Das Gardena Smart Garden System wässert und mäht automatisch. Bild: Hersteller

Rasenpflege mit dem Gardena Smart Garden System

Ein perfekter Rasen braucht vor allem zweierlei: regelmäßigen Schnitt und genügend Wasser. Das Gardena Smart Garden System automatisiert beides. Bereits im Sommer letzten Jahres hat der Ulmer Hersteller von Gartengeräten seine Komplettlösung vorgestellt. Jetzt – pünktlich zur Saison 2016 – sind die Geräte über Baumärkte und Online-Shops erhältlich. Das System besteht aus fünf Produkten: einem Smart Gateway, dem Smart Sensor (120 Euro), dem Bewässerungsventil Smart Water Control  (170 Euro) sowie den Mährobotern Smart Sileno (1500 Euro) und Sileno+ (1750 Euro). Für den Einstieg gibt es Startpakete ab 400 Euro, die das Gateway und diverse Kombinationen der anderen Geräte erhalten.

Das Gardena Smart Gateway steuert Mähroboter und Bewässerung per Funk.
Das Gardena Smart Gateway steuert Mähroboter und Bewässerung per Funk.

Zur Steuerung dient eine App für Android und iOS. Sie steht mit dem Smart Gateway und mit einer Internet-Datenbank in Verbindung. Das Gateway selbst hängt per WLAN oder Netzwerkkabel am Router und kommuniziert per Funk mit den den anderen Komponenten. Laut Hersteller soll die Reichweite bis zu 100 Meter betragen. Gardena funkt dabei auf einer Frequenz von 868 Megahertz. Das ist der Bereich im lizenzfreien ISM-Band, den auch andere Smarthome-Systeme wie Homematic, Qivicon oder Z-Wave verwenden.

Der drahtlose Smart Sensor erinnert optisch an die WLAN-Pflanzensensoren von Koubachi und dürfte auch Technologie des Schweizer Unternehmens enthalten: Die Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich wurde 2015 von der schwedischen Husqvarna-Gruppe übernommen, zu der auch Gardena gehört. Mit seinem Erdspieß kommt der Fühler in den Rasen, ins Beet oder in den Pflanzenkübel. Er misst dort Temperatur, Lichtverhältnisse und Bodenfeuchte, um rechtzeitig das Signal zum Gießen zu geben. Eine Düngerkontrolle, wie sie der Flower Power von Parrot durchführt, findet offenbar nicht statt. Ein Batteriesatz mit zwei Mignonzellen (AA) soll eine Saison lang durchhalten.

Smart Sensoren (links) messen die Bodenfeuchtigkein, der Water Conrol (rechts) wirft den Sprinkler an.
Sensoren (links) messen die Bodenfeuchtigkeit, der Water Control (rechts) wirft den Sprinkler an.

Im Durchflussregler Smart Water Control stellen drei AA-Batterien die Stromversorgung sicher. Er dreht das Wasser auf oder zu und erfüllt damit denselben Zweck wie die schon länger erhältlichen Bewässerungscomputer am Wasserhahn – nur eben funkgesteuert vom Gateway. Um den Rasen zu beregnen oder Beete und Kübel mit Wasser zu versorgen, sind natürlich noch Schläuche und Rasensprenger nötig. Dafür steht das komplette Gardena-Sortiment zur Verfügung. Der Hersteller bietet auch Startpakete mit Tröpfchenbewässerung (Micro Drip) für Pflanzreihen oder -töpfe an.

digitalzimmer.de meint: Mähroboter oder Schaltuhren für den Wasserhahn gibt es schon länger.  Sie dürften aber nicht so einfach vom Liegestuhl aus zu bedienen sein wie das Das Smart Garden System von Gardena. Und sie arbeiten meist stur ihr Programm ab, auch wenn das Wetter umschlägt oder sich Regner und Mäher mit ihren Arbeitsabläufen ins Gehege kommen. Bleibt die Pflicht eines weiteren Gateways. Zusammen mit smarten Heizungsreglern, Überwachungslösungen und Lichtsystemen, die ebenfalls eine Funkbrücke benötigen, kann das irgendwann zuviel werden. Da Gardena zur Steuerung die Gerätesprache Lemonbeat von RWE verwendet, liegt eine Lösung jedoch nahe: Vielleicht können Nutzer von RWE Smarthome irgendwann die Gardena-Geräte in ihre Haussteuerung integrieren. Mit Überwachungskameras von Samsung, Philips Hue-Lampen und der Netatmo-Wetterstation geht das ja auch.

Fotos: Gardena