Die Mailänder Designwoche ist dieses Jahr auch ein Schaufenster für Technik-Neuheiten. Neben den Lautsprechern von Ikea und Sonos sind rund um die belebte Via Tortona einige Fernseher zu sehen. Panasonic zeigt den Prototypen eines transparenten OLED-TVs. In ausgeschaltetem Zustand sieht der Bildschirm wie eine Holzvitrine mit eingelassener Glasscheibe aus. In aktiviertem Zustand erzeugen die OLED-Zellen ein Bild mit kräftigen Farben. Wie gut das funktioniert, war Anfang des Jahres bereits auf einer Händlerveranstaltung in Frankfurt zu bestaunen. Dort präsentierte das japanische Unternehmen ein Modell mit ähnlicher Technik (Bild unten).
Der transparente TV-Bildschirm von Panasonic
Die Mailänder Neuauflage wurde vom skandinavischen Designer Daniel Rybakken in Zusammenarbeit mit dem Panasonic Design Center in Kyoto entworfen. Die komplette Technik steckt dabei unsichtbar im Holzrahmen, der gleichzeitig auch als Fußgestell dient. Eine indirekte Beleuchtung illuminiert auf Wunsch die Wand hinter dem Bildschirm. Dabei setzen halbtransparente Farbflächen auf dem OLED die Einrichtung zusätzlich in Szene. Konkrete Pläne für eine Markteinführung hat Panasonic noch nicht. Mit der Ausstellung will der Hersteller auch die Marktchancen so eines Geräts prüfen. Wenn der unsichtbare OLED beim Design-begeisterten Mailänder Publikum gut ankommt – wer weiß …
Der Fernseh-Bildschirm zum Aufrollen von LG
Deutlich näher an der Markteinführung ist der Rollable OLED TV von LG. Auf der CES im Januar erstmals angekündigt, soll der Fernseher mit aufrollbarem 65-Zoll-Bildschirm noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Für Mailand haben die Koreaner in Zusammenarbeit mit dem britischen Architekturbüro Foster + Partners eine Design-Installation unter dem Namen „Redifining Space“ geschaffen.
Sie inszeniert das Funktionsprinzip des Bildschirms mit seinen drei Betriebszuständen. Im „Full View Modus“ ist das rollbare Display voll ausgefahren und zeigt das klassische 16:9-Format. In der „Line View“-Position spickt es nur ein Stück weit hervor. Im Alltag lassen sich so zum Beispiel die Uhrzeit oder persönliche Fotos anzeigen. Im „Zero View“-Betrieb wickelt sich das papierdünne Display komplett um die Achse im Fußgestell. Der Aluminium-Sockel mit Stoffbespannung von Kvadrat dient dann als reines Soundsystem.
Der Fernseher im Bilderrahmen von Samsung
Am meisten Erfahrung im Verschwindenlassen von TV-Geräten hat Samsung. Die Fernseher der Serie The Frame gibt es bereits seit 2017. Im Mai erscheint die Neuauflage mit QLED-Bildschirmtechnik. Das unverkennbare Design von Yves Béhar ist geblieben. Es setzt den Fernseher in einen Galerierahmen. Mit eingeblendeten Kunstwerken aus dem sogenannten ArtStore ist er von einem Bild an der Wand kaum zu unterscheiden. Nur ein dünnes Glasfaserkabel zur Anschlussbox verrät die Technik. The Frame ist mit Bilddiagonalen von 43 bis 65 Zoll erhältlich – zu Preisen zwischen 1300 und 2500 Euro (Link zur Herstellerseite).
Aufmacherfoto: Panasonic