Das Audiosystem von Sonos bekommt eine eigene Sprachsteuerung. Zu Alexa, Siri und Google Assistant gesellt sich künftig eine vierte Kontrollinstanz, die auf das Kommando „Hey Sonos“ hört. Im Unterschied zu den vorgenannten Assistenten benötigt sie keinen Internet-Server zur Analyse der Sprachbefehle. Die Verarbeitung des Mikrofonsignals findet daheim auf den Geräten statt. Das dürfte all jene freuen, die sich von Alexa & Co. immer belauscht gefühlt haben. Anlass dazu gab es in der Vergangenheit mehr als einmal.
Hauseigene Technik für die Spracherkennung
Die Entwicklung war abzusehen, schließlich hat Sonos 2019 das französische Unternehmen Snips übernommen (Link). Es war auf Sprachsteuerung ohne Internet spezialisiert und bis dato kam die Technik nur bei anderen Herstellern zum Einsatz. So arbeitet etwa Pratglad, der Offline-Sprachassistent für Ikea Home Smart, damit.
Auch Pratglad konnte über das Trådfri-Gateway schon Sonos-Geräte herumkommandieren. Die integrierte Lösung wird aber komfortabler und vor allem preisgünstiger – weil kein zusätzliches Gerät für den Offline-Assistenten mehr nötig ist. Außerdem hat Sonos laut eigener Aussage viel Aufwand getrieben, um den Dialog so angenehm und natürlich wie möglich zu machen. Typische Sprachbefehle sollen beispielsweise sein (übersetzt aus dem Englischen):
- Hey Sonos … gruppiere Küche und Esszimmer.
- … spiele etwas, das ich mag.
- … was läuft da gerade?
- … hole die Musik hier her.
- … dreh auf!
- … mach’ ein wenig leiser.
- … schalte den Fernseher ein.
- … aktiviere den Nachtmodus im Wohnzimmer.
- … wie ist der Ladezustand der Batterie?
- … spiele die Musik stattdessen im Schlafzimmer.
- … spiele den Sender XY überall.
Die Sprachsteuerung soll schneller reagieren als ein cloud-basierter digitaler Assistent und dabei auch Folgebefehle prompt umsetzen. Nach dem ersten „Hey Sonos“ sei keine Wiederholung des Aktivierungsworts nötig, so der Anbieter.
Sonos Voice Control kommt als kostenloses Software-Update auf alle Geräte des Herstellers, die auch heute schon per Sprache steuerbar sind und das aktuelle Betriebssystem S2 verwenden. Los geht es am 1. Juni in den USA, später im Jahr ist Frankreich dran. Weitere Länder sollen folgen, allerdings hat Sonos noch keine Termine genannt. Zum Start unterstützt die Steuerung Sonos Radio, Apple Music, Amazon Music, Deezer und Pandora. Spotify fehlt in der Liste, allerdings plant das Unternehmen auch hier auf Zuwachs und will nach und nach weitere Streaming-Dienste hinzufügen.
Sonos Voice Control spricht mit prominenter Stimme
Besonderer Clou: Für Nutzerinnen und Nutzer in den USA hat die Sprachsteuerung einen vertrauten Klang. Der Schauspieler Giancarlo Esposito leiht ihr seine Stimme – bekannt aus Fernsehserien wie „Breaking Bad“ oder dem Star-Wars-Spin-off „The Mandalorian“.
Wenn das Beispiel Schule macht, könnten hierzulande auch deutsche Prominente oder Synchronsprecherinnen und Synchronsprecher aus den Lautsprechern erklingen. Mein Favorit: ein Smart Speaker mit der deutschen Stimme von Bruce Willis – oder dem distinguierten Tonfall einer Maggie Smith in Downton Abbey.