Outbank 2: Online-Banking mit Hindernissen

In jedem Fall sollten Nutzer des „sicheren Cloud-Sync” davon absehen, ihre Banking-PIN zusammen mit den Kontodaten in Outbank zu speichern. Die meisten Banken und Sparkassen verbieten dieses Vorgehen sowieso und die kleine Unbequemlichkeit einer PIN-Eingabe sollte Banking-Kunden ihre Sicherheit schon wert sein. Ob künftige Outbank-Versionen noch schneller werden, ist derzeit schwer zu sagen. Andere Programme wie „1 Password”, die sicherheitsrelevante Daten ebenfalls über Dienste wie iCloud oder Dropbox synchronisieren, reagieren fixer. Allerdings muss 1Password auch nur Passwörter ver- und entschlüsseln, keine kompletten Umsätze gleich mehrerer abgefragter Konten.

Der prinzipelle Nachteil eines Software-Vertriebs über App-Stores wird wohl bleiben: die Gefahr von Zeitverzögerungen. Die Freigabe-Prozedur von Apple kann bei verspäteter Einreichung durch den Programmierer zu weiteren Verschiebungen führen. Es gibt Beispiele wie den Fritz!Box-Anrufmonitor „Frizzix”, dessen App-Store-Version dem kostenlosen Download von der Webseite des Entwicklers oft wochenlang hinterherhinkt. Outbank 2.0.2 für OS X erschien zwar nur einige Tage nach der iOS-Version im App-Store. Solange nicht auf beiden Geräten dieselbe Software-Version installiert war, funktionierte aber auch kein iCloud-Sync. So mancher Käufer wird sich mittlerweile fragen, ob einheitliche Kontostände auf allen Geräten den ganzen Sync-Ärger eigentlich wert sind.

digitalzimmer.de meint: Einen knappen Monat nach der Veröffentlichung und zwei Updates später ist OutBank 2 ungefähr auf dem Stand des Klassikers „iOutBank Pro” für iPhone angekommen. Den gibt’s mittlerweile kostenlos im App-Store, allerdings wird die Wartung und Entwicklung des Programms zum 15.4.2013 eingestellt. Die automatische iCloud-Synchronisation von OutBank 2 ist eine tolle Sache, nicht einmal Hauptkonkurrent „Finanzblick” von Buhl Data Service bietet diesen Komfort. Allerdings hat die kostenlose Finanzblick-App mehr drauf, was die automatische Kategorisierung von Umsätzen angeht. So fehlt in Outbank 2 etwa eine Funktion, die Bewegungen zwischen eigenen Konten nicht als Ausgaben und Einnahmen, sondern korrekt als Umbuchung erkennt. Auch das werbewirksame TÜV-Siegel für Softwarequalität, das iOutBank und Finanzblick tragen, muss sich die neue Version erst verdienen. OutBank 2 kann so erfolgreich werden wie der Vorgänger, das ist keine Frage – bis dahin haben Tobias Stöger und sein Team aber noch ein gutes Stück Arbeit vor sich.