Tipp: Das Sonos-System für Durchsagen verwenden. ©digitalzimmer

Das Sonos-System für Durchsagen verwenden

Die Familie zum Essen rufen oder andere Durchsagen machen – Multiroom-Lautsprecher von Sonos sind dafür eigentlich ideal. Allerdings bieten sie von Haus aus keine Sprechfunktion. Mit einer Smartphone-App lässt sich die Funktion aber leicht nachrüsten. Diese drei Programme für iOS und Android verwandeln das Sonos-System in eine drahtlose Sprechanlage.

Durchsage-Apps für iPhone und iPad

Voice Intercom for Sonos (2,29 Euro, Link zum App-Store) beschränkt sich aufs Nötigste. Ein Druck auf die Bildschirmtaste aktiviert das iPhone-Mikrofon und überträgt live gesprochenen Text auf das Sonos-System. Welche Lautsprecher den Ton wiedergeben sollen, ist im Menü „Rooms“ (Räume) auswählbar.

Die App Voice Intercom for Sonos beschränkt sich aufs Nötigste. ©digitalzimmer
Die iOS-App Voice Intercom for Sonos beschränkt sich aufs Nötigste. ©digitalzimmer

Wichtig: In den Settings sollte die Option „Restore Audio Playback“ aktiviert sein. Damit setzt die App am Ende der Durchsage die vorher gespielte Musik fort. Ansonsten bleibt das System auf einer leeren WAV-Datei (SonosIntercom.wav) hängen. Positiv ist die geringe Verzögerung der Durchsage. Die Wiedergabe beginnt gleich nach dem Loslassen der Aufnahmetaste.

Intercom for Sonos (5,49 Euro, Link zum App-Store) heißt nicht nur so ähnlich wie das oben aufgeführte Programm. Die App bietet auch einen vergleichbaren Funktionsumfang. Wesentliche Unterschiede: Auf Wunsch kann vor jeder Durchsage ein Signalton erklingen. Das sorgt für mehr Aufmerksamkeit bei den Zuhörern. Außerdem gibt es zwei Soundeffekte: Der Sprecher kann wahlweise nach Darth Vader aus Star Wars oder wie ein quiekendes Eichhörnchen klingen. Ob diese Extras den Aufpreis wert sind, muss jeder selbst entscheiden.

Intercom for Sonos: Durchsage-App mit Stimmeffekten. ©digitalzimmer
Intercom for Sonos: Durchsage-App mit Stimmeffekten (Voice Effect). ©digitalzimmer

Etwas lästig ist die starke Zeitverzögerung des Signals. Nach dem Loslassen der Aufnahmetaste vergehen oft mehrere Sekunden, bis die Sonos-Lautsprecher mit der Wiedergabe beginnen. Diese Trägheit muss man einkalkulieren, sonst läuft Überraschungseffekt ins Leere. Spielt vor der Durchsage Musik, kommt noch ein anderer ungünstiger Effekt hinzu. Die Lautsprecher unterbrechen mehr oder weniger sofort ihr Programm. Bis zum Beginn der Ansage herrscht dann sekundenlang Stille.

Durchsage-App für Android-Geräte

Sonofy (In-App-Käufe: 1,49 und 4,99 Euro), Link zum Google Play-Store) kann deutlich mehr als seine iOS-Kollegen. Das Android-Programm bietet neben Live-Durchsagen ein breites Repertoire an Benachrichtigungen. So spannt es Sonos-Lautsprecher ein, um auf eingehende Anrufe am Smartphone oder SMS hinzuweisen. Es erinnert an Kalenderereignisse und trägt beliebige Texte vor.

Die Sprachsynthese übernimmt dabei ein Cloud-Server von Google. Stimme und Betonung erinnern an andere Sprachdienste des Suchmaschinen-Anbieters. Was den Datenschutz angeht, sollten Nutzer von Sonofy nicht allzu zimperlich sein. So klappt der Start des Programms nur mit einem Google-Konto. Außerdem möchte die App den Gerätestandort abrufen und  verlangt für weitere Funktionen den Zugriff auf Kalender oder Kontakte.

Sonofy für Android kann auch vorher festgelegte Texte ansagen. ©digitalzimmer
Sonofy für Android kann auch vorher festgelegte Texte ansagen. ©digitalzimmer

25 Benachrichtigungen oder Durchsagen gibt es kostenlos. Danach muss der Nutzer sein Kontingent wieder auffüllen. 50 sogenannte Notifications kosten als In-App-Kauf 1,49 Euro. Für Plaudertaschen empfiehlt sich die Unlimited-Option. Sie schaltet für einmalig 4,99 Euro beliebig viele Benachrichtigungen frei. Wer die Lautsprecher nur für automatisierte Ansagen nutzen will, hat übrigens noch eine andere Möglichkeit: Der Online-Dienst Conrad Connect bietet seit letztem Jahr eine Vorlesefunktion. Sie bringt beliebige Texte auf ein Sonos-System und spielt sie dort mit synthetischer Stimme ab.