Schaltest Du noch oder funkst Du schon? Diese Frage können sich Ikea-Kunden bald selbst beantworten. Am 1. Oktober bringt die schwedische Möbelkette ein eigenes drahtloses Lichtsystem auf den Markt. Zunächst sind die fernbedienbaren Leuchtmittel nur in Schweden, Italien, Belgien und der Tschechischen Republik erhältlich. Im April 2017 sollen das restliche Europa und Nordamerika folgen. Anzeichen dafür gibt es schon länger. So wurde Gizmodo-Autor Clark Estes bereits vor einem Jahr nach Schweden eingeladen, um einen ersten Blick auf die Prototypen zu werfen.
Die fertigen Produkte sehen nun ganz ähnlich aus, wie damals vorgestellt. Nur von einer Smartphone-App ist in der aktuellen Pressemeldung nicht mehr die Rede. Das System gehorcht offenbar ausschließlich einer Funk-Fernbedienung namens Trådfri. Mit ihr lassen sich bis zu zehn Lichtquellen steuern: Trådfri-LED-Lampen, Floalt-Lichtpaneele sowie beleuchtete Schranktüren (Surte, Jormlien), die an Bestå-Schränke und Metod-Küchen (Bild oben) passen.
Nach Umfragen und eigenen Tests von Ikea empfinden Verbraucher „die vorhandene Technik als zu teuer und zu schwer verständlich“. Deshalb hat der Hersteller auf eine separate Basisstation, wie sie Philips Hue oder Lightify von Ledvance verwenden, verzichtet. Die komplette Funktechnik ist in die Leuchtmittel eingebaut. Ein Tausch von E27-Lampen reicht zur Installation aus. Die Trådfri-Modelle von Ikea haben dabei eine schaltbare Farbtemperatur, die das Licht in drei Stufen von kalt nach warm verändert. Preise nennt Ikea noch nicht. Sie dürften aber deutlich unter den fernbedienbaren Lampen anderer bekannter Marken liegen.
digitalzimme.de meint: Auch wenn es sich bei den funkenden Ikea-Lampen um eine weitere Insellösung handelt – das Angebot des Möbelmultis schafft auf einen Schlag einen Massenmarkt. Das dürfte etablierte Anbieter wie Philips oder Ledvance anspornen, ihre Produkte weiter zu verbessern und zu entwicklen. Der Hersteller bezeichnet die neue Kollektion selbst nur als ist „ersten Schritt hin zu smarter Beleuchtung“. Weitere Produkte werden also folgen – dann vielleicht auch mit farbigem Licht und Fernbedienung per Smartphone. Zusammen mit den smarten Möbeln von Ikea wächst da ein intelligentes Schwedenhaus heran.
Aufmacherfoto: Ikea