Der Thermostat von Netatmo steuert die Heizung per Smartphone. Bild: Hersteller

Netatmo Thermostat – HomeKit oder nicht?

Langsam aber stetig steigt die Zahl an HomeKit-fähigen Geräten in Deutschland. Teilweise gibt die Produktpolitik der Hersteller aber auch Rätsel auf. Jüngstes Beispiel: Netatmo. Der französische Smart-Home-Spezialist hat seit über einem Jahr einen vernetzten Raumthermostat im Programm. Der Netatmo Thermostat regelt die Temperatur direkt am Heizkessel oder der Gasherme. Das funktioniert ähnlich bei bei Tado (hier unser Tado-Test). Allerdings nutzt Netatmo ein WLAN-Relais, das zu Hause in die Steckdose kommt. Vorteil: Der batteriebetriebene Temperaturfühler ist ist drahtlos und lässt sich in der Wohnung herumtragen. Außerdem zeigt sein Display mit elektronischer Tinte konstant die aktuelle Temperatur und den Zielwert an. Tado macht das nur auf Knopfdruck.

Apple verkauft in seinem Store eine „HomeKit Edition“ des Netatmo Thermostat.
Apple verkauft in seinem Store eine „HomeKit Edition“ des Netatmo Thermostat.

Soweit so gut. Vor einiger Zeit ist nun eine HomeKit-Version des smarten Thermostats im Apple-Store aufgetaucht. Das Produkt gibt es sowohl online als auch in den Ladengeschäften des HomeKit-Erfinders. Netatmo selbst schweigt sich dazu aus. Auf Nachfrage erhielten wir die Auskunft: „Wir arbeiten daran, unser Thermostat HomeKit kompatibel zu machen, können allerdings noch keinen genauen Zeitpunkt bekannt geben, an dem es realisiert sein wird“. Verkauft Apple also eine Produkt, das mehr verspricht als es hält? Integriert sich der dort angebotene Thermostat gar nicht in eine HomeKit-Installation und wäre damit über Siri steuerbar?

Gut möglich. Schließlich macht der Apfel-Konzern in seiner Übersicht mit Geräten für die Hausautomatisierung keinen Unterschied zwischen Produkten mit und ohne die Smart-Home-Schnittstelle. Andererseits ist der Thermostat im Shop ausdrücklich als „HomeKit Edition“ gekennzeichnet. Könnte sich Apple so eine Fehlinformation leisten? Das Produkt hat eine andere EAN-Nummer als das Modell NTH01-DE-EC, das über Online-Shops wie Amazon, Conrad Electronic oder Cyperport verkauft wird. Es scheint also tatsächlich zwei Varianten des Netatmo Thermostats zu geben. In einigen Internet-Foren kursieren außerdem Gerüchte, dass Käufer nach der Einrichtung der „normalen“ Version plötzlich einen HomeKit-Installationscode angezeigt bekamen. Das würde bedeuten, Netatmo liefert bereits HomeKit-fähige Produkte aus, kommuniziert es aber nicht. Hat jemand Erfahrungen in dieser Hinsicht gesammelt? Dann bitte in den Kommentaren posten. Wir sind für jeden Hinweis dankbar.

digitalzimmer.de meint: Das HomeKit-Thema scheint aktuell von Desinformation geprägt. Apple versteckt die Vorteile seiner Schnittstelle im Web auf einer Unterseite zum Betriebssystem iOS9 und gibt ansonsten wenig Hilfestellung. Wer seine Wohnung mit HomeKit vernetzen will, muss sich die Produkte selbst zusammensuchen. Dass Hersteller wie Netatmo die Kompatibilität bislang nicht offiziell bestätigen und auch gar keinen Termin für eine Markteinführung nennen, macht die Sache nicht unbedingt besser.

Update vom 19. Mai 2017: Die Frage des Netatmo-Thermostats hat sich inzwischen  geklärt. Zur besseren Übersicht haben wir eine Seite mit allen HomeKit-Produkten in Deutschland eingerichtet. Sie wird fortlaufend aktualisiert und enthält nur Geräte, die auch wirklich lieferbar sind.

Aufmacherfoto: Netatmo

2 Gedanken zu „Netatmo Thermostat – HomeKit oder nicht?“

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