Hausüberwachung mit Gigaset Elements

Die mitgelieferten Batterien in den Sensoren halten laut Gigaset je nach Anwendung zwischen 1 und 5 Jahre. Der häufiger benutzte Türsensor benötigt mehr Strom als zum Beispiel der Bewegungsmelder. Als durchschnittliche Lebensdauer gibt der Hersteller zwei Jahre an. Das System soll automatisch warnen, wenn irgendwo die Energie zur Neige geht. So weit bin ich allerdings noch lange nicht: Selbst nach drei Monaten Testbetrieb zeigen alle Batteriesymbole in der Systemübersicht Vollausschlag an.

Kinderleichte Installation

Wie viele Smart-Home-Produkte für die Selbstmontage erklärt sich Gigaset Elements von selbst: Ein mitgeliefertes Faltblatt zeigt, wie die Komponenten zusammengebaut und zum Beispiel an Tür oder Fenster angebracht werden. Danach führt die App für iOS und Android durch den Einrichtungsprozess. Die Art und Weise, wie das geschieht, hat allerdings Beispielcharakter. Jeder Schritt und jede der vielen Illustrationen zeigen, dass die Entwickler hier gründlich nachgedacht haben und Elements kein in Asien zugekauftes Produkt mit schlecht übersetzter Bedienungsanleitung ist.

Der Assistent fragt als Erstes nach einer E-Mail-Adresse, denn das internetbasierte System verlangt vom Käufer eine Registrierung sowie die Anerkennung von Nutzungsbedingungen. Darin sichert der Anbieter eine durchschnittliche Erreichbarkeit der Gigaset-Cloud von von 97,5 Prozent zu. Das klingt nach viel, kann aber auch bedeuten, dass an neun Tagen im Jahr die Online-Dienste nicht erreichbar sind. In so einem Fall meldet das System keine Fehler oder Ereignisse – bleibt zu hoffen, dass nicht gerade dann ein Einbrecher vor der Tür steht. Hinzu kommen Wartungsfenster von zweimal monatlich jeweils bis zu drei Stunden, die Gigaset nach eigenem Ermessen festlegen kann. Aber wie gesagt handelt es sich bei Elements ja auch um keine Alarmanlage im klassischen Sinn.

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Nachdem die einmalige Registrierung per E-Mail-Link bestätigt ist, setzt der Assistent die Installation fort. Er richtet zunächst die elements base ein. Sofern diese bereits per Netzwerk-Kabel  mit dem Router verbunden ist, genügt der aufgedruckte Aktivierungscode auf der Gehäuserückseite, um das System in Betrieb zu nehmen. Danach folgen die einzelnen Sensoren. Sie werden jeweils bis auf einen Meter an die Basisstation heran gebracht. Ein Druck auf die Pairing-Taste an der Basis und auf den Knopf des Sensors stellt die Verbindung her. Einmaliges Öffnen und wieder Schließen der Tür oder des Fensters kalibriert den Sensor. Zuletzt sucht das System nach Software-Updates und bietet sie zur Installation an. Die Aktualisierung geht im Falle der Basis sehr schnell, weil die Funkzentrale direkt am Internet hängt. Die Sensoren brauchen etwas länger, weil das verwendete Funkprotokoll DECT ULE keine so großen Datenmengen übertragen kann wie ein WLAN oder DSL-Anschluss. 15 bis 30 Minuten sind durchaus möglich. Außerdem müssen die externen Melder nach einem Update  neu eingerichtet werden, was im Laufe meines Tests aber bislang  nur einmal nötig war. Insgesamt läuft die Installation sehr benutzerfreundlich und durchdacht ab. Es dürfte kaum einen Smartphone-Nutzer geben, der damit Probleme hat.

Ein eingespieltes Team

Sofort nach der Installation beginnt Gigaset Elements mit der Arbeit. Ohne weitere Einstellungen registrieren die Sensoren, wenn Tür oder Fenster geöffnet werden. Der Bewegungsmelder – idealerweise im Eingangsbereich auf dem mitgelieferten Tischfuß oder mittels Halter an der Wand montiert – erkennt vorbeigehende Personen. Ob Hunde oder Katzen tatsächlich ignoriert werden, konnte ich mangels Haustier gerade nicht ausprobieren. Die gesammelten Meldungen erscheinen als „Ereignisse“ in der Smartphone-App und in der Webansicht des Systems, die per Browser auf my.gigaset-elements.com abgerufen werden kann. Ob die Ereignisse eine Warnmeldung auslösen, lässt sich unter „Konfiguration“ selbst festlegen. Zwei Profile sind dort voreingestellt: „Außer Haus“ schlägt bei jeder Bewegungsmeldung Alarm und natürlich, wenn Fenster- oder Türsensoren einen Einbruchversuch feststellen.  Dazu zählt übrigens auch das normale Fensteröffnen beim Lüften. Schließlich geht Gigaset Elements ja davon aus, dass niemand in der Wohnung ist.

Im „Zuhause“-Modus unterdrückt das System Bewegungsalarme, die sich ansonsten als Nachricht auf dem Smartphone oder bei installierter Sirene auch lautstark bemerkbar machen. Ereignisse wie das Öffnen oder Schließen von Fenstern und Türen werden ebenfalls in der Ereignisliste protokolliert aber nicht mitgeteilt. Nur das „Homecoming“ einer Person in die Wohnung löst weiterhin Push-Nachrichten aus – oder E-Mails an bestimmte Adressen, wenn diese in den Einstellungen hinterlegt sind. So erfahren arbeitende Elternteile beispielsweise automatisch, wenn ihre Kinder von der Schule nach Hause kommen. Wer es genauer wissen will, legt im dritten Profil „Individuell“ für jeden Sensor einzeln fest, was im Ereignisfall passieren soll. So kann das Kippen der Balkontür eine Push-Nachricht senden, das Öffnen derselben aber Alarm auslösen.

Die Auswahl der Profile geht nach kurzer Einarbeitungszeit flott von der Hand. Allerdings würde ich mir eine Möglichkeit wünschen, schnell und einfach zwischen ihnen umzuschalten. Jedes Mal dafür die App zu öffnen, ist umständlich und führt dazu, dass man es gerne vergisst. So laufe ich tagsüber häufig mit aktiviertem „Zuhause“-Modus durch die Gegend. Dabei könnte die App über die Ortungsdienste des Smartphones ganz einfach erkennen, wo ich mich gerade befinde und entsprechend reagieren. Bei Philips Hue oder der Heizungssteuerung Tado klappt das ja auch. Außerdem lösen Kinder ohne eigenes Smartphone oder Nachbarn, die zum Blumengießen in die Wohnung kommen, bei aktiviertem „Außer Haus“-Profil eine Welle von Bewegungsalarmen aus und haben keine Möglichkeit, diese Benachrichtigungen abzuschalten. Hier könnte Gigaset noch etwas Bedienkomfort nachlegen – zumal die Handhabung ansonsten keine Wünschen offen lässt.

Je nach Einstellung warnt Gigaset Elements stumm den Benutzer oder schlägt Alarm.
Je nach Einstellung warnt Gigaset Elements stumm den Benutzer oder schlägt Alarm.