Lichtsysteme wie Philips Hue oder Osram Lightify sind auch Gestaltungsmittel. Sie ändern die Stimmung im Raum auf Tastendruck – mit LED-Lampen, die nach Belieben die Farbe ändern können. Nanoleaf aus Toronto treibt dieses Prinzip nun buchstäblich auf die Spitze: Das kanadische Startup bietet dreieckige Lichtmodule an, die sich nach dem Baukastenprinzip zusammenstecken lassen. Nanoleaf Aurora, wie das System mit vollem Namen heißt, erinnert dabei an das chinesische Legespiel Tangram. Es bildet Flächen, Bänder oder Muster, die sich über Wand und Decke ziehen. Mit dem kleinen Unterschied, dass jedes Leuchtdreieck keine festgelegte Farbe hat, sondern in Millionen verschiedenen Farben erstrahlen kann.

Das Startpaket für rund 210 Euro enthält neun solche Paneele, das Netzteil für den Stromanschluss und eine Kontrolleinheit. Mit ihr lässt sich das Licht auch ohne Smartphone ein- und ausschalten sowie eine vordefinierte Szene aufrufen. Alle weiteren Einstellungen übernimmt die App für Android und iOS. Wer größere Flächen mit Lichtdreiecken tapezieren will, bekommt ein Erweiterungsset für 75 Euro. Es fügt jeweils drei Paneele hinzu. Bis zu 30 Module kann ein Netzteil versorgen. Beide Produkte sind bei Anbietern wie click-licht.de, Conrad, Cyberport, Gravis, oder Amazon erhältlich.

Die Leuchtkraft gibt der Hersteller mit 100 Lumen pro Dreieck an. Das komplette Starterkit ist somit etwas heller als eine E27-Lampe im Hue-System. 16 Module erreichen die Helligkeit des Lightstrip Plus von Philips. Um perfekte Sonnenaufgänge zu simulieren, soll Nanoleaf Aurora die Farbtemperatur seiner Paneele stufenlos zwischen 1200 Kelvin und 6500 Kelvin verändern können.
Sprachsteuerung mit Siri und Alexa
Darüber hinaus arbeitet das System mit HomeKit von Apple zusammen. Das heißt: Lichtstimmungen lassen sich in Smarthome-Szenen integrieren und zum Beispiel per Bewegungsmelder aktivieren. Sprachsteuerung mit Siri ist ebenfalls an Bord. Allerdings hat der Hersteller nicht nur ein Ohr für Apple-Nutzer: Mit dem kostenlosen Alexa-Skill steht Sprachsteuerung auch auf Amazon-Geräten wie dem Echo oder der Fire-TV-Serie zur Verfügung.

digitalzimmer.de meint: In der Regel soll die Technik im Smarthome möglichst unsichtbar sein. Hersteller verwenden viel Energie darauf, ihre Geräte in der Wohnung verschwinden zu lassen. Nanoleaf oder auch Bang & Olufsen mit Beosound Shape gehen den umgekehrten Weg: Sie rücken ihre Produkte selbstbewusst in den Vordergrund. Das wird durch smarte Technik erst möglich. Ohne farbige LEDs und WLAN-Fernbedienung gäbe es Aurora gar nicht. So entstehen neue, funktionale Einrichtungsgegenstände, die wie Kunstwerke wirken. Die Technik emanzipiert sich von tradierten Formen und das ist gut so. Schließlich muss eine Lampe heute nicht mehr so aussehen wie Anfang des 20. Jahrhunderts – nur weil wir uns alle an die gute alte Glühbirnenform gewöhnt haben.
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