Gruppenbild des Smart-Care-Systems von Gigaset.

Gigaset: Smart Care ist künftig Profi-Sache

Gigaset stellt sein Geschäftsmodell für digitale Seniorendienste um. Die Smart Care-Lösung, die bislang auf dem Smarthome-System Gigaset Elements basierte, wird durch ein professionelles System ersetzt. Über den Webshop des Unternehmens (Link) ist sie schon nicht mehr erreichbar, Suchmaschinen-Links führen ins Leere.

Damit können Angehörige für ihre Eltern oder Großeltern keine Gigaset-Lösung mehr kaufen, die sie bei unvorhergesehenen Zwischenfällen warnt – oder mit der ihre Lieben im Notfall Hilfe herbeirufen können. Trotz Pflegenotstand und einer alternden Gesellschaft, die möglichst lange zu Hause leben möchte (mehr dazu im Beitrag über Smarthome für Senioren), hat sich das kostenpflichtige Zusatzabo offenbar nicht durchsetzen können.

Smart Care war bislang eine Zusatzfunktion von Gigaset Elements ©digitalzimmer
Neues Gigaset-Angebot für Pflegedienste

Darum richtet sich Gigaset mit seinem Angebot ab sofort an B2B-Kunden und Dienstleister. Konkret sind das Pflegedienste, Hausnotrufanbieter, die Wohnungswirtschaft, Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger. Mit BeHome, einem Berliner Anbieter von Assistenz- und Pflegedienstleistungen (Link) gibt es bereits seit Herbst 2022 eine Zusammenarbeit.

Das neue Smart-Care-Paket für Geschäftskunden besteht aus einer Basisstation (Smart Unit), einem Gigsaset-Familientelefon mit der Bezeichnung E720HX und einem Notrufknopf, wie man ihn von Hausnotrufsystemen kennt. Schon in dieser Minimalkonfiguration sollen hilfsbedürftige Personen im Notfall Alarm auslösen können – entweder per App an Angehörige und Freunde oder mobile Pflegedienste. Auch E-Mails und Telefonanrufe sind möglich. Das Telefon stellt dazu, wie bisher, eine Verbindung zu den vorher einprogrammierten Notfallkontakten her.

Gigaset Smart Care Gruppenbild
Das neue Smart-Care-System mit Fallsensor (links) und Notrufknopf (rechts). Bild: Gigaset

Die Anbieter der Lösung verfügen außerdem über eine Browser-Oberfläche, das sogenannte Smart Care Cockpit, in dem Meldungen der Kundensysteme zusammenlaufen. Es erlaubt die Bearbeitung von Meldungen und soll Pflege-Dienstleistern ihre Arbeit erleichtern. Auf Wunsch lässt sich das System mit einem Sturzsensor erweitern. Rauchmelder und Wassersensoren bietet Gigaset ebenfalls an – auch deren Informationen laufen im Smart Care Cockpit zusammen. Vor Ort ertönt zudem ein Sirenenalarm.

Da der Fachkräftemangel im Pflegebereich noch längere Zeit anhalten dürfte, verspricht sich Gigaset ein interessantes Geschäftsfeld. Die Zahl von Pflegebedürftigen, so der Hersteller, werde zunehmen, bei gleichzeitig steigenden Kosten. Dabei sei das Smart Care-System „deutlich günstiger als ein zertifiziertes Hausnotrufsystem“.

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