Lichtsteuerung: Philips Hue in der Praxis

Die Produktbezeichnung ist Programm: „Hue“ bedeutet Farbe und genau damit unterscheiden sich die gleichnamigen Philips-Lampen von normalen LED-Leuchtmitteln. Sie haben keine fest definierte Farbtemperatur, sondern können in jeder gewünschten Tönung strahlen – von neutralem Weiß über kräftiges Sonnenuntergangsrot bis hin zu Tiefseeblau, von Kanariengelb bis Maigrün. Dank RGB-Technik mit LEDs in Rot, Grün und Blau mischt jede Lampe das gewünschte Licht individuell. Zur Steuerung dient eine App für iPhone, iPad, iPod touch oder Android-Geräte – aber der Reihe nach.

Startpaket für 200 Euro
Der Spaß beginnt mit einem nicht ganz billigen Startset für knapp 200 Euro (Abbildung oben), das es exklusiv im Apple-Store gibt. Ergänzungslampen für rund 60 Euro sind ebenfalls nur über den Shop des iPhone-Erfinders erhältlich. Trotzdem funktioniert das System auch mit Android, die Hue-App kann kostenlos aus dem Google Play Store geladen werden. Bis auf einige wenige Einschränkung wie die fehlende Zeitschaltuhr ist sie mit der iOS-Version identisch. digitalzimmer.de hat das System mit iPhone und iPad getestet.

Die LED-Lampen der Serie „Hue“ von Philips werden per App gesteuert. (Foto: Hersteller)
Die LED-Lampen der Serie „Hue“ von Philips werden per App gesteuert. Bild:: Philips

Die Installation geht schnell: Die drei LED-Lampen aus dem Startset kommen mit ihrem E27-Gewinde in beliebige Schraubfassungen. Sie passen in Steh- oder Schreibtischleuchten genauso wie in Decken- oder Hängeleuchten. Die mitgelieferte runde Basisstation wird per Netzwerk-Kabel an den Router angeschlossen und benötigt eine eigene Steckdose für ihr Steckernetzteil. Ein Tastendruck an der Basis meldet die Lampen bei der Zentrale an. Sie kommunizieren fortan über den drahtlosen Hausvernetzungs-Standard „ZigBee“ miteinander. Genauer gesagt: mit Hilfe des ZigBee-Profils „Light Link“. Es standardisiert die Ein-/Aus-Steuerung, den Farbton, die Sättigung, Helligkeit und Farbtemperatur. Philips hat es auch früher schon in seinen fernbedienbaren Farbleuchten der „Living Colours“-Serie benutzt.

So hell wie eine 50-Watt-Glühlampe
Die Hue-Lampen passen aber wie gesagt in vorhandene Zimmerleuchten. Bis zu 50 Stück kann jede Hue-Basis steuern. Sie verbrauchen laut Hersteller je 8,5 Watt und halten 15000 Stunden, strahlen aber nicht ganz so hell wie eine 60-Watt-Glühbirne. Die von Philips angegebenen 600 Lumen würden nach früheren Maßstäben etwa 50 Watt entsprechen. Das reicht für Tisch- und Stehleuchten aus, ist als alleinige Deckenbeleuchtung aber auch nach Erfahrungen von digitalzimmer.de etwas dunkel. Wie hell das Licht wahrgenommen wird, hängt nicht zuletzt von der Einstellung ab. Hue-Lampen haben keine fixe Farbtemperatur wie „Warmweiß” oder „Tageslicht”. Sie können neben Farben auch beliebige Weißtöne mischen. Dazu gibt es in der App eine eigene Skala von warm bis kalt (Abbildung oben). Die Einstellung am iPhone ist etwas fummelig, weil jede Fingerbewegung auf dem kleinen Bildschirm gleich deutliche Veränderungen nach sich zieht. Am iPad, wo für denselben Weißabgleich mehr Display-Zentimeter zur Verfügung stehen, geht sie leichter von der Hand. Wer Leuchten unterschiedlicher Bauart, etwa mit Lampenschirm und ohne, denselben Weißton abgewinnen will, braucht trotzdem einige Zeit. Einmal gefundene Lichtfarben lassen sich speichern und danach mit einem Fingertipp wieder aufrufen.