Ausgezählt. Früher hat Sonos seine Lautsprecher einfach durchnummeriert – sie hießen Play:1 oder One, Play:5 und Five. Auch ein Zwischending mit der Bezeichnung Play:3 gab es mal. Dann fing der Herstellen an, seinen Heimkino-Soundbars und Akku-Lautsprechern klingende Namen zu geben: Arc, Beam, Ray, Roam, Move. Und nun scheint diese Ära auch auf dem Musikregal anzubrechen. Die beiden jüngsten Modelle des US-Herstellers heißen Era.
Der kleine Era 100 für rund 280 Euro löst das Erfolgsmodell Sonos One ab, verfügt aber – anders als der Vorgänger – über zwei Hochtöner, die leicht auswärts strahlen und damit Stereowiedergabe aus einer Box ermöglichen sollen. Zudem wurde der Mittel-/ Tieftöner vergrößert – für einen kräftigeren Bass. Das Gehäuse wuchs trotzdem nur um zwei Zentimeter in der Höhe und 1,5 cm in der Tiefe. Der Era 100 bleibt also ein kompakter Regallautsprecher.
Surround-Musikwiedergabe mit Dolby Atmos
Sein größerer Bruder Era 300 zum Preis von knapp 500 Euro eröffnet ein völlig neues Spielfeld: dreidimensionale Musikwiedergabe aus einer recht kleinen Regalbox (16 x 26 x 18,5 cm). Normalerweise sind dafür ausladende Soundbars, Surround-Systeme oder HiFi-Kopfhörer nötig. Der Era 300 unterstützt das 3D-Audioformat Dolby Atmos. Sechs integrierte Kalotten und Membranen strahlen Schall nach vorn, oben und zur Seite ab, um mit speziell abgemischter 3D-Musik einen Raumklang zu erzeugen, wie man ihn sonst eher aus dem Kino kennt. Streaming-Dienste wie Amazon Music Unlimited, Apple Music und Tidal bieten Musik in Dolby Atmos an.
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Zum Start unterstützt Sonos lediglich das Angebot von Amazon, Apple Music soll aber im Laufe des Jahres folgen. Das wäre eine Premiere, denn bislang kommen Apple-Music-Abonnenten nur mit den hauseigenen Apple-Geräten in den Genuss von 3D-Audio.
Zeitgemäßer Stand-by-Verbrauch „unter 2 Watt“
Neben leistungsfähigen Prozessoren, die über genug Reserven für künftige Funktions-Updates verfügen sollen, hat Sonos den Era-Modellen ein neues Bedienfeld mit Sensorbalken spendiert. Er dient zum Einstellen der Lautstärke, was schneller und präziser vonstattengehen dürfte als mit den bisherigen Tasten. Integrierte Mikrofone für die Sprachsteuerung übernehmen vollautomatisch die Raumeinmessung. So kommen auch Haushalte ohne iPhone in den Genuss von Trueplay. Die bisherige Methode per iOS-App, die den kompletten Raum akustisch erfasst – und nicht nur Klang direkt am Lautsprecher – steht aber weiterhin zur Verfügung.
An die Stelle der früheren LAN-Buchse tritt bei beiden Modellen ein USB-C-Anschluss. Er nimmt Adapter auf, die Sonos als Zubehör verkauft. Neben dem Exemplar mit Ethernet für LAN-Netzwerke soll es auch einen Line-in-Adapter mit Klinkeneingang geben – für die Verbindung externer Audioquellen. Wie am Sonos Five lässt sich damit ein Zuspieler direkt an den Lautsprecher anschließen und sein Musiksignal über das Multiroom-Audiosystem verbreiten. Außerdem ist Bluetooth für das direkte Streaming vom Smartphone an Bord – ein Novum in stationären Lautsprechern des Herstellers.
Als erfreulichen und längst überfälligen Zug des Herstellers möchte ich das neue Energiemanagement bezeichnen. Die Era-Lautsprecher bestehen nicht nur aus recyceltem Kunststoff und werden in einer Verpackung aus nachhaltig produziertem Papier geliefert. Ihr Stand-by-Verbrauch soll auch erstmals unter 2 Watt liegen – bemerkenswert für den US-Hersteller, dessen Produkte mit 230-Volt Anschluss gerne mal das Doppelte verbrauchen. Frühe Modelle gönnten sich im Ruhezustand sogar bis zu acht Watt aus der Steckdose (siehe Standby-Verbrauch im Smarthome: Das kostet der Komfort).
Aufmacherbild: Sonos