Der neue Sonos One wird Sprachsteuerung mit Alexa, Siri und Google Assistant unterstützen. Bild: Hersteller

Sonos: Sprachsteuerung auf allen Kanälen

Alexa ist da. Endlich. Mit dem heutigen Tag startet Amazons Sprachassistenten auf dem Multiroom-Audiosystem von Sonos. Wie schon länger angekündigt, sind die Lautsprecher damit über den Amazon Echo oder ein anderes “Alexa-enabled Device“ steuerbar. Zumindest gilt das für Nutzer, die am öffentlichen Betaprogramm von Sonos teilnehmen. Den Beitritt kann jeder in den Einstellungen der Sonos-App oder des Controllers am PC selbst erklären. Danach muss er nur noch den Alexa-Skill aktivieren. Das kleine Hilfsprogramm in der Alexa-App stellt eine Verbindung zwischen der Sprachsteuerung von Amazon und dem Sonos-System her.

Nach dem Update des Sonos-Systems auf Softwareversion 8 lässt sich der Alexa-Skill installieren.
Nach einem Update der Sonos-Software auf Version 8 lässt sich der Alexa-Skill installieren.

Anschließend lässt sich die Musik auf Zuruf in einen bestimmten Raum der Wohnung schicken und dort auch sprachgesteuert die Lautstärke regeln. Aktuell versteht das System Befehle wie

„Alexa, spiele Coldplay im Wohnzimmer“
„Alexa, leiser im Schlafzimmer“

Sind mehrere Lautsprecher gruppiert, reagiert die komplette Gruppe auf den Befehl. Laut Ankündigung beim Aktivieren des Skills soll prinzipiell auch ein „Ändern der Sonos-Räume und -Gruppen möglich sein“. Das hat im ersten Test von Digitalzimmer.de aber noch nicht geklappt. Außerdem funktioniert der Aufruf bestimmter Titel oder Künstler bislang nur mit Amazon Music. Von TuneIn lassen sich Radiostationen starten. Spotify soll in Kürze folgen, zu anderen Streaming-Diensten hat Sonos noch keine Aussage gemacht.

Sonos verspricht: In Zukunft sollen sich Lautsprecher auch per Sprache gruppieren lassen.
In Zukunft sollen sich Lautsprecher offenbar auch per Sprache gruppieren lassen.
Neuer Sonos One mit integrierter Sprachsteuerung

Dafür gibt es eine Reihe weiterer Neuheiten. Dass Sonos einen Lautsprecher mit integrierter Sprachsteuerung vorstellen würde, war in den vergangenen Wochen bereits durchgesickert. Nun ist es offiziell: Am 24. Oktober kommt der Sonos One auf den Markt. Er basiert auf dem Bestseller Play:1 und wird mit 229 Euro auch genauso viel kosten. Ab sofort kann er auf der Hersteller-Webseite vorbestellt werden. Wesentlicher Unterschied zum bisherigen Modell: Auf der Oberseite lauschen sechs Mikrofone in alle Richtungen. Ähnlich wie im Amazon Echo sollen sie eine Fernfeld-Spracherkennung quer durch den Raum ermöglichen. Und wie am Vorbild von Amazon gibt es einen Knopf, der die Mithörfunktion abschaltet.

Der Sonos One verfügt über sechs kreisförmig angeordnette Mikrofone. Bild: Hersteller
Der Sonos One verfügt über sechs kreisförmig angeordnete Mikrofone. Bild: Hersteller

Doch damit nicht genug. Der Sonos One soll neben Amazons Sprachsteuerung noch andere digitale Assistenten unterstützen. Als erstes Produkt der Kalifornier überhaupt bekommt er eine AirPlay-Funktion. So lässt sich die Box nicht nur von iPhone & Co. mit Signal beschicken, der Hersteller verspricht auch völlige Synchronität von Bild und Ton. Besitzer eines Apple TV können zum Beispiel zwei Sonos One als drahtlose Lautsprecher am Fernseher verwenden. Vor allem aber: Der neue Streaming-Standard AirPlay 2 öffnet die Tür zur Haussteuerung HomeKit. Und da Siri ein fester Bestandteil des Smarthome-Standards von Apple ist, erhält die Sprachsteuerung auch das Kommando über den WLAN-Lautsprecher. Allerdings müssen sich Apple-Fans noch ein paar Monate gedulden. Die Integration von Siri ist erst für nächstes Jahr geplant.

Alexa, Siri und Google Assistant auf einem System

Last not least holt Sonos 2018 den Google Assistant an Bord. Da er wie Amazons Alexa nur ein Software-Update verlangt, kommen auch Besitzer älterer Sonos-Lautsprecher in den Genuss der Google-Sprachsteuerung. Diese müssen dann nur über einen Google Home oder ein anderes Gerät für die Spracheingabe verfügen.

digitalzimmer.de meint: Sonos macht es richtig. Wer sich für ein Multiroom-Audiosystem interessiert, will seine Kaufentscheidung nicht von der Sprachsteuerung abhängig machen. Mit dem neuen Sonos One haben Käufer erstmals die Wahl unter allen drei digitalen Assistenten. Bisherige Kunden können sich künftig immerhin zwischen Amazon und Google entscheiden. Bis es soweit ist, dürfte Sonos aber noch viel Arbeit vor sich haben. Sprachsteuerung in einem Multiroom-System ist kein einfaches Projekt. Das sieht man schon daran, dass zwischen Ankündigung und Veröffentlichung der jetzigen Alexa-Integration mehr als zwölf Monate vergangen sind.

Aufmacherfoto: Sonos