Technisat will Komplettanbieter für das vernetzte Zuhause werden. Deshalb startet der deutsche TV-Hersteller zum Herbst eine Produktoffensive. Das bisherige Smart-Home-Konzept wird überarbeitet und um neue Geräte ergänzt. Gemeinsamkeit der nächsten Produktgeneration ist die Funktion „Technisat Connect“. Sie verbindet Geräte der verschiedenen Bereiche unter einer gemeinsamen Bedienoberfläche. Das heißt: Fernseher, Digitalreceiver und andere Produkte aus dem Technisat-Programm bekommen ein einheitliches Bildschirmmenü, das auch Geräte im Smarthome steuern kann. Zusätzlich gibt es eine App für Smartphone und Tablet. Dabei sollen neben Apple- und Android-Nutzern auch Besitzer eines Windows Phone in den Genuss der Software kommen.
Besonderheit von Technisat Connect: Das System benötigt keine Smarthome-Zentrale mehr. Der Hersteller baut Z-Wave und Bluetooth LE direkt in TV-Geräte und Digitalreceiver ein. Den Anfang macht eine Set-Top-Box für das neue hochauflösende Antennenfernsehen DVB-T2 HD. Weitere Produkte sollen folgen. Wer sich für die Smarthome-Version des jeweiligen Modells entscheidet, kann Sensoren, Zwischenstecker oder Heizungsregler aus dem TechniHome-Programm direkt daran anmelden. Eine separate Funkzentrale wie die TechniHome ZE 1 soll damit überflüssig werden.
Das neue Menü gliedert sich in vier Bereiche. Control steuert Funktionen des TV-Geräts oder Digitalreceivers. SFI für die elektronische Fernsehzeitung „Sieh Fern Info“ zeigt Sendungen sieben Tage im voraus an und hilft bei der Timer-Programmierung. Home kontrolliert das vernetzte Zuhause und Radio verbindet Digitalradios von Technisat zu einem Multiroom-System.
Die Zusammenarbeit mit Elac wird fortgesetzt
Den Audiobereich will der Hersteller deutlich ausbauen: Für später im Jahr sind drei Funklautsprecher geplant, die das Haus drahtlos mit Musik beschallen. Das kleinste Modell MR1 ist eine Eigenentwicklung, bei den größeren Brüdern MR2 und MR3 arbeitet Technisat wieder mit dem Kieler HiFi-Spezialisten Elac zusammen. Im Falle des flachen TV-Subwoofers Deluxe Sound 2.1 hat diese Kooperation bereits gut funktioniert. Der Aufdruck „Powered by Elac“ lässt somit auf hohe Klangqualität schießen, bedeutet aber nicht, dass die Funkboxen mit dem neuen Discovery Music Server von Elac zusammenarbeiten. Laut Technisat bekommen sie ihr Signal ganz klassisch per DLNA aus dem Netzwerk oder von Musikdiensten wie Spotify.
digitalzimmer.de meint: Im schnell wachsenden Smarthome-Angebot haben nur Produkte eine Chance, die aus der Masse herausragen. Startpakete mit Funkbasis und drahtlosen Erweiterungen gibt es schon genug. Das hat offenbar auch Technisat erkannt und führt seine Smarthome-Komponenten mit der klassischen Unterhaltungselektronik zusammen. Ein Bildschirmmenü und eine App sollen künftig genügen, um alle vernetzten Produkte des Herstellers zu bedienen. Das schafft bislang nicht einmal Samsung mit seinen SmartThings. Wie gut es gelingt, und ob Technisat Connect genug Käufer an die Marke binden kann, werden die ersten Produkte zeigen.
Aufmacherfoto: Technisat