Ausprobiert: Airplay-Box für die Steckdose

Apropos Klang: Die 420 Gramm leichte Klangfliege spielte im Test angenehm frisch und unverfärbt auf. Allerdings darf man von dem 19 cm breiten und 9 cm hohen Mini-Box keine Basswunder erwarten. Dafür reichen weder das Gehäuse-Volumen noch die Membranfläche der beiden Vollbereichssautsprecher. Tiefe Töne blendet der JBL folglich dezent aus und dürfte die im Datenblatt angegebene untere Grenzfrequenz von 60 Hertz nur mit Mühe erreichen. Die erzielbaren Pegel sind für ein Gerät dieser Größe sehr ordentlich. Allerdings macht sich mit zunehmender Lautstärke ein etwas unangenehmer Effekt bemerkbar: Bei basslastiger Musik drosselt der JBL automatisch den Pegel, um nicht vorzeitig zu übersteuern. Das führt bei Stücken mit ruhigeren Passagen dazu, dass die rhythmisch schwächeren Stellen lauter empfunden werden und immer dann, wenn es zur Sache geht, der Druck hörbar nachlässt. Die sogenannte „Optimierte Komprimierungstechnologie” (OCT) von JBL kann physikalische Gesetze eben auch nicht überlisten und die natürlichen Grenzen eines so kleinen Lautsprechergehäuses aufheben.

Die Handhabung im Alltag ist einfach: Nach dem Ein- oder Umstecken benötigt der Soundfly Air nur wenige Sekunden, um sich ins drahtlose Funknetz einzuloggen. Das JBL-Logo auf der Oberseite fungiert gleichzeitig als Sensortaste, mit der sich der Lautsprecher bei Nichtgebrauch in den Standby-Betrieb schicken lässt. Er benötigte im Test dann etwa 3,5 Watt gegenüber knapp 6 Watt während der Wiedergabe mit durchschnittlicher Lautstärke. Durch langen Druck verabschiedet sich der JBL in den „Eco-Standby” (0,2 Watt), verschwindet damit aber auch aus den Airplay-Menüs der Apple-Geräte. Er muss dann vor dem Start des Audio-Streamings per Fingertipp auf sein Sensorfeld eingeschaltet werden.

digitalzimmer.de meint: Der Funklautsprecher für die Steckdose ist eine geniale Idee. Damit kommt die Musik zu Hause überallhin: ins Badezimmer, in die Küche oder auf den Balkon – Umstecken genügt. Der WLAN-Empfang ist dabei so gut, dass der Soundfly Air im Test noch Räume bespielte, in denen andere Airplay-Lautsprecher wie der Zeppelin Air von B&W oder der Philips Soundring mit dem Funkkontakt zum Router bereits Probleme hatten. Eine Party lässt sich mit dem Soundfly Air allerdings nicht beschallen. Der zurückhaltende Bass und die automatische Pegelkompression empfehlen ihn eher für gemäßigte Lautstärken.