Mit Devolo Home Control segnet ein weiteres Smarthome-System das Zeitliche. Zum 31.12.2025 schaltet der Hersteller seine Server ab. Der Fernzugriff über die Devolo App und das Webportal mydevolo (Link) wird danach nicht mehr möglich sein.
Das bedeutet unter anderem, dass neue Konfigurationen (Geräte, Regeln, Szenen, Zeitsteuerungen) ab diesem Datum nicht mehr eingerichtet werden können. Eine bestehende Konfiguration lässt sich auch nicht mehr ändern, nur ein Offline-Betrieb mit stark eingeschränkten Funktionen steht danach noch zur Verfügung. Außerdem kündigt Devolo an, die Home-Control-App zum selben Zeitpunkt aus den App Stores zu entfernen.

Neue Zentrale oder kostenpflichtiges Abo
Bestandskunden, die ihre Komponenten weiternutzen wollen, haben zwei Möglichkeiten:
- Austausch der Zentrale. Da Devolo Home Control mit dem Funkprotokoll Z-Wave arbeitet, lassen sich Sensoren und Aktoren des Systems an einer anderen Zentrale weiternutzen. Sie müssen dazu allerdings zurückgesetzt und an dem neuen Gateway in Betrieb genommen werden. Sämtliche Regeln und Automationen gehen verloren und müssen neu eingerichtet werden. Devolo empfiehlt, sich bei der Auswahl dieser neuen Zentrale an den Empfehlungen der Z-Wave Alliance zu orientieren (Link).
- Wechsel zu Rockethome. Wer seine bisherige Zentrale weiternutzen will, kann zum Kölner Anbieter Rockethome wechseln (Link). Der springt für Devolo in die Bresche und übernimmt künftig die Steuerung – allerdings für eine monatliche Gebühr. Das Rockethome Digital-Abo (Link) kostet 99 Euro pro Jahr plus einer einmaligen Einrichtungsgebühr von 30 Euro. Für Devolo-Nutzer, die bis 30.9.2025 wechseln, gibt es 40 Prozent Nachlass auf den Zweijahres-Vertrag.
Ein Wechselservice von Rockethome übernimmt die Einstellungen auf seine Server und in die App des neuen Anbieters. In diesem Fall sind die Geräte schon betriebsbereit integriert, nur Regeln müssen neu angelegt werden. Alternativ geht auch der Umzug ohne Wechselservice, dann müssen die Geräte jedoch wie bei einer fremden Zentrale neu angemeldet werden.

Das Ende von Home Control war absehbar
Dass es so kommen würde, war eigentlich schon lange klar. Seit Jahren herrscht Stillstand bei Devolo Home Control, die App wurde zuletzt 2021 aktualisiert. Der Hersteller befand sich mehrfach in finanziellen Schwierigkeiten und hat Home-Control-Geräte abverkauft. Seit einiger Zeit konzentriert sich Devolo komplett auf Netzwerkprodukte mit WLAN und Powerline.
Damit ergänzt Home Control die lange Liste gescheiterter Smarthome-Lösungen, deren Betrieb sich als Verlustgeschäft für den Hersteller herausgestellt hat. Zuletzt zog Gigaset Elements im Frühjahr 2024 den Stecker. Anders als bei Devolo gab es damals keine Möglichkeit zum Weiterbetrieb. Die Geräte wurden von einem Tag auf den anderen zu Elektroschrott.
Trotzdem stellt auch das Schicksal von Home Control die Sinnhaftigkeit Cloud-basierter Lösungen infrage. Proprietäre Systeme, die ohne Internet-Server nicht funktionieren, machen ihre Nutzer abhängig. Zum Glück gibt es mittlerweile Alternativen, die auch lokal steuerbar sind – im herstellerübergreifenden Matter-Standard (Link) oder mit Software wie Home Assistant.