Chromecast Audio: Streaming für die Stereoanlage

Ganz nebenbei hat Google während der Vorstellung neuer Nexus-Smartphones ein kleines Knallbonbon platzen lassen: Vom Streaming-Adapter Chromecast gibt es künftig zwei Versionen. Ein Video-Modell, das wie bisher über HDMI an den Fernseher angeschlossen wird, und den neuen Chromecast Audio. Er ist der eigentliche Knaller: Zum moderaten Preis von 39 Euro macht er vorhandene Audiogeräte fit für den Musikempfang übers WLAN. Der schwarze Puck wird dazu auf einer Seite mit seinem USB-Netzteil an eine 230 V-Steckdose angeschlossen. Auf die andere Seite kommt das Kabel zur HiFi-Anlage oder zu einem aktiven Lautsprecher mit eingebautem Verstärker. Die 15 Zentimeter lange Strippe mit Mini-Klinkensteckern (3,5 mm Durchmesser) wird mitgeliefert.

Ein Mini-Klinkenkabel gehört zum Lieferumfang des Chromecast Audio. Bilder: Google
Ein Mini-Klinkenkabel gehört zum Lieferumfang des Chromecast Audio. Bilder: Google

Wer Cinch-Buchsen oder einen optischen Digitaleingang am Wiedergabegerät hat, kann entsprechende Kabel nachkaufen. Die Anschlussmöglichkeiten entsprechen damit exakt denen an einem Apple TV. Nur, dass sich Chromecast Audio viel aufgeschlossener zeigt: Der Stream-Player soll Musik nicht nur von Android-Geräten empfangen (ab Version 4.1), sondern auch vom iPhone oder iPad (ab iOS 7), vom Mac (ab OS X 10.7) oder PC (ab Windows 7).

Er nutzt dafür das Protokoll von Google Cast, was die Bedienung vereinfacht: Einmal mit dem WLAN verbunden – Chromecast Audio soll alle WiFi-Standards mit 2,4 und 5 Gigahertz bis zur jüngsten Version 802.11ac unterstützen – wird der Stream-Player von jedem Programm erkannt, das Google Cast unterstützt. Das sind neben der hauseigenen Google Play Music-App auch die Apps von Streaming-Diensten wie Deezer, Rdio oder Spotify und des Webradio-Anbieters TuneIn. Hinzu kommen DLNA-Player wie Bubble UPnP und Plex für Musik, die im heimischen Netzwerk gespeichert ist. Eine Google Cast-Erweiterung für den Browser Chrome überträgt den Ton von Webseiten auf den Chromecast Audio. An Codecs unterstützt die Plattform AAC, MP3, Vorbis und WAV (LPCM). High-Resolution Audio und Formate wie FLAC oder ALAC sind nicht vorgesehen. Wie beim bisherigen Chromecast Stick wird Musik aus dem Internet übrigens direkt auf den Player gestreamt. Das Smartphone dient dabei nur als Fernbedienung und kann sich schlafen legen oder sogar ausgeschaltet werden, wenn die Wiedergabe einmal angestoßen ist. In diesem Punkt ähnelt Google Cast dem Prinzip von Spotify Connect und unterscheidet sich von Apple AirPlay.

digitalzimmer.de meint: Chromecast Audio scheint eine preiswerte Allround-Lösung für jeden zu sein, der Musik vom Smartphone oder Tablet auf eine vorhandene Stereoanlage schicken will. Dank WLAN-Verbindung ist die Reichweite zu Hause deutlich größer als mit einem Bluetooth-Adapter. Fehlt eigentlich nur noch eine Multiroom-Funktion, mit der sich mehrere Chromecast-Pucks gemeinsam ansteuern und bespielen lassen. Aber daran arbeitet Google nach eigener Aussage bereits.