Napster senkt den Preis für Musik-Streaming

Zwei Preisschwellen gelten im Markt für Online-Musik: Knapp fünf Euro im Monat verlangen Dienste wie Spotify, Simfy oder Rdio für das werbefreie Streaming auf den PC. Das Doppelte – also rund zehn Euro monatlich – muss der Nutzer hinlegen, will er „seine” Musik mit Apps auch am Smartphone oder auf anderen Geräten hören. Napster, der Dienstälteste aller aktuellen Musikabo-Dienste, hatte beide Hürden bislang gerissen und 7,95 beziehungsweise 12,95 Euro verlangt.

Die große Napster-Flatrate kostet statt 12,95 Euro jetzt 9,95 Euro im Monat
Die große Napster-Flatrate kostet statt 12,95 Euro jetzt 9,95 Euro im Monat

Der obere Wert wurde nun gesenkt: Das große Abo „Napster Music-Flatrate + Mobile” kostet seit 1. Juni 2012 nur noch 9,95 Euro und ist damit sogar vier Cent günstiger als die Pakete der Wettbewerber. Außerdem hat der Dienst vor kurzem sein Weblog „The Mix” gestartet, das laut Napster mit „Empfehlungen, Interviews, Rezensionen von Neuerscheinungen und Hintergrundinformationen zu Künstlern und Musikstilen” aufwarten soll. Es steht nicht nur angemeldeten Nutzern offen, sondern ist über den obigen Link für jedermann erreichbar.

Außerdem sollen Software und Apps für höhere Bitraten optimiert worden sein. Ganz festlegen will sich Napster allerdings nicht. Das Streaming über die Windows-Software und die Webseite erfolge „im Allgemeinen mit 128 Kilobit pro Sekunde MP3, über die Apps mit regulär 192 Kbps AAC”. Offline-Titel werden von der Software mit 192 Kbps im Format AAC gespeichert. Abweichungen sind aber durchaus möglich. So kann es laut Informationen auf der Webseite auch einzelne Titel mit 64 Kbps geben. Wie bei allen Streaming-Diensten gibt es keine zu 100 Prozent garantierte Datenrate, weil die Qualität des Signals abhängig vom Ausgangsmaterial der Plattenfirma oder vom Internet-Zugang schwanken kann. Nach den Erfahrungen von digitalzimmer.de klingt Napster jedoch nicht eindeutig schlechter als zum Beispiel Spotify oder Simfy, die angeben, fast ausschließlich mit 320 Kilobit Pro Sekunde (Ogg Vorbis und MP3) zu streamen.

Das kleine Abo bleibt mit 7,95 Euro im Monat vergleichsweise teuer – bietet dafür aber auch mehr als die Konkurrenz: Es lässt sich außer am PC auch auf TV-Geräten von Loewe (Individual LED, Connect LED und Art LED) und Digitalreceivern von Technisat (Digit Isio und DigiCorder Isio) nutzen. Nach einem geplanten Software-Update im August 2012 werden wohl auch AV-Receiver von Yamaha damit funktionieren, weil sie in der Napster-Definition als „Single-Room”-System gelten dürften. Nur Multiroom Systeme wie Sonos, Raumfeld by Teufel oder die Squeezebox von Logitech verlangen nach dem teureren Abo.

digitalzimmer.de meint: Die Preissenkung macht Napster wieder konkurrenzfähig. Zwar hat Spotify nach wie vor den größeren Musikkatalog und mehr Such-Funktionen (Mehr dazu im Video unten auf dieser Seite). Die Möglichkeit zum Streaming auf Fernseher und HiFi-Geräte für moderate 7,95 Euro im Monat bietet in dieser Form aber kein anderer Anbieter.