Die neue Smarthome-Zentrale von Innogy mit Medion-Teil. Bild: Hersteller

Innogy integriert weitere Funkstandards in sein Smarthome-System

Innogy nutzt schon immer Funktechnik des Homematic-Erfinders EQ-3 in seinem Smarthome-System. Nun rücken beide Anbieter stärker zusammen. Ab Sommer 2019 will Innogy die Geräte von Homematic IP (mehr dazu hier) unterstützen. Sensoren, Regler und Schalter des EQ-3-Systems sollen sich dann wie Innogy-Produkte an der Smarthome-Zentrale aus Essen anmelden lassen.

Produkte für Homematic-IP lassen sich künftig auch an der Innogy-Zentrale verwenden. ©digitalzimmer
Produkte für Homematic-IP lassen sich künftig auch an der Innogy-Zentrale verwenden.

Das Unternehmen setzt damit seine Strategie fort, ein Plattform-Anbieter für Smarthome-Produkte unterschiedlicher Hersteller zu werden. Bereits auf der IFA im vergangenen Herbst hat Innogy seine neue Zentrale vorgestellt (Bild ganz oben). Sie wurde zusammen mit Medion entwickelt und soll Geräte beider Marken unterstützen. Dazu besteht der Funkwürfel aus  zwei Teilen: In der oberen Hälfte sitzt die Technik für Innogy Smarthome. Sie ersetzt das in die Jahre gekommene Urmodell von RWE, das bis heute im Einsatz ist.  Der Sockel beherbergt eine Bluetooth-Basis von Medion. Damit steuert die Zentrale künftig Geräte des Kooperationspartners.

Drei USB-Buchsen im Innern der Zentrale erlauben den Anschluss von Funksticks. ©digitalzimmer
Drei USB-Buchsen im Innern der Zentrale erlauben den Anschluss von Funksticks. ©digitalzimmer

Für Homematic IP ist allerdings keine neue Hardware nötig. Der Funkstandard setzt wie das bisherige CosIP auf dem Internet-Protokoll iPv6 auf und kann von der bestehenden Technik mit übernommen werden. Die neue Zentrale soll im ersten Quartal auf den Markt kommen und 150 Euro kosten. Geschlossene Betatests mit Nutzern laufen bereits. Gute Nachricht für Bestandskunden: Wer nicht umsteigen will, kann bei seiner bisherigen Smarthome-Zentrale bleiben. Innogy verspricht, die aktuelle Gerätegeneration weiterzubetreiben und mit Software-Updates zu versorgen. Neue Kunden bekommen in Zukunft aber die doppelstöckige Version. Ein Wechsel im laufenden Betrieb ist nicht vorgesehen.

digitalzimmer.de meint: Die Integration von Homematic IP und Medion Smarthome ist ein cleverer Schachzug von Innogy. Mit beiden Produkten erreicht das Unternehmen eine deutlich größere Kundschaft als bisher. Laut eigener Aussage hat EQ-3 mit seinen diversen Produktlinien im vergangenen Jahr die Grenze von 25 Millionen vermarkteten Geräten überschritten. Medion ist traditionell sehr stark im Elektronikhandel vertreten.

Update vom 16. Mai 2019: Laut jüngsten Informationen von Innogy verschiebt sich die Integration der Homematic-Produkte auf den Herbst. Zur IFA im September sollten die ersten beiden Geräte kompatibel sein: der optische Fensterkontakt von Homematic IP und der Zwischenstecker mit Energiemessfunktion.