Hausüberwachung mit Gigaset Elements

Dass  Gigaset Elements ein Cloud-basiertes System ist und Sensorinformationen ebenso wie seine Überwachungsvideos im Internet speichert, kann man mögen oder nicht. Nach allem, was bekannt ist, geht der Anbieter nicht leichtfertig mit den persönlichen Daten seiner Kunden um. Im Test des Magdeburger AV-Instituts wurde  Elements als eines von ganz wenigen Produkten als sicher eingestuft. Die Kommunikation mit den Gigaset-Servern läuft verschlüsselt ab und die Experten konnten keine Möglichkeit finden, die Installation von außen zu manipulieren.

Werbung:
Produkte für ein intelligentes Zuhause von Amazon
Wenn die Cloud Schluckauf hat

Die Funktion steht und fällt jedoch mit der Erreichbarkeit von Internet-Servern. Weil ohne Cloud weder die App noch das Webinterface funktionieren, sind Kunden auf den Online-Dienst angewiesen. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Ausfälle zu beklagen. Der Letzte liegt erst wenige Wochen zurück: Am 9. April war die Gigaset-Cloud am Vormittag einige Stunden lang offline. Als Nutzer bekommt man davon zunächst nichts mit, weil erst beim Aufruf der App die entsprechende Fehlermeldung erscheint. In solchen Fällen hilft dann nur ein Anruf bei der Hotline, wo mir eine freundliche Mitarbeiterin mit leicht indischem Akzent den Ausfall bestätigt hat. Nach kurzer Zeit war die Gigaset-Cloud dann wieder da, hatte an den folgenden Tagen aber weitere kurze Aussetzer – laut Facebook-Seite des Anbieters die Folge eines unglücklich verlaufenen Updates im Rechenzentrum. Seither sind keine Probleme mehr aufgetaucht. Ganz ausschließen kann man sie bei einer Internet-Plattform mit App-Steuerung jedoch nicht. Auch Philips Hue hatte schon mit Software-Problemen zu kämpfen.

Ein Update im Rechenzentrum hat Anfang April zu Ausfällen des Systems geführt.
Ein Update im Rechenzentrum hat Anfang April zu Ausfällen des Systems geführt.

Wer schnell und einfach seine Wohnung überwachen will, ist bei Gigaset Elements trotzdem an der richtigen Adresse. Mir ist kein anderes System bekannt, das einfacher zu installieren und zu bedienen wäre. Lösungen für die Hausautomatisierung wie RWE Smarthome oder Qivicon von der Telekom bieten zwar mehr Funktionen, verlangen aber eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema und deutlich mehr Zeit für die Konfiguration – wenn alle Komponenten wie gewünscht zusammenspielen sollen. Mit Gigaset Elements kommt dagegen jeder klar, der ein Smartphone bedienen und einen Sensor an Fenster oder Tür kleben kann. Fehlalarme kamen im Test kein einziges Mal vor – richtige Profileinstellung vorausgesetzt. Nachholbedarf sehe ich noch bei der manuellen Umschaltung eben jener Profile und in Sachen Zuverlässigkeit. Ich werde berichten, ob das jüngste Update im Rechenzentrum die Erreichbarkeit der Gigsaset-Cloud dauerhaft verbessert hat.

Gigaset Elements
  • Installation
  • Funktionen
  • Bedienung
  • Ausfallsicherheit
  • Laufende Kosten
4

Fazit

Unkompliziertes Überwachungssystem mit einfacher Handhabung und zuverlässiger Funktion – von den WLAN-Problemen der Kamera einmal abgesehen.

Update vom 23.11.2015: Nach einem dreiviertel Jahr Betrieb kann ich Entwarnung geben, was die Zuverlässigkeit der Server-Verbindung betrifft. Das System scheint mittlerweile stabil zu laufen, was man von der Überwachgungskamera allerdings nicht behaupten kann. Die Gigaset Camera verliert in der Praxis immer mal wieder die WLAN-Verbindung, auch wenn sie nur drei Meter Luftlinie vom Router entfernt steht. Dann blinkt die Kontroll-LED hektisch rot und es sind keine Aufnahmen mehr möglich. Meist löst sich das Problem nach einer gewissen Zeit von alleine. Manchmal hilft aber auch nur eine kurzzeitige Trennung vom Stromnetz und der damit verbundene Neustart. Trotz besserer Serververbindung bleibt es deshalb bei drei Sternen im Testkriterium Ausfallsicherheit.