Nest IQ: Neue Kamera mit Gesichtserkennung. Bild: hersteller

Nest Cam IQ: neue Kamera mit Gesichtserkennung

Pünktlich zur Urlaubssaison baut Nest sein Angebot an smarten Überwachungskameras aus. Zur Indoor-Kamera und der Outdoor-Version kommt ein drittes Modell hinzu: die Nest Cam IQ. Sie ist wie die Nest Cam Indoor (hier unser Test) für drinnen gedacht, wartet aber mit einigen Extras auf. So kann die Kamera eine Warnmeldung versenden, sobald sie Personen in ihrem Gesichtsfeld entdeckt. Zusammen mit der Nachricht bekommt der Nutzer eine Nahaufnahme geschickt. Frühere Nest-Modelle benötigen für die Personenwarnungen ein bezahltes Abo. Bei der Nest Cam IQ soll sie im kostenlosen Basiskonto enthalten sein.

Die Nest Cam IQ soll einzelne Personen unterscheiden können. Bild: Hersteller
Die Nest Cam IQ soll einzelne Personen unterscheiden können. Bild: Hersteller

Der Abschluss eines Nest-Aware-Abos erweitert allerdings weiterhin die Möglichkeiten. Laut Hersteller gibt die Kamera damit personalisierte Warnungen. Sie teilt zum Beispiel mit, ob sich ein Familienmitglied zu Hause aufhält, der Nachbar zum Blumengießen oder ein völlig Unbekannter. Eine derart genaue Gesichtserkennung kennen wir ansonsten nur von der Netatmo Welcome. Mit einem Unterschied: Netatmo speichert keine Daten in der Cloud. Bei Nest findet die Bildverarbeitung komplett im Internet statt.

Die technische Ausstattung wurde gegenüber der Nest Cam Indoor deutlich verbessert. Statt eines 3-Megapixel-Sensors liefert nun ein 4K-Modell mit 8 Megapixeln die Bilder. Die höhere Auflösung bietet Reserven für ein 12-fach-Digitalzoom, mit dem sich Bilddetails in der App vergrößern lassen. Eine HDR-Bildverarbeitung (High Dynamic Range) soll  Helligkeitsunterschiede fein herausarbeiten. Eine Schwachstelle vieler Überwachungskameras, die bei starken Kontrasten schnell überstrahlte oder zu dunkle Bilder liefern. Für Aufnahmen in völliger Dunkelheit haben die Entwickler zwei Infrarot-LED spendiert, die den Raum mit einer Wellenlänge von 940 Nanometer ausleuchten. Dieser kurzwellige Infrarotbereich hat gegenüber den häufig verwendeten 850nm den Vorteil, dass im Dunkeln keine rot glimmenden Leuchtdioden zu sehen sind.

Der Bildsensor in der Nest Cam IQ arbeitet mit 8 Megapixeln. Bild: Hersteller
Der Bildsensor in der Nest Cam IQ arbeitet mit 8 Megapixeln. Bild: Hersteller

Flankiert wird die Bildaufnahme von drei Mikrofonen, die zu einem sogenannten Array verbunden sind. Im Zusammenspiel unterdrücken sie Raumechos oder Rauschen, was eine besonders hochwertige Tonübertragung ermöglichen soll. Der integrierte Lautsprecher ist zudem sieben Mal so laut wie im bisherigen Indoor-Modell. Nest verspricht damit eine Wiedergabe in „HD-Qualität“. Die Nest Cam IQ ist ab Ende Juni erhältlich. Ab 13. Juni kann sie für 349 Euro auf den Webseite von Nest vorbestellt werden.

digitalzimmer.de: Bereits die Technik der Nest Cam Indoor hat im Test überzeugt. Den Daten zufolge legt das IQ-Modell hier noch einmal deutlich drauf. Dass die Personenerkennung nun ohne Abo funktioniert, ist ebenfalls ein feiner Zug. Was bleiben dürfte, sind die vergleichsweise hohen Kosten für ein Aware-Abo. Wer eine richtige Aufnahmefunktion braucht, muss zum Kamerapreis noch einmal mindestens 100 Euro pro Jahr hinzuaddieren. Ein stolzer Preis. Zumal die Gesichtserkennung durchgängig auf Servern von Nest in der Cloud abläuft – für manche Menschen ein beunruhigender Gedanke.