Denon hat sein Multiroom-Audiosystem Heos um ein weiteres Produkt ergänzt: Heos Drive ist ein Mehrkanal-Verstärker, der sich wie alle anderen Produkte der Baureihe zentral übers Netzwerk mit der Heos-App steuern lässt (einen ausführlichen Test des Systems gibt es hier). Mit der typischen Breite von 43 Zentimetern hat der Baustein HiFi-Format, ist wegen seiner aktiven Kühlung mit Lüfter aber eher für die Montage in Technikschränken für die Hausvernetzung gedacht. Das Gehäuse misst in der Höhe exakt zwei sogenannte „Rack Units“ oder 3,5 Zoll (8,89 cm), Montagewinkel zum Befestigen in einem 19-Zoll-Rack liegen dem Gerät bei. Weil es dort in der Regel einen Netzwerkanschluss gibt, verfügt der Heos Drive auch über kein WLAN-Modul. Er will grundsätzlich per Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden werden.
Mit acht Verstärkerkanälen, die jeweils 60 Watt an 8 Ohm leisten, soll der Multiroom-Verstärker bis zu vier Hörzonen mit Musik versorgen. Das kann über klassische Stereo-Boxen, 2.1-Systeme mit aktivem Subwoofer oder Einbaulautsprecher in Decke oder Wand geschehen. Damit kleine, bassschwache Lautsprecher zur Hintergrundbeschallung nicht übersteuern und verzerren, gibt es einstellbare Hochpassfilter, die tiefe Töne nach Bedarf beschneiden.
Räume, in denen es bereits Endstufen gibt, können über separate Vorverstärker-Ausgänge angesteuert werden. Zusätzlich gibt es am Drive für jede Hörzone einen analogen Audio-Eingang. Wie bei anderen Heos-Geräten lässt sich damit eine externe Quelle in das Multiroom-System einbinden und deren Musik in andere Räume übertragen. Hinzu kommen USB-Eingänge für den Anschluss von Speichermedien sowie optische und koaxiale Digitaleingänge. Integrierte Dolby Digital-Decoder wandeln 5.1-Surround-Sound von einem Fernseher, DVD- oder Blu-ray-Player in ein Stereosignal um (Downmix), das dann im ganzen Haus gehört werden kann.
Heos im Test: Das Multiroom-Audiosystem von Denon gehört zu den vielseitigsten Streaming-Lösungen auf dem Markt. Es gibt Player und Anschlussmöglichkeiten für nahezu jedes Anwendungsgebiet. Was Heos sonst noch alles kann, zeigt unser ausführlicher Testbericht.
Der sonstige Funktionsumfang entspricht den übrigen Geräten im Heos-System. Das heißt: Heos Drive greift auf DLNA-Medienserver im heimischen Netzwerk zu und empfängt Musik von Streaming-Anbietern aus dem Internet. Aktuell klappt das mit Spotify Connect, Tidal, Soundcloud, Rdio, Napster, Deezer und TuneIn. Weitere Dienste sind laut Denon in Vorbereitung. Da sich Heos mit IP-Befehlen übers Netzwerk steuern lässt, kommen neben der App auch Systeme wie Control4 oder Crestron als Fernbedienung in Frage. Der Heos Drive ist ab August für rund 2700 Euro erhältlich.
digitalzimme.de meint: Mit dem Heos Drive wird das Streaming-System von Denon noch ein Stück professioneller. Während Konkurrenten wie Sonos oder Raumfeld vor allem Privathaushalte im Blick haben, die mit mobilen Lautsprechern die Wohnung beschallen, ist der Mehrraum-Verstärker auch für Festinastallationen interessant. Geschäftsläute, Gastronomen und Eigenheimbesitzer haben damit mehr Möglichkeiten, ohne auf den Bedienkomfort eines drahtlosen Multiroom-Audiosystems verzichten zu müssen.