In den technischen Daten zum HomePod mini hat es sich angedeutet: Der eher unbekannte Funkstandard Thread wird im Smarthome künftig eine Rolle spielen. Und schon gibt es erste Produkte damit: Nanoleaf kündigt zwei Leuchtmittel an, die Thread verwenden. Unter dem Namen Nanoleaf Essentials kommen eine Retrofit-Lampe mit E27-Gewinde und ein LED-Leuchtstreifen auf den Markt.
- Die Essentials A19 Glühbirne kostet 20 Euro und wartet mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 806 Lumen auf, was nach traditionellen Maßstäben etwa 60 Watt entspricht. Im Maximum soll sie allerdings 1100 Lumen erreichen und würde damit zu den hellsten Exemplaren ihrer Art gehören. Sie kann in beliebigen Farbtönen leuchten und bietet ein abstimmbares Weiß mit 2700 bis 6500 Kelvin. Auffällig ist die facettierte Form aus 20 aneinanderstoßenden Dreiecken, Vierecken und Fünfecken – ein sogenannter Rhombenikosidodekaeder.
- Den Essentials Lightstrip gibt es als Starterkit mit 2 Metern Länge für 50 Euro. Der farbfähige LED-Streifen kann ebenfalls verschiedene Weißtöne darstellen. Seine maximale Helligkeit liegt mit 2200 Lumen am oberen Ende dessen, was Lightstrips so leisten. Von dieser Leuchtkraft soll auch bei einer Verlängerung auf zehn Meter nicht viel verloren gehen, verspricht der Hersteller. Die Erweiterung um jeweils einen Meter kostet 20 Euro.
Beide Nanoleaf Essentials-Produkte sind ab sofort im Online-Shop des Herstellers (LINK) und in Apple Stores erhältlich. Ab Mitte Dezember soll es sie auch in Bauhaus-Baumärkten zu kaufen geben. Der exklusive Start mit Apple hat allerdings seinen Grund.
Nanoleaf Essentials: wie gemacht für den HomePod mini
Um alle Funktionen der Thread-Leuchtmittel nutzen zu können, ist ein sogenannter Border-Router nötig. So heißen Geräte, die das Mesh-Netzwerk von Thread mit dem heimischen Netzwerk und dem Internet verbinden. Der HomePod mini hat diese Funktion bereits eingebaut und bietet sich dadurch als Schnittstelle an.
Auch andere Geräte wie der Nest Wifi (LINK) sind laut Thread-Webseite zertifiziert. Allerdings macht Google selbst bislang keine Aussagen dazu. Ob die Nest-Zentrale die Essentials ebenfalls steuern kann, muss sich erst noch zeigen. Immerhin: Nanoleaf spricht in seiner Pressemitteilung davon, dass die Produkte außer mit HomeKit und der eigenen Smartphone-App auch mit dem Google Assistant funktionieren. Außerdem soll eine nicht näher spezifizierte Steuereinheit zum Lieferumfang gehören. Auf Bildern des Lightstrips ist eine Art Kabelfernbedienung zu sehen.
Zum Start profitieren somit vor allem Besitzer eines HomePod mini von den Fähigkeiten der Nanoleaf Essentials. Dazu gehört wohl auch das sogenannte Adaptive Licht in HomeKit. Es verändert über den Tag hinweg seine Farbtemperatur, von Warmweiß über Kaltweiß und zurück zu Warmweiß, was die Wirkung von natürlichem Sonnenlicht imitieren soll. Der Eve Light Strip war das erste Leuchtmittel mit adaptivem Licht, die Nanoleaf-Produkte stoßen nun dazu.
Update vom 16. November 2020: Nanoleaf realisiert die automatische Änderung der Farbtemperatur bislang nicht über HomeKit. Es gibt dafür eine eigene Einstellung in der Nanoleaf-App namens Circadian Lighting. Ist sie aktiviert, ändert das Leuchtmittel seinen Weißton entsprechend der Tageszeit. Die Funktion erscheint mit der aktuellen Firmware (1.3.14) aber nicht HomeKit.
Unterstützung für weitere Funktionen wie Nanoleafs eigene, animierte Lichtszenen, die Spiegelung des Computerbildschirms (Screen Mirror) und die Visualisierung von Musik sollen als Software-Update im Laufe des Monats folgen. Offenbar war es den Partnern Nanoleaf und Apple wichtiger, pünktlich zur Auslieferung des HomePod mini am 16. November auf dem Markt zu sein.
Aufmacherbild: Nanoleaf