten auch Tests von digitalzimmer.de, wo OutBank 2 zeitweise auf iPhone, iPad und drei Mac-Computern (iMac, MacPro, MacBook Pro) lief. Die Synchronisation dauerte lange, manche Kontobewegungen erschienen doppelt oder gar nicht auf anderen Geräten. Regeln zum Kategorisieren von Buchungen (Lebenshaltung, Wohnen, Versicherungen etc.) gingen beim Synchronisieren verloren oder wurden auf falsche Konten angewendet. Ein hastig nachgeschobenes Update (Version 2.0.1) löste das Problem nicht. Hilfesuchende Kunden bekamen vom Kundenservice den Download-Link zu einem OutBank Support Tool und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, allerdings ohne dauerhaften Erfolg. Inzwischen war die Zahl der 1-Sterne-Wertungen im App-Store für iOS-Geräte sprunghaft angestiegen und Outbank 2 begann für Stoeger IT zum Imageproblem zu werden. Am 7. Februar 2013 reagierte der Firmenchef erneut und äußerte sich in einem Offenen Brief erstmals öffentlich zu den Problemen.

Version 2.0.2 macht vieles wieder gut
Inzwischen ist ein weiteres Update von Outbank 2 erschienen, das Funktionen des Support Tools fest ins Programm integriert und fehlerhafte Sync-Dateien in Apples iCloud zurücksetzen kann. Damit hinterher auch am Mac alles funktioniert, muss der Kunde allerdings von Hand in der (normalerweise versteckten) Benutzer-Library von OS X einen Ordner löschen. Kein sehr voraussetzungsfreies Verfahren, Apple-Nutzer sind von ihren Programmanbietern meist mehr Komfort gewohnt.

Trotzdem kann digitalzimmer.de Entwarnung geben: OutBank 2.0.2 läuft auf allen Testgeräten bislang fehlerfrei. Die Version für iPhone und iPad (ab iOS 6.0) kostet derzeit 8,99 Euro, das Mac-Programm (ab OS X 10.7) schlägt mit 18,99 Euro zu Buche. Zwar nimmt der Abgleich über iCloud immer noch mehr Zeit in Anspruch, als man sich wünschen würde – die Daten werden erst nach und nach aus dem Internet geladen. Aber das ist wohl der speziellen Verschlüsselung geschuldet, die Tobias Stöger und Entwicklungsleiter Markus Schicker im offenen Brief erwähnen. Denn jede Auslagerung von Daten auf einen Cloud-Speicher ist ein potentielles Sicherheitsrisiko. Noch dazu wenn die Server nicht in Deutschland, sondern – wie im Falle von iCloud – bei Apple in den USA stehen. Damit die Kontodaten bei einem Hackerangriff nicht ungeschützt in falsche Händen geraten, muss die Datei in der Cloud auch während des Up- und Downloads verschlüsselt sein.