Amazon Echo Hub an einer Wand

Smarthome-Trend: Visualisierung für alle

Visualisierung ist ein einträgliches Geschäft. Fachbetriebe können gutes Geld damit verdienen, ein Smarthome übersichtlich und bedienungsfreundlich am Bildschirm darzustellen – eben Geräte und Funktionen zu visualisieren. Professionelle Gebäudeausstatter bieten Server und Touchscreens dafür an. Das Ganze hat seinen Preis und lohnte sich bislang nur bei entsprechendem Budget.

Der neue Echo Hub von Amazon ist perfekt für die Montage an der Wand. ©Amazon

Der Amazon Echo Hub und die Folgen

Preisgünstige Alternativen gibt es schon länger. So erfüllen Apps wie Apple Home oder Google Home im Prinzip denselben Zweck, wenn auch mit Einschränkungen. Smarthome-Bastler können sich in Programmen wie Home Assisstant oder ioBroker ihre Bedienoberfläche selbst zusammenbauen, was mit Aufwand verbunden ist. Und Automatisierungszentralen wie der Homey Pro besitzen ein Dashboard, das sogar Sensor-Messerwerte grafisch darstellt.

Screenshot des Browser-Dashboards von Homey Pro
Das Dashoard des Homey Pro im Browser beeindruckt mit Diagrammen. ©digitalzimmer

Doch nun kündigen sich Lösungen an, die Visualisierung für Normalverbraucher auf eine neue Komfortstufe heben. Aktuelles Beispiel dafür ist der Echo Hub von Amazon. Als smartes Display für und 200 Euro bringt er nicht nur einen Touchscreen mit, sondern integriert auch alle Technologien des neuen Smarthome-Standards Matter. Vier Funkprotolle – von Bluetooth Mesh über Thread und WLAN bis Zigbee – machen den Hub zur universellen Schaltzentrale für jeden, der sein Zuhause über die Plattform von Amazon steuern will.

Die künftige Grundriss-Ansicht für Smarthomes in der Alexa-App. ©Amazon

Mit dabei: eine fix und fertige Bedienoberfläche, die nachträglich noch um Amazons Map View ergänzt wird – eine Grundrissdarstellung des smarten Zuhauses, die erst einmal in die Alexa-App für neuere iPhones und iPads Einzug halten soll. Solche Raumpläne waren früher die Königsklasse auf teuren Profi-Displays. In Zukunft gibt es sie in der 200-Euro-Klasse gratis mit dazu – wenn man sich die Mühe macht, den Grundriss anzulegen und einzurichten.

SmartThings bietet den Überblick

Auch Samsung entwickelt sein SmartThings-System in diese Richtung. Auf Smart-TVs und smarten Monitoren mit der SmartThings-App existiert bereits ein solcher Map View, der Geräte schematisch an ihrem Installationsort darstellt. In umfangreichen Smarthomes erleichtert das den Überblick, weil sich niemand mehr die einzelnen Namen von Leuchtmitteln oder Steckdosen merken muss.

SmartThings Map View, wie er auf Samsung-TVs und -Monitoren zum Einsatz kommt. ©Samsung

Damit kristallisiert sich ein Trend heraus: Die großen Plattformen versuchen, eine wachsende Zahl an Geräten im Smarthome besser beherrschbar zu machen. Und sie tun das mit Mitteln, die früher vor allem Profis in der Gebäudeautomation zur Verfügung standen. Dank Matter und neuer Bedienoberflächen können sich künftig mehr Menschen ein visualisiertes Smarthome „light“ selbst einrichten. Angesichts steigender Baupreise und chronischen Fachkräftemangels im Handwerk vielleicht gar keine schlechte Idee.

Aufmacherbild: Amazon


Was ist matter? Welche Hersteller unterstützen den herstellerübergreifenden Smarthome-Standard? Was kann er und welche Geräte gibt es? Diese und alle anderen Fragen rund um das Matter-Protokoll beantwortet meine FAQ-Seite auf matter-smarthome.de


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