Sonos Roam: Multiroom-Lautsprecher für drinnen und draussen

Mit dem tragbaren Lautsprecher Move hat Sonos 2019 den Schritt nach draußen unternommen. Der neue Sonos Roam soll diesen Weg nun fortsetzen. Er wirkt in vieler Hinsicht sogar konsquenter. Zum einen ist er deutlich mobiler: Der Bluetooth- und WLAN-Speaker bringt laut Datenblatt nur 430 Gramm auf die Waage – im Vergleich zum drei Kilo schweren Move ein Leichtgewicht.

Mit seinem dreieckigen Querschnitt und Abmessungen von 16,8 x 6 x 6 Zentimetern ist auch das Gehäusevolumen auf ein Sechstel geschrumpft. Trotzdem soll der integrierte Akku bis zu zehn Stunden lang Musik liefern, ehe er nachgeladen werden muss. Im Standby hält der Roam laut Sonos zehn Tage lang durch. Seine staubdichte Hülle, die auch zeitweises Untertauchen verträgt (Schutzklasse IP67), macht ihn fit für Außeneinsätze.

Der Sonos Roam ist staubdicht und soll auch kurze Tauchbäder überstehen. Bild: Hersteller
Induktives Laden wie bei einem Smartphone

Ein als Zubehör erhältlicher Sockel mit Ladefunktion tankt den Akku induktiv auf, ähnlich wie bei elektrischen Zahnbürsten oder Smartphones. Sonos verwendet dafür den Qi-Standard (sprich: Chi), den auch andere Unternehmen wie Apple oder Samsung einsetzen. Der Roam dürfte sich also mit Qi-Ladern für das iPhone oder Galaxy-Smartphones vertragen. Die Version von Sonos hat allerdings den Vorteil, dass der säulenförmige Lautsprecher magnetisch darauf hält – etwa so, wie es Apple seit dem iPhone 12 mit seiner Magsafe-Technik praktiziert. Ist kein kontaktloses Ladegerät zu Hand, können handelsübliche USB-Netzteile als Stromtankstelle dienen. Das Anschlusskabel mit Steckern für USB-A und USB-C liegt dem Lautsprecher bei, ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Das scheint gerade modern zu werden.

Der magnetische Sockel zum Sonos Roam lädt den Akku im Lautsprecher induktiv. Bild: Hersteller
Nahtloser Übergang zwischen WLAN und Bluetooth

Wesentliche Neuerung gegenüber dem Move ist die Fähigkeit, automatisch zwischen Funkstandards zu wechseln. Muss am Move noch per Taste zwischen Bluetooth und WLAN umgeschaltet werden, erledigt der Sonos Roam das von selbst. Zu Hause verbindet er sich mit dem Router, unterwegs mit einem gekoppelten Smartphone. Das Talent, sich mehrere WLAN-Netzwerke zu merken, wird er hoffentlich vom Move geerbt haben. Damit wäre es möglich, etwa von Zuhause ins Büro oder zu Freunden zu gehen und dabei fortwährend Musik zu hören. Der Produktname spielt zumindest darauf an: Im Mobilfunk heißt der Wechsel in fremde Netze bekanntlich Roaming.

Eine Funktion namens Sound Swap bringt die übrigen Produkte des Herstellers ins Spiel: Bei einem langen Druck auf die Play/Pause-Taste soll das laufende Programm daheim vom Roam auf den nächstgelegenen Player im Sonos-System überspringen. Außerdem wird es möglich sein, einen Roam, der Musik über Bluetooth wiedergibt, mit anderen Sonos-Geräten zu gruppieren. Ähnlich wie in der Übergangsphase zu AirPlay gelangt das Programm damit auf Lautsprecher, die Bluetooth von Haus aus gar nicht unterstützen.

Wahlweise stehend oder liegend: Der Sonos Roam spielt in beiden Positionen. Bild: Hersteller
Sprachsteuerung und automatisches Trueplay

Wie fast alle neueren Produkte des US-Herstellers hat auch der Sonos Roam sprachaktivierbare Mikrofone an Bord. Sie lassen sich nutzen, um Amazon Alexa oder dem Google Assistant Kommandos zu geben. Außerdem optimieren sie den Klang: Der Roam verfügt wie der Move über automatisches Trueplay. Es ist also kein iPhone oder iPad mehr nötig, um den Lautsprecher in einem extra Durchgang an die Raumakustik anzupassen. Die Einmessung geschieht konstant im Hintergrund.

Der Lautsprecher kommt am 20. April 2021 auf den Markt. Auf der Herstellerwebseite (LINK) kann er ab sofort vorbestellt werden. Zwei Ausführungen stehen zur Wahl: Weiß (Lunar White) und Schwarz (Shadow Black). Beide kosten jeweils 179 Euro. Das passende induktive Ladegerät schlägt mit 49 Euro zu Buche – macht 228 Euro für das Gesamtpaket. So viel kostet auch ein stationärer Sonos One, der mit seinem größeren Gehäuse rein physikalisch bessere Karten hat, wenn es um Bassfülle und Klangvolumen geht. Wie groß die Unterschiede in der Praxis sind, wird der Test zeigen.

Aufmacherbild: Sonos