Lichtsteuerung: Philips Hue in der Praxis

Die Steuer-App bringt von Haus aus mehrere Voreinstellungen mit, sogenannte Lichtrezepte („Light Recipies”), die mit kühlem Licht die Konzentration steigern oder mit warmem Schein die Entspannung fördern sollen. Aber auch kunterbunte Stimmungen gehören zum Lieferumfang. Über die Webseite meetHue.com lassen sich weitere Szenarien aus dem Internet laden oder eigene Lichtstimmungen mit anderen Hue-Besitzern teilen. Die Anmeldung auf der Seite ist auch notwendig, wenn die Lampen von unterwegs aus bedient werden sollen. Denn erst nach einmaliger Registrierung der Hue-Basis im Internet reagiert diese auf App-Befehle, die nicht aus dem heimischen WLAN stammen. So lässt sich zum Beispiel auf Reisen vom Strand aus ein bewohntes Zuhause vortäuschen, Fingertipp genügt.

Ohne App nur weißes Licht
Die Bedienung der App ist einfach und selbsterklärend. Das Licht reagiert mir kurzer Verzögerung auf den Funkbefehl, doch daran hat man sich schnell gewöhnt. Jede Leuchte lässt sich auch weiterhin von Hand bedienen, etwa über den normalen Lichtschalter. Allerdings geben die Hue-Lampen dann ein neutral weißes Licht. Die selbst gewählte Farbtemperatur ist nur per App abrufbar, was ein stets griffbereites Smartphone verlangt. Auch dimmbar sind die Lampen nur vom Apple- oder Android-Gerät aus. Ein handelsüblicher Fuß- oder Wanddimmer kann bei ihnen nichts ausrichten. Allerdings muss das nicht so bleiben. Dank ZigBee-Standard sind künftig sogar Bewegungsmelder, Wandtaster und andere Regler denkbar, die das Hue-System steuern. Auch App-Entwickler werden von Philips aktiv unterstützt und können Programme anbieten, die das fernbedienbare Licht nutzen. So gibt es bereits Apps wie Hue Disco oder MagicHue, die das System in eine mikrofongesteuerte Lichtorgel verwandeln.

digitalzimmer.de meint: Philips Hue macht Spaß – und hat abseits aller Farbspielereien einen echten Nutzen. Denn das System bringt Lichtsteuerung in jedes Haus. Wo früher aufwendige Installationen nötig waren, reicht heute ein Smartphone: Lampen austauschen, App installieren, fertig. Das Mobilgerät ist gleichzeitig aber auch der Schwachpunkt des Systems: Konventionelle Lichtschalter haben ihren festen Platz an der Wand, ein Smartphone kann zu Hause überall liegen, nur nicht unbedingt in Griffweite.